Tag 17 – Flugpause

Den Tag heute lasse ich langsam angehen. Es ist heute Pausentag. Außerdem regnet es und die Pause wird mir gut tun. Wäsche zusammensammeln und Wasche anmachen.

Gegen späten Vormittag fahre ich dann zum Platz. Herry hat am Duo was zu reparieren und ich will ich Haube vom Discus außen und innen ordentlich sauber machen.

Ich bin gerade fertig, da kommt ein Gewitter reingezogen….. Ja! Der Tag heute ist in vielerlei Hinsicht der richtige Tag zum Pausieren.

Als ich wieder zurück bin und auf der Couch liegend fernsehe, schlafe ich ein und werde erst am späten Nachmittag wieder wach. Ich packe schon mal ein paar Sachen zusammen, schaue die Wetterprognosen für morgen an, studiere die Karte nochmal und gehe noch essen.

So – das war glaube ich der kürzeste Bericht. Morgen soll das Wetter gut werden – womöglich kommt dann wieder mehr.

Schlaf gut und friedlich Deutschland – gute Nacht – bis Morgen

Tag 16 – zwei Starts, aber einer davon in Blaubeuren

Ich komme am Flugplatz an und es stehen schon über 10  Flieger am Start. Wahnsinn – aber ok, es ist Samstag und sicher sind eine Menge  Einheimische heute auch da. Also spute ich mich, fahre zum Anhänger. Rumpf raus  und systematisch aber zügig aufgebaut und Flieger zum Start gezogen. Ich reihe  mich beim Duo der schon da steht und die Reihe ein. Mal sehen, was heute der  Plan ist.

Der Duo will nach Albstadt und zum Klippeneck. Felix in der  ASW 19 und ich wollen Team fliegen und auch erstmal Albstadt ansteuern. Also  rauf mit der Schleppmaschine – Höhe machen und auf die ASW 19 warten. Als ich  oben bin, fliege ich schon mal die nächste Wolke in Flugrichtung an. Felix und ich werden uns schon finden – (haben wir dann aber nicht wirklich….).

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Ich fliege Richtung Heidenheim in 1500 Meter AMSL ab, finde  nur schwer tragende Linien und auch keine Thermik, obwohl es am Himmel gut  aussieht. Was ist da denn los heute? Bei Heidenheim angekommen habe ich noch  500 Meter über Grund und drehe den Platz in Giengen an der Brenz rein. Den  erreiche ich noch gut. Auf nicht ganz halben Weg dahin endlich ein Bart und  wieder hoch auf fast 1500 Meter AMSL. Also geht ich wieder auf Kurs Albstadt.  Fliege die A7 entlang, aber es geht weiter wie beim ersten Mal. Ich verliere  für die Strecke viel zu viel Höhe. Südöstlich von Langenau dann der Tiefpunkt  des heutigen Fluges. Bei 300 Meter über Grund halte ich Ausschau nach Außenlandemöglichkeiten.  Davon sind genügend da. Etwas weiter im Süden sehe ich ein Fabrikgelände. Auch  da ein geeignetes Feld. Das Gelände liegt voll in der Sonne. Wenn nochmal was  geht, dann da. Also fliege ich dahin. Mit etwas mehr als 200 Meter komme ich  dort an und wie mit einer gewaltigen Faust haut es die rechte Fläche hoch und das Vario geht auf Vollanschlag.

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Ich kreise ein. Es geht runter. Im nächsten  Halbkreis wieder heftig rauf. Aber in Summe steige ich. Ich werde innerlich  ganz ruhig. „Jürgen, jetzt Ruhe bewahren. Aufmerksam sein. Sauber fliegen!  Außenlandeoption als Plan B im Auge behalten!“ Der Bart bockt derart, dass ich  mich richtig durchgeschüttelt fühle, aber er geht hoch. 17 Minuten kämpfe ich  dort mit der Thermik. Es wird erst im letzten Drittel nach oben etwas  angenehmer. Nach 1000 Meter Höhengewinn ist das Steigen fast weg. Aber ich habe  jetzt erstmal Luft zum Durchatmen. Trinke – Entspanne! Das hat viel Energie  gekostet. Ich gehe wieder auf Kurs Albstadt. Auf halber Strecke Richtung Ulm  finde ich endlich mal eine tragende Linie und komme mal etwa 5 Kilometer ohne  Höhenverlust voran. Aber kein Steigen, bei dem sich das Einkreisen lohnen  würde. Außerdem bin ich immer noch 1500 Meter hoch. Das sin dort über Grund immerhin fast 900 Meter. Aber dann geht es auch schon wieder heftig runter und  die Alb steigt auch noch weiter an. Schlechte Kombination! Nördlich von Blaustein bin sind zwischen mir und dem Boden nur noch 500 Meter.

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Nach  Blaubeuren sind es jetzt noch etwa 5 Kilometer. Das erreiche ich gut. Also Kurs Blaubeuren. Es kommt nochmal eine heftige Saufstrecke. Ich funke Blaubeuren an und bekomme zügig Antwort zur Landerichtung 28. Dachte ich mir schon – ich weiß ja, wo der Wind herkommt. Ich überfliege den Platz einmal und stelle fest, dass er in Landerichtung ziemlich abfällt. Fahrwerk raus und in den rechten Gegenanflug. Queranflug über den Ort und – uiiihhhh – der Platz fällt nicht nur in Landerichtung, er hat auch noch ein Gefälle nach rechts weg. Also fliege ich lang rein, da der Platz in der hinteren Hälfte gerade erscheint. Ich stehe!

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Der Platz funkt mich an und fragt nach meinem Flugzeugtyp – sie bringen einen passenden Kuller mit. Was ein Service. Als die beiden Abholer aussteigen, kommt gleich die Frage, ob der Flieger, der hinter mir gelandet ist, auch aus Aalen komme und zu mir gehören würde. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass noch ein Flieger rein kam. Ich werde zum F-Schleppstart gezogen und als wir über den kleinen Buckel kommen, sehe ich, dass die „India Hotel“ da steht. Frank ist da! Bin ich wenigstens nicht ganz alleine hier.

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Wir erledigen die Formalitäten, sprechen über unsere Flüge  und trinken in Ruhe was, bevor uns dann gegen halb vier zum Start begeben und  auf den Heimweg machen.

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Ich merke so richtig, dass die letzten beiden Wochen so viel Neues, soviel Erlebtes, soviel Aufregendes gebracht haben und ich gar keine Zeit zum inne halten gefunden oder – um ehrlich zu sein – ich mir dafür gar keine Zeit genommen habe. Ich möchte jetzt nur noch stressfrei zum Flugplatz nach Aalen zurück. Deshalb lasse ich mich auch 1000 Meter über den Platz schleppen. 300 Meter kurbele ich mich dann selbst noch hoch und habe mit 2000 Meter AMSL ausreichend Höhe, um nach die restlichen 45 km nach Aalen zu kommen. Unterwegs säuft es immer wieder. Es ist auch recht bockig, aber ich finde auch immer wieder mal tragende Linien und komme sicher in Aalen an. 33 Minuten für über 50 Kilometer. Das macht glaube ich sehr deutlich, dass ich nur noch Heim
wollte.

Egal wie das Wetter morgen wird, ich werde auf jeden Fall eine Pause machen. Mein Kopf braucht das jetzt.

Fazit: Es war eine aufregende Erfahrung heute alleine auf mich gestellt, dieses Abenteuer zu bestehen. Blaubeuren hat einen wunderschönen Platz und sehr nette und hilfsbereite Menschen dort. Es ist schön, nicht alleine auf einem fremden Platz zu stranden. Und wenn es sein muss, kann ich auch mal schnell heimfliegen.

Fazit 2: Wenn man in so kurzer Zeit, so viel Neues und Aufregendes erlebt, dann ist es wichtig, sich auch eine Ruhepause zu gönnen und den Kopf das Erlebte verarbeiten und resümieren zu lassen. Das habe ich nicht getan – wäre aber dringend dran gewesen. Also hab ich heute nicht nur fliegerisch eine Menge dazu gelernt, sondern auf meine alten Tage auch noch etwas, was nicht nur beim Fliegen gilt.

Fazit 3: Ich bin nicht zu doof oder gar unfähig zu fliegen.  Auch Andere, die schon mehr Flugerfahrung haben, hatten heute so Ihre Schwierigkeiten. Also – weiter machen!!!

Schlaf gut und friedlich Deutschland – gute Nacht – mal sehen, was der morgige Tag bringt

 

P.S.: Ihr dürft gerne Fragen zu meinen Berichten oder zu
Dingen, die unklar oder unverständlich sind, stellen. Sowohl in Facebook als
auch in Blog werde ich dieser gerne beantworten. Über Kommentare und
Anmerkungen jedweder Art freue ich mich auch sehr.

Tag 15 – zwei Starts und es war wohl mehr drin

Als ich heute Morgen aus der Wohnung raus schaue, fällt mir sofort Herrys Spruch ein. „Das Wetter ist hier immer besser, als vorausgesagt“. Die angekündigte morgendliche Abdeckung fehlt und es sind schon Quellwolken da. Also nichts wie fertig machen und ab zum Platz.

Aufbau, an den Start, ….. das kennt Ihr ja schon Alles.  Die ASW 19 steht vor mir in der Startreihe und später kommt auch noch der Duo dazu. Wir beschließen wieder gemeinsam zufliegen. Richtung Albstadt ist der Plan – dann mal weitersehen. Für mich kam es dazu aber heute nicht.  800 Meter über Platz raus ausklinken und auf 1600 Meter AMSL hochkurbeln.

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Soweit war alles prima. Der Wind heute ist stärker als all die Tage zuvor und die Thermik zentrieren fällt schwerer. Als der Duo dann auch da ist, geht der Abflug Richtung Südwesten die Alb entlang.  Diesmal bin ich in der Mitte und habe komfortabel Höhe. Bis Heidesheim läuft es auch gut. Wenig Höhenverlust im Geradeausflug. Den ein oder anderen Bart nehmen wir mit. Bei Gerstetten bin ich dann aber runter bis auf 400 Meter über Grund. Ich drehe den Flugplatz dort in meinen Rechner. Ok – den zu erreichen wäre kein Problem. Der Bart über Gerstetten ist zerrupft und schwach. So kämpfe ich mich mühsam auf 600 Meter hoch und brauche dafür geschlagene 12 Minuten. Ab zur nächsten  Wolke – vielleicht geht es da besser. Auf dem kurzen Weg dahin sind 300 Meter wieder weg. Irgendwie nicht mein Tag. Der Duo ist Richtung Albstadt vorgeflogen. In der Richtung geht es nicht besser und die Beiden müssen den Motor ziehen, um wieder Höhe zu gewinnen. Das ist für mich irgendwie der Knackpunkt dieses Fluges. Ich erkurbele mir wieder sehr mühsam knapp 200 Meter und kann den Flugplatz in Aalen damit erreichen. Also entscheide ich zurückzufliegen. Eben irgendwie nicht mein Tag. Eine Stunde und zwanzig Minuten nach dem Start lande ich kurz in Aalen.

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Außer mir noch keiner zurück. Na Klasse! Also entschließe ich mich noch mal für einen Schlepp. Ein bissel mehr Spaß muss heute noch sein. Oben angekommen das gleiche Spiel. Es geht erstmal nur runter. Ich finde einen ersten Bart 300 Meter über Platzhöhe. Da ich Nähe des Platzes bin also kein Risiko. 500 Meter Höhengewinn in 7 Minuten – schon mal ok bei den Bedingungen. Nochmal Richtung Heidesheim – aber da stehen wirklich nur schwache Bärte. Also zurück Richtung Platz. Am Platz vorbei Richtung Nordost steht ein Bart unter einer Richtung schwarzen Wolkenbasis. Diesmal 800 Meter in 10 Minuten. Das hat echt Spaß gemacht. Direkt unter der Basis ging es heute richtig gut. Das wäre das Rezept für den ersten Flug gewesen. Sobald zwischen Wolkenbasis und Flieger mehr als 300 Meter Höhenunterschied lagen, war es schwierig. Nach etwas über einer Stunde lande ich dann und oute mich bei der Landung als „Spätausfahrer“ (Insider wissen, was ich meine).  Felix ist auch da. Aber weit weg war er auch nicht.

Resümee des Tages: Auch bei schwierigen Bedingungen ab in den Flieger, rauf und ausprobieren was geht. Dazulernen und wenn möglich schauen, was die Anderen machen. In so weit war auch dieser Tag heute ein lehrreicher und schöner Tag. Zweieinhalb Stunden geflogen – knapp 120 Kilometer zurückgelegt.

Die Überraschung des Tages sollte aber erst noch kommen. Als ich auf dem Parkplatz bei der Gaststätte parke, die Tür öffne und mein Flugbuch schreiben will, kommen hastige Schritte meinem Auto näher und —— meine große Tochter steht da und begrüßt und drückt mich. Was für eine tolle Überraschung. Katharina ist mit Chris auf dem Weg nach Augsburg einfach mal so am Flugplatz vorbeizukommen um Papa zu sehen…… Wir trinken was zusammen und die Beiden fahren wieder weiter ….. Der Abend beschließt sich in fröhlicher Runde auf der Terrasse der Gaststätte…..

Schlaf gut und friedlich Deutschland – gute Nacht – mal sehen, was der morgige Tag bringt

Tag 14 – 167 km und fast 3 Stunden im Einsitzer

Die Pause hat gut getan – aber heute muss ich wieder rauf. „the  same procedure as every morning“ – bis der Flieger dann am Start steht.

Herry und Felix stehen in der Startreihe neben mir und Herry  meint zu uns Beiden „Fliegt doch zusammen!“. Pläne werden überlegt, wieder  verworfen, Regenschauer stehen im Westen. Im Norden sehen die Wolken besser  aus. „Schaut hat mal, wo es geht!“. Aber es sollte anders kommen. Ich bin bis  in die Haarspitzen aufgeregt. Bei solchem Wolkenbild vom Platz wegfliegen?  Würde ich zu Hause nie tun!

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Zuerst wird Felix in der ASW 19, dann Herry mit einem Vereinskollegen im Duo hochgeschleppt. Schon während des Schlepps werde ich  heute das erste Mal nass. Das kann ja heiter werden. Etwa 700 Meter über dem Platz  klinke ich aus. Erkurbele mir weitere 300 Meter. ASW 19 und Duo sind bei mir  und wir schalten auf unsere Babbelfrequenz – Abflug Richtung Norden im Trio!  Wir wollen noch Höhe machen, bevor es weiter geht. Erst der zweite Bart bringt  brauchbare Steigwerte. Bei 1700 Meter AMSL fliegen wir ab. Die beiden Anderen  sind gut 100 Meter höher als ich. Ich fliege brav hinterher – kann gut  mithalten. Es geht Richtung Ellwangen zur A7. Bis Ellenberg legen wir fast 10  km im Geradeausflug zurück. Höhenverlust dabei fast 500 Meter. Etwas viel denke  ich. Der Aufwind geht mäßig, also fliegt Herry vor und findet besseres Steigen.  Ich fliege nach und geht es wieder rauf auf 1500 Meter AMSL – Abflug Richtung  Autobahnkreuz Feuchtwangen. Kaum Höhenverlust! Wir finden eine gute tragende  Linie und fliegen direkt weiter Richtung Lichtenau. Bei Herrieden nehmen wir  kurz 200 Meter in einem schönen Aufwind mit und wieder weiter. Wir halten uns  etwas südlicher. Im nächsten Bart vermassele ich es und schiebe eher eine Null.  Egal – weiter. Bei Wolframs-Eschenbach bin ich bis auf 950 Meter runter. Gott  sei Dank steht dort ein zwar mäßiger aber recht stabiler Aufwind. Die Beiden  parken weit über mehr und ich kämpfe mich wieder hinauf. 1500 Meter AMSL –  weiter gehen kann es. Bei Lichtenau stehen dann gute 2,5 m/s und schwupps sind  es 1800 Meter AMSL. Bei „Sachsen bei Ansbach“ wenden wir. Ich bin über 63 km  vom Heimatflugplatz weg. Alleine im Einsitzer. Soweit war ich allein noch nie  draußen. Aber ich zweifle keinen Moment daran, dass ich nicht wieder zum Platz  zurückkomme. Es ist anstrengend, aber macht riesig Spaß.

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Bis Weiltingen geht es gut weiter. Wir harmonieren als Team hervorragend. Das gemeinsame Kurbeln klappt gut und macht Spaß. Das Vorfliegen  ist grandios. Ein Duo und eine ASW 19 vor mir. Mal etwas höher als ich, mal  fast auf gleicher Höhe. (Aber meist, „höher als ich“!). Als wir aus 1250 Meter  AMSL runter sind, finden Felix und ich nur einen „Nullschieber“. Herry hat deutlich  mehr Höhe und fliegt vor und findet bei Fremdingen einen Bart. Zwischenzeitlich  bin ich bis 900 Meter runter und meine Ankunftshöhe für Aalen steht bei „minus  220“ Meter. Ich bin noch 25 km vom Platz entfernt. Wenn es jetzt nicht mehr  rauf geht, dann muss ich in Bopfingen landen. Das ist der Plan B!

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Aber es läuft. 300 Meter bringt der Bart. Das ist immer noch  knapp, aber unterwegs findet sich sicher noch was. Bei Unterschneidheim geht  auch noch was. Fast 1300 Meter AMSL und noch 20 km Strecke, die vor mir liegen.  Das sollte genügen. Meine Ankunftshöhe liegt nun bei etwas über 200 Meter. Also  – Endanflugshöhe erreicht und ab nach Hause. Unterwegs finde ich gute tragende  Linien. Westlich des Platzes sehe ich eine riesig breite Regenwand stehen. Ich  funke Aalen an und frage nach dem Wetter am Platz. Noch regnet es dort nicht.  Ich sehe den Platz. Über Funk hat sich eine Transall zur Landung gemeldet. ??? –  Bitte was? Ich fliege doch Aalen an und nicht Frankfurt oder so was. In der  Tat. Ich gehe in den Gegenanflug und mir kommt eine Transall im Endanflug
entgegen. Wie krass ist das denn. Ich verlängere den Gegenanflug etwas, drehe  ein und mache eine schöne lange Landung auf der Graspiste. Die Transall steht  am Ende der Asphaltbahn. Wow – wann ist man bei der Landung schon mal „Nummer 2“  nach einer Transall.

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Felix ist schon vor mir gelandet und steht etwas weiter  rechts auf der Bahn. Ich kann kaum beschreiben, wie ich mich gefühlt habe,  steige aus und muss den jungen Kerl erstmal umarmen. Einen wahnsinns tollen Flug hatten wir und ich so dankbar für diesen ersten Streckenflug von fast 3
Stunden – alleine in diesem tollen Discus b!

Der Duo ist noch oben als die Regenwand den Platz erreicht.  Mann o mann regnet das runter. Gut, dass ich schon unten bin, denke ich. Als  der Regen dann aufgehört hat, kommt auch der Duo rein. Die Beiden hatten  ebenfalls eine Menge Spaß. Das Team hat klasse und sehr diszipliniert zusammen  gearbeitet. Wir waren immer zusammen geblieben, haben uns nie aus den Augen  verloren – von den Endanflügen mal abgesehen.

Wir machen die Flieger trocken, bauen ab, lesen die Flüge  aus und fahren zur Flugplatzgaststätte. Dort schauen wir uns gemeinsam in „SeeYou“  unsere Flüge an. Herry kommentiert und gibt Tipps und Hinweise, was wir wo  hätten besser machen können und auch was gut geklappt hat.

Es hat sich echt gelohnt, bei diesem diffusen Tag aufzubauen  und zu fliegen. Fast 3 Stunden bin ich geflogen – wie die Zeit vergangen ist,  habe ich überhaupt nicht mitbekommen. 167 Kilometer mit einer Schnittgeschwindigkeit von 60 km/h. Das macht echt Laune auf mehr!

Die Frauen des Apus e.V. haben wir den Abend gekocht. Und  ich dachte schon, der Flug wäre alleine der Höhe des Tages. Weit gefehlt!  Fisch, Kartoffeln, Quark und Ratatouille – tolle Gespräche und Geschichten –  eine ganz tolle Atmosphäre – und zum Nachtisch Vanilleeis mit heißen Himbeeren.  Und als wäre das noch nicht genug, noch eine Käseplatte. Manchmal ist  Frankreich eben auf der schwäbischen Alb. Danke Euch Allen für diesen  wundervollen Tag!

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Schlaf gut und friedlich Deutschland – gute Nacht – Morgen geht es weiter

Tag 13 – Flugpause und Besuch des Geburtsortes des Discus, den ich gerade fliegen darf

Heute ist mal Flugpause, obwohl das Wetter gar nicht so schlecht war. Der Kopf muss mal etwas Anderes sehen. Heribert hatte bei Schempp-Hirth angefragt, ob wir mit einer Gruppe Kirchheim kommen können. Kurz nach 9 sind wir am Flugplatz losgefahren.  Nach etwas mehr als einer Stunde kommen wir dort an. Hier soll das sein? In einem Wohngebiet. Heribert biegt die Straße rein und am Ende sehe ich rechts eine lange Halle stehen. Ok, denke ich. Hat Herry ja schon irgendwie angekündigt. „Jürgen, Du wirst Dich wundern!“ – so war es auch.

Drei recht alte kleinere Hallen. Aber genau hier entstehen Flieger wie ein Arcus M, Duo Discus XL, Discus 2 und Ventus 2 – und natürlich deren Vorgänger. Herry geht Flieger bestellen und für uns kommt Jemand aus der Verwaltung zur Führung.  Erste Station ist die Herstellung der Flügel. Riesige Formen aus Metall, in die unterschiedliche Flügellagen samt des dazugehörigen Innenlebens von Mitarbeitern per Hand hineingearbeitet werden. Etwa eine Woche wird hier gearbeitet, bis alle Lagen drin sind und die beiden Flügelteile samt Ruder für 18 Stunden in einer Wärmekammer miteinander verklebt werden. Die Rümpfe werden an einem anderen Standort gefertigt, bekommen wir erklärt.  Weiter hinten in der Halle ist eine Form aus blauen Werkstoffen. Mit dieser Form können nur ca. 15 Flügel hergestellt werden. Dafür sind noch Korrekturen an der Form möglich. Es ist die Form für die neuen Flügel des kommenden Ventus 3. Prototyping – erst wenn Alles passt, werden dann die dauerhaft verwendbaren Formen hergestellt.  In der nächsten Halle werden Rümpfe und Flügel geschliffen und Haubenrohlinge ín die Haubenrahmen eingearbeitet. Von 200er bis 8000er Schleifpapier kommt hier so ziemlich Alles zum Einsatz. Wahnsinn, wie viel Arbeitsstunden in so einen Flieger reinfließen. Eine Lackierkammer noch und dann geht es zur Endmontage.

Hier sieht es schon nach Segelflugzeug aus. Mehrere Arcus-Rümpfe stehen hier, nebst Flügel und Höhenruder. Motoren, vorbereitet für den Einbau. Weiter hinten steht ein Discus 2 mit FES-System. Mein Gott sind die Propeller klein. Aber damit steigt der Flieger bis 1,7 m/s – sagt man.  Und was steht denn da? Ja genau – die Rümpfe zweier Ventus 3 Prototypen. Die sind gestern auf der Hahnweide geflogen. Echt nicht wahr – so nah an Prototypen….. Mega! Die Mitarbeiter sind alle sehr nett und geben bereitwillig auf unsere Fragen Auskunft. Bilder dürfen leider keine gemacht werden.
Nach knapp 90 Minuten sind wir durch, fahren noch zur Hahnweide einen Kaffee trinken. Dort treffe ich dann sogar noch einen Vereinskameraden auf dem Weg in den Süden – gibt’s ja gar nicht. Und dann geht es auch schon zurück. Rest des Tages relaxen und mal schauen was die kommenden Tage noch so bringen.

Einen schönen Abend noch Deutschland – bis Morgen

Tag 12 – mein erstes wirkliches Minidreieck

Wie schon so oft, deckt sich das tatsächliche Wetter nicht wirklich mit den Wettervorhersagen. Lediglich der Segelflugwetterbericht von Stuttgart hat fliegbares Wetter prognostiziert. Und so war es auch. Zumindest Richtung Westen und auch im Norden des Flugplatzes.

Umso schlauer war es also von mir, meine erste Tagesaufgabe (ein etwa 90 km Dreieck) zu zwei Drittel in den Süden zu legen. (Jürgen – das müssen wir nochmal ordentlich üben!!!).

Der Flieger war heute sehr flott aufgebaut. Die Routine damit macht sich jetzt immer stärker bemerkbar. In das LX5000 die Wegpunkte einprogrammiert und eine Aufgabe. So sollte es sein. (Auch da gibt es noch Optimierungspotential!!)

Ein älterer Fliegerkamerad hat mir gestern ein Seil zum Flieger schleppen gebracht. Ein Jüngerer hat einen Schekel, der in die Bugkupplung passt. Endlich muss ich Niemanden mehr suchen, der mir ein Schleppseil leiht. Noch an den Start – Auto wegparken – fertigmachen. Der Pilot der DG 800S, mit dem ich schon geflogen bin, lässt mich in der Reihe vor ihn. Ruderprobe – nochmal Equipment checken. iPhone, iGlide, Actionkamera, Trinkbeutel, Energieriegel – alles passt.

Es geht los. Ich habe mir vorgenommen nicht wieder so früh im Schlepp auszuklinken. Die Remo bringt mich auf etwa 900 Meter über Platz. Fahrwerk rein – ein paar Kreise und dann ab Richtung Gundelfingen an der Donau. Das sollte die erste Wende werden. Ich fliege je nach Sinken und Steigen zwischen 120 und 140 km/h vor zu nächste Wolke. Treffe den Bart sofort. Sieben Kreise und 200 Meter Höhengewinn. Läuft! Also weiter Richtung Gundelfingen. Aber in diese Richtung ist nur hohe Altostratusbewölkung. Nichts mehr, was Thermik verspricht und die Sicht ist diesig. Also kehre ich kurz vor Gundelfingen in 550 Meter um und lasse die Wende aus. Es geht weiter Richtung Giengen an der Brenz. In der Richtung stehen wenigstens Wolken. 450 Meter über Grund die nächste Thermik, die mich wieder auf 800 Meter über Grund bringt. Über Giengen hinweg geht es dann westlich Richtung Heidenheim. Ich bekomme das erste Mal Regen ab und komme dort recht tief an. Kann nochmal 150 Meter Höhe gewinnen und fliege die dort stehende Wolkenstraße ab. Hier habe ich, glaube ich, dann einen Fehler gemacht. Statt an den steigenden Stellen der Wolkenstraße einzukreisen, habe ich den Höhengewinn nur im Geradeausflug mitgenommen. Das bringt zwar Geschwindigkeit und Strecke. Raufkurbeln auf eine entspannte Höhe wäre aber die bessere Option gewesen (in der Nachbetrachtung). Mit knapp 550 Meter über Grund entscheide ich mich, Richtung Flugplatz vorzufliegen. Das war eine gute Entscheidung, denn es erwischt mich ein weiterer Regenschauer. Ich habe ihn nicht kommen sehen. Ich verliere dadurch einiges an Höhe bleibe auf Kurs Flugplatz. Es geht weiter runter- ich denke: „das wird knapp“. Auf dem Weg kann ich aber noch etwas Steigen mitnehmen und komme doch sicher am Flugplatz an. Ich lande lang und schiebe mit Hilfe einer Belgierin den Flieger über die Bahn zu Anhängern.

Resümee: Aufgabe nicht geschafft, weil – entweder bin ich noch nicht gut genug – oder die Aufgabe war blöd ausgesucht. Wahrscheinlich ist an Beidem etwas dran. Mindestens eine ganz ordentlich falsche Entscheidung getroffen – aber auch mindestens eine, die genauso richtig war. Den Startort hab ich wieder erreicht und es wurde immerhin ein Dreieck mit fast 52 km. Ich hab mich getraut und einen – wie ich finde – ganz ordentlichen Schnitt von 80 km/h geflogen. Und – ich habe eine Menge gelernt auf dem Flug.

Doof war, dass ich meine Actioncam nicht richtig eingeschaltet hatte – daher gibt es heute nur ein Bild aus der Flugdokumentation des OLC.

Tag12

Schlaf gut und friedlich Deutschland – gute Nacht – bis Morgen

Tag 11 – ähnlich wie der gestrige Tag

Heute sah es am Vormittag schon vielversprechender aus, aber so richtig dolle wurde der Tag trotzdem nicht. Daher wird das der wohl bisher kürzeste Bericht.

Ich habe mich direkt heute für F-Schlepp entschieden. Der erste Schlepp war aber wohl etwas zu früh. Eine Abschirmung ist gerade durchgezogen und ich war recht schnell wieder zurück.  Der zweite verlief besser, so dass ich über 90 Minuten unterwegs war.

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Ich hätte gerne die zwei Stunden heute mal voll gemacht, aber ein kleiner taktischer Fehler hat das verhindert.

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Heute habe ich mal eine andere Kameraposition im Flieger ausprobiert. So richtig zufrieden bin ich damit noch nicht.

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Aber ich habe trotzdem mal ein paar Bilder des heutigen Fluges hier angehängt.

Schlaf gut und friedlich Deutschland – gute Nacht – bis Morgen

Tag 10 – Trotz mäßigem Beginn ein ganz toller Tag

Das heutige Wetter war jetzt am Vormittag nicht gerade vielversprechend. Schauer
für den frühen Nachmittag waren angekündigt. Aber wie so oft, wurde der Tag dann doch besser als angekündigt.

Der Aufbau des Discus wird mehr und mehr zur Routine. Ich hab in Ruhe alles vorbereitet. Mit zwei weiteren Helfern ist der Flieger dann schnell aufgebaut.

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Windenstart soll es werden. Das hat vorgestern schon ganz gut geklappt. Alfred hilft mir
ein Schleppseil zu besorgen und bringt mit mir zusammen den Flieger an den Start. Wenige Minuten später bin ich in der Luft. Leider kommen nur etwa 350 Meter Ausklinkhöhe heraus. Es ist ganz leichter Rückenwind und ich bin, glaube ich, auch nicht so gut ans Seil gegangen. Ich finde keinen Aufwind und bin wenige Minuten später wieder am Boden.

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Ok – dann eben doch F-Schlepp! Also dort hin und ab nach oben. 600 Meter über dem Platz geht es mit 5 m/s hoch. Ich klinke aus. Finde aber den Aufwind nicht mehr. Schlauer wäre es gewesen, dort einfach wegzufliegen und woanders zu schauen. Aber die Entscheidung treffe ich zu spät. Also wird auch dieser Versuch nichts und es hat lediglich etwas länger gebraucht, bi sich unten war. Da vor mir ein Doppelsitzer landet und in der Mitte der Bahn ein Flugzeug steht, lande ich lang und stehe am anderen Ende der Bahn.

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Das kann es heute nicht gewesen sein. Alfred zieht mich mit meinem Auto nochmal an den F-Schleppstart. Es steht nur ein Flieger vor mir. Mit einer C42 geht es dann hinauf. Deutlich gemächlicher als mit der anderen Motormaschine. 700 Meter über Platz bei Auernheim klinke ich aus. Diesmal suche ich nicht am Ausklinkort, sondern steuere die nächste Wolke an. Mit 2 bis 3 Meter Steigen geht es bis auf 1550 Meter und weiter zur nächsten Wolke. Ich mache weiter, wie Heribert es mir beigebracht hat, bleibe aber in Platznähe wegen des Schauerrisikos. Vorfliegen, Schwabbeln, Steigen mitnehmen und wenn was gutes kommt Einkreisen. Ich fliege zur Albkante Richtung A7, komme dann aber unter 1000 Meter AMSL und fliege Richtung Platz. Westlich von Elchingen haut dann das Vario auf Vollauschlag. Fahrt raus, Einkreisen, Umstellen auf Vario und los geht es. Zwischen 1 und 4 Meter stehen hier und bringen mich binnen 7 Minuten 700 Meter hinauf an die Basis. Also fliege ich Richtung Aalen weiter nach Westen. Nehme im Geradeausflug immer wieder das Steigen schön mit. Nehme zum Üben auch mal einen schwachen Bart an und schaue mal, wie weit ich die Fahrt beim Discus rausnehmen kann, bis er weich wird und leicht schüttelt. Ich bringe mich wieder auf 1650 Meter und fliege die A7 Richtung Norden entlang. Östlich Oberkochen bin ich wieder auf 950 Meter runter und ich fliege Richtung Platz zurück. Da kommt der Bart des Tages. Diesmal nur 6 Minuten für 700 Meter Höhengewinn. Wieder an der Basis entschließe ich, noch bis Bopfingen fliegen zu wollen. Vor mir stehen Wolken im Weg, die tiefer hängen. Steigen im Geradeausflug bei 180 km/h mit 2 Metern. Wahnsinn! Hinter Lauchheim vorbei geht es mit 150 km/h dann Richtung
Platz. Ich will noch trocken in den Hänger kommen mit dem Flieger.

Zwei Drittel des Fluges nur geradeaus geflogen mit einem Schnitt von 129 km/h. So kann der Tag enden.

Ich freue mich schon riesig auf Größeres!

Schlaf gut und friedlich Deutschland – gute Nacht – bis Morgen

Tag 9 – Abreise- oder Ruhetag

Der heutige Tag stand im Zeichen der Ab- oder Weiterreise – auf jeden Fall aber für viele im Zeichen des Abschieds von der Gruppe. Mitnehmen werden Alle wundervolle Erlebnisse in der Gemeinschaft und tolle, teils außergewöhnliche Flugerlebnisse.

Schön zu sehen war die Zufriedenheit in den Gesichtern der Teilnehmer und schön zu hören, dass Alle es möglich machen wollen, zum Lehrgang im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.

Nach dem Frühstück war für Viele Abreise – die noch hierbleiben, legen heute auf jeden Fall einen Ruhetag ein. Das Wetter heute reicht für mehr als Platzrunden einfach nicht aus.

Ich bin trotzdem mal zum Abstellplatz für die Anhänger gefahren und habe gefühlt den Schmutz von zweistelligen Jahren vom Discusanhänger entfernt. Stellenweise ist das Gelb der Anhängerverkleidung doch nicht so dunkel, wie man vielleicht hätte glauben können.

Den Nachmittag habe ich den fehlenden Schlaf der vergangenen Nacht nachgeholt. Abends Kino.

Schlaf gut und friedlich Deutschland – gute Nacht – bis Morgen

Tag 8 – letzter Lehrgangstag

Eigentlich bin ich gerade hundemüde – aber auch irgendwie doch ein bisschen zu aufgekratzt, um jetzt gleich zu schlafen – also erstmal runterkommen.

Der letzte Lehrgangstag ist heute angebrochen. Etwa nur zwei Drittel der Piloten wollen heute fliegen. Übermäßig tolles Wetter ist nicht angesagt heute. Heribert pausiert heute und so steht an, den Discus heute in die Luft zu bringen.

Ich bin ein einem Team mit einer LS3, einer ASW20 und der schon bekannten DG 800S. Aufregung macht sich beim morgendlichen Briefing bei mir breit. Heute ist keiner mit im Flugzeug, der Tipps gibt, übernimmt, wenn ich es nicht gut hinbekomme oder mal eine Pause brauche. Als wir im Team besprechen, was wir uns heute vornehmen legt sich die Aufregung etwas. Es ist eine übersichtliche Aufgabe – nicht zu weit vom Platz weg. Und den Anderen ist klar, dass ich fliegerisch zumindest der Schwächste im Team bin. Also los – Flieger aufrüsten und an den Start.

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Ich gehe als erster unserer Gruppe raus. Der Schlepp verläuft entspannt. Etwa 650 Meter über Platz klinke aus. Da war doch grad Steigen. Hmm – ich finde den Bart nicht gleich, weil er etwas südlicher steht. Bis ich ihn gefunden habe, sind 100 Meter weg. Aber dann geht er ganz gut. Nach 200 Metern kommt aber irgendwie nichts mehr. Zwischen mir und dem Platz kreisen etwas höher drei Flugzeuge. Also beschließe ich dahin zu fliegen. Gute Entscheidung – der Aufwind bringt mich bis auf 1450 Meter AMSL, dann bin ich am Deckel angekommen. Die Sicht wird dunstig. Ich parke da oben und warte auf die anderen Drei, die recht zügig zu mir kommen. Wir fliegen ab Richtung A7. Ich fliege hinter den Dreien. Wahnsinn! Zwei Flieger links vor mir – einer rechts. Ich sehe deutlich, wo und wann die Teamkollegen steigen und bin vorbereitet, Fahrt wegzunehmen. So kann es weiter gehen, denke ich. Kurz hinter der Autobahn kreist unser Trainer links herum ein. Ich brauche einen Moment, um nachzukommen. Verliere dabei zusätzlich Höhe und bekomme den Bart zwar, aber irgendwie wird es nur ein Nullschieber. Die Anderen suchen besseres Steigen. Als ich dann dorthin fliege sind weitere 100 Meter weg. Ich bin nur hoch 950 AMSL. Der DG 800S wird das zu knapp und sie fliegt Richtung Platz zurück – ich schließe mich an. Der Endanflug – wenn man es so nennen will – wird mit der Höhe knapp. Ich versuche möglichst optimal zu fliegen, lege meinen Flugweg schön unter die Wolken. Eine hat einen schönen kleinen Dom mit kleinen Flusen drunter. Ich ziehe die Fahrt weg und bekomme 50 Meter geschenkt. Das wird reichen. Vor lauter Stress vergesse ich, den Funk auf die Flugplatzfrequenz zurückzuschalten. Ich beobachte aufmerksam den Platzverkehr und komme Richtung Osten herein. Die Landung gelingt gut. Ich stehe! Uff!

Danach mache ich noch zwei Windenstarts und hab beim zweiten Start nochmal richtig Spaß beim Kurbeln. 400 Meter Ausklinkhöhe – hoch geht es nochmal weitere 400 Meter in der Thermik. Ich hab auch hier mega Spaß und lande nach etwas mehr als einer halben Stunde.

Abbauen und dann duschen gehen für den Abschlussabend.

Das Debriefing und den ganzen Abend zu beschreiben, würde den Rahmen hier sprengen.

Nur soviel: Das Feedback der gesamten Gruppe war lobend und begeistert. Die Organisatoren haben eine ganz tolle Arbeit geleistet, die Trainer waren 1A und die Stimmung in der Gruppe hervorragend. Alle haben sich immer wieder gegenseitig geholfen, unterstützt, Wissen weitergegeben und sich auch menschlich hervorragend verstanden. Alle wollen nächstes Jahr wieder kommen. Das sagt denke ich Alles. Der Abend klingt mit Live-Musik und wunderbar Gegrilltem auf der Terrasse der Flugplatz-Gaststätte aus. Es wird getanzt, gesungen, erzählt und auch getrunken. Ich halte mich zurück, da ich ja mein Auto noch nach Neresheim bringen muss – aber ich merke, dass ich sehr ungern die Gruppe verlasse. Aber man soll ja gehen, wenn es am Schönsten ist. Und das habe ich gemacht……

Schlaf gut und friedlich Deutschland – gute Nacht – bis Morgen – ich gehe überglücklich und sehr zufrieden schlafen…..