Leider nur noch ein Flugtag nach dem Lehrgang

Heute geht es außerhalb des Lehrgangs nach oben. Der Plan ist nach Westen die erste Wende wieder in Kitzingen zu machen, um dann nach Aalen auf die Alb zu fliegen.
Franky und ich werden als Erste geschleppt. Ich klinke 700 Meter über dem Platz und finde zwischen Ebermannstadt und Forchheim den ersten Bart (1,7 m/s). Dort treffe ich auch Frankys LS3 und wir fliegen gemeinsam Richtung Kitzingen in 1400 Meter AMSL ab.
Hinter Hallerndort kreist die LS3 ein. Bis ich es bemerke und auch drin bin, ist mein Partner schon 150 Meter als ich. Beim Abflug sind es nur noch knapp 100 Meter. Im nächsten Bart kann ich den Höhenunterschied etwas wett machen, da ich beim Vorfliegen weniger Höhe verbraucht habe.


Da wir recht nah am Luftraum Nürnberg sind, geht es weiter Richtung Nordwest. Das gemeinsame Vorfliegen klappt bisher ganz gut. Doch ich treffe den nächsten Bart nicht so gut wie die LS3 und schon sind wir auseinander. So haben wir beim nächsten Kurbeln bei Gleißenberg beim Barteinstieg schon 200 Meter Höhenunterschied. Bis ich richtig zentriert habe, ist die LS3 weg und ich mache alleine weiter.
Ich fliege meiner Wolkenstrasse nach und finde aber keinen guten Bart mehr. Zwischen Nenzenheim und Reusch steht eine schöne Wolke. Da muss etwas gehen. Sonne steht auf dem Hang. Der Wind passt eigentlich auch. Ich komme aber recht tief dort an und finde nicht gleich einen Bart. So bleibt nur noch der UL-Platz Ippesheim, auf dem ich leider landen muss. Grmmpf!

bereit für die Schleppmaschine


Gestrandet in Ippesheim

Ich versuche über die umliegenden Vereine eine Schleppmaschine zu bekommen, aber vergebens. Der Platz ist kurz und ich komme eh nur mit einem UL hier raus, also frage ich auf Burg Feuerstein an. Die netten Menschen von dort schicken die C42 und so geht es kurz nach 15 Uhr wieder in die Luft. Immerhin ist noch einiges an Tag über.
Wir kommen gut aus dem Platz raus und bei Herbolzheim werde ich 700 Meter über Grund in einem 1.8 m/s-Bart abgesetzt, der mich bis auf 1800 AMSL bringt. Neues Spiel – neues Glück!

Wieder im Spiel

An Bad Windsheim vorbei, geht es zum nächsten Bart (2,3 m/s) quer ab Rothenburg ob der Tauber und weiter Richtung ab. Es läuft alles wunderbar. Tolle Straßen, starke Bärte, viel Verkehr und schnelles Vorankommen. Über Dinkelsbühl geht es Kurs Bopfingen zur Albkante, wo ich nochmal auf über 2000 Meter hochmache und dann zur Wende an der Autobahnausfahrt der A7 bei Ebnat nordwestlich des Flugplatzes Aalen-Elchingen.


Der Heimweg führt so dann wieder über Dinkelsbühl (größte Tageshöhe von 2350 AMSL), Bad Windsheim bis Haag, wo ich auf Endanflughöhe kurbele und die fast 60 Kilometer mit durchschnittlichen 160 km/h nach Ebermannstadt heimfliege und nach nicht ganz 3 Stunden lande ich trotz des kleinen Ausrutschers glücklich, mit meiner bisher besten Durchschnittsgeschwindigkeit von 93 km/h und fast 250 Kilometern.


Schade, dass die weitere Wetterprognose so bescheiden ist und das wohl mein letzter Flugtag dieses Jahr auf Burg Feuerstein war.
Bis zum nächsten Flug – Jürgen

zu Jürgens Homepage

Feedback vom Trainer gleich am nächsten Tag umgesetzt

Heute wird der Tag wohl etwas schlechter werden als gestern. Aber wir haben uns vorgenommen, die Anregungen und Kritikpunkte unseres Trainers Peter heute so gut es geht in die Tat umzusetzen bzw. zu verbessern.
Die Idee heute ist zunächst nach Nordosten (Zell Haltberg), von dort über den Oberpfälzer Wald nach Waidhaus, Oberhub und über Bayreuth zurück. Mal schauen.
Es geht los. Susi wird als Erste von uns in Ihrer LS4 geschleppt, danach folge ich; dann Ralf und Peter in der DG 1000. Wir treffen uns direkt nordöstlich des Platzes in einem Bart und kurbeln bis über 1700 AMSL hoch und fliegen dann direkt nach Nordosten ab. Nehmen bald schon den nächsten Bart mit 2,5 bis 3 m/s Durchschnittsteigen auf über 1900 AMSL. Das wird heute ein Spaß werden, wenn das so weiter gehen sollte.


Querab Klumbach drehe ich ein und kurbele 1,8 m/s, während Susi als letzte in den Bart kommt und 3,1 m/s kurbelt. Wie macht sie das nur? Egal, weiter nach Klumbach in den Frankenwald mit Gleitzahlen um 100.
Hinter Kulmbach machen wir dann noch ein paar Meter und von dort geht es quasi auf konstanter Höhe (1800 AMSL) 30 Kilometer unter der Wolkenstraße bis Warmensteinach. Die Strecken hat mich lediglich 6 Höhenmeter gekostet!! Wahnsinn!! Der unnötige Verlegenheitskreis verhindert noch Besseres. Bis zum nächsten Bart gewinnen wir nochmal 100 Meter und kurbeln dann auf gut 2100 AMSL. Läuft!


Erst wieder querab Erbendorf nehmen wir einen Bart mit über zweieinhalb Meter an, bevor es weiter Richtung tschechische Grenz geht. Susi kurbelt wieder einen halben Meter besser als die DG1000 und ich in der 304. Wir fliegen in 2000 AMSL ab und gleiten nun eine halbe Stunde unter den Wolkenstraßen entlang; über 70 Kilometer mit etwas über 500 Meter Höhenverlust. Es sind so schöne tragende Linien zu finden und wir kommen auch mit fast 150 km/h voran. Was ein Spaß!
Kurz vor „Wendern“ wenden wir und nehmen Kurs nach Westen. Susi kann toll mithalten bei diesem langen Gleitflug und verliert nur 100 Meter mehr als Peter, Ralf und ich. Kurz vor Neustadt am Kulm kommt sie aber auf einer etwas anderen Linie tiefer. Peter und ich suchen einen Bart. Vor mir steht ein schöner Hügel, der „rauhe Kulm“. Wolke darüber, Westseite des Hügels Wald, der von der Sonne angestrahlt wird, Wind von West; da muss was gehen und zwar gescheit. Peter fliegt einen nördlicheren Kurs.

Als ich ankomme und im zweiten Kreis zentriert habe, springt mein Vario bis auf 5 m/s und pendelt sich um etwa 3 ,5 m/s integriertem Steigen ein. Susi hat sich direkt auf den Weg gemacht, als ich den Bart gefunden hatte und steigt etwa 500 Meter über Grund ein. Ich denke „wow, ist die LS4 tief“. Susi hatte schon den nächsten Flugplatz ins Funkgerät gedreht. Aber – 900 Meter unter mir kurbelt Sie sich geduldig hoch. Und ich warte oben geduldig – fast 10 Minuten. Als wir wieder auf gleicher Höhe sind, fliegen wir weiter gen Norden.


Wir lassen es etwas ruhiger angehen, da es hier sehr angedeckt und abgeschattet ist und wir Bayreuth erreichen möchten; das sind immerhin fast 40 Kilometer. Auf diesem Teilstück zeigt sich, dass die leistungsfähigeren Flugzeuge 304 und DG1000 der LS4 überlegen sind. Susi verliert auf den kommenden 40 Kilometern fast 200 Meter mehr als Peter und ich. Wir kommen trotzdem bis hinter Bayreuth auf die Westseite und entschließen und nochmal in den Oberpfälzer Wald einzufliegen.


Starke tolle Bärte und gute Linien bringen uns nun westlich Neustadt an der Kulm Richtung Südosten und dort auf die größte Tageshöhe von 2300 AMSL. Damit machen wir wieder eine sehr beachtliche Gleitstrecke von 54 Kilometern mit Gleitzahlen um 150 und auch 150 km/h Groundspeed bis zur tschechischen Grenze (wieder so ein unnötiger Verlegenheitsbart verhindert noch Größeres). In 2000 AMSL geht es dann zur Wende kurz vor Plará. Dort machen wir nochmal bis 1900 AMSL hoch und begeben uns auf Heimatkurs.
Der Gegenwind ist nicht mehr sehr stark und wir kommen gut voran. Über Neustadt an der Waldnaab, wo ich wieder bis fast 2300 AMSL kurbele, geht es östlich der ED-R Grafenwöhr mit Kurs Nordwest wieder Richtung Neustadt an der Kulm.


Der Blick nach Westen ist jetzt beeindruckend. Ein großer Regenschauer direkt in Westkurs, zwei weitere im Nordwesten. Hinter dem Schauer im Westen scheint die Sonne bis auf den Boden. Der Himmel ist voll wolkenbedeckt und dunkel. Etwa 50 Kilometer liegen noch vor uns. Da kommt der Dreimeterbart bei Münchsreuth sehr gelegen.
Da der direkte Weg zum Ziel durch den Regenschauer versperrt ist, fliegen wir einen Bogen im Süden über Auerbach in der Oberpfalz. In Auerbach kurbeln wir dann auch über die Endanflughöhe und dann geht es die letzten 35 Kilometer heim.


Susi landet als Erste, weil sie am Niedrigsten ankommt. Danach Peter und Ral. Ich habe noch Höhe und gleite deshalb weiter nach Westen bis zur Friesener Warte, bevor ich kehrt zum Platz mache.


Unglaubliche fast 5 Stunden Teamflug liegen hinter uns. Ich habe aufgrund meines ins Tal rausgleiten fast 400 Kilometer geschafft, die beiden Anderen nur unwesentlich weniger. Susi punktet aufgrund des besseren Index und hat den besten Flug des Tages. Wow! Was für ein Tag.
Danke an das tolle Team – mit Euch fliege ich jederzeit wieder
Gute Nacht Deutschland – bis dahin – Euer Jürgen

Das zweite Mal über 500 Kilometer

Der Streckenfluglehrgang des Landesverbandes stand wieder an und viele ambitionierte Piloten sind dieses nach Franken auf die Burg Feuerstein gezogen.
Nach anfänglichen wetterbedingten aber sehr interessanten und lehrreichen Theorieblöcken (u.a. von einem der hier ansässigen Lokalmatadoren) konnten wir am 30. Juli das erste Mal starten. Die Wetterprognose hat allerdings nicht ganz gehalten, was sie versprochen hatte und so waren es eher Start- und Landeübungen bzw. kurze Um-den-Platz-Erkundungsflüge gewesen.
Nach einem weiteren Regentag ging es dann aber am 1. August aus Strecke. Ich durfte mit meiner 304 mit Trainer Peter und seinem Schützling Ralf (DG 1000T) und Susi (LS4) im Team fliegen.
Der Plan war die erste Wende nach Kitzingen zu legen. Von dort zur Wasserkuppe zu fliegen und dann über Thüringer und Oberpfälzer Wald bis nach Tschechien und von dort wieder zurück zum Feuerstein.
Nach langer Rollphase (mit Rückenwind, bergauf und einem wenig performanten Schleppfalken) verlief der Rest des Schlepps sehr ruhig und ich konnte direkt in einem Bart (1,5 m/s Durchschnittssteigen) 500 Meter über Platz ausklinken und bis auf über 1900 Meter AMSL steigen, wo ich meine beiden Teampartner dann auch gleich traf.


„Der Tiefste sagt, wann es weiter geht“, waren Peters Worte im morgendlichen Briefing. Das war ich, da ich als Letzter von unserer Gruppe geschleppt wurde. Also jetzt dann los Richtung Kitzingen.
Die Wolkenoptik war hervorragend und so haben wir erst nach fast 30 Kilometer den ersten Bart angenommen. Viel Geradeausflug hat uns dann in einem komfortablen Höhenband zwischen 2200 und 1200 Meter AMSL bereits nach etwas mehr als einer Stunde zur Wende nach Kitzingen gebracht und es ging Richtung Norden mit Ziel Wasserkuppe.
Nach der Wende kurbelten wir nochmal auf 2000 Meter und flogen bis querab Grafenrheinfeld, wo wir aufgrund der vor uns liegenden Wolkenoptik nochmal auf 1900 Meter hoch machten. Wir passierten westlich Schweinfurt mit ziemlich direktem Kurs auf Bad Kissingen, wo wir dann das erste Mal auf unter 1000 Meter unter AGL fielen, aber einen guten Bart fanden, der uns wieder hoch brachte.


Am Kreuzberg dann das gleiche Spiel wieder. Wir hatten die Leewirkung der Rhön unterschätzt und diesmal noch deutlicher unter die 1000 Meter-AGL-Marke gesunken. in 1700 AMSL flogen wir dann ab zur Wende und ich stolperte quasi in einen 3-Meter-Bart, den wir natürlich mitnahmen und der uns wieder auf komfortable Höhe über 2000 Meter brachte.
Von der Wasserkuppe aus haben wir dann den Thüringer Wald angepeilt und sind über Nordheim vor der Rhön, südlich Suhl unter Ausnutzung von fast ausschließlich 3-Meter-Bärten in den Thüringer Wald eingestiegen. Über Tischendorf ging es dann westlich an der CTR Hof und östlich Kulmbach an Bayreuth vor bei. Wir wollten ja in den Oberpfälzer Wald. Auf diesem Teilstück sind wir zu Gleitzahlen gekommen, die deutlich über 100 lagen und haben östlich Grafenwöhr die maximale Tagesflughöhe von 2500 Meter AMSL erreicht. Alles sehr komfortabel. 4 Stunden sind wir nun etwa unterwegs und haben die 300 Kilometermarke sehr deutlich überschritten.


Bei Waidhaus haben wir dann die Grenze nach Tschechien überfolgen und diesen Luftraum südlich bei Schönsee wieder Richtung Westen verlassen. Östlich der CTR Grafenwöhr und Weiden ging es quasi die gleiche Wolkenstraße, die wir für den hinweg genutzt hatten, wieder mit Nordwestkurs bis wir dann nordöstlich Grafenwöhr in 2300 AMSL Kurs auf Feuerstein genommen haben.


Querab Rosenthal haben die DG1000 und ich Endanflughöhe erreicht und sind die etwas mehr als 40 Kilometer heimgeglitten. Susi hat noch ein paar Sicherheitskreise gedreht, aber wir sind trotzdem als Team nach 6:37 und 527 Kilometer angekommen.
Ein wunderbares Teamerlebnis für das ich mich bei meinen tollen Mitfliegern bedanke und ein toller Flug gehen zu Ende; das zweite Mal über 500 Kilometer. Mal sehen, was noch kommt hier in Franken.
Gute Nacht Deutschland – schlaft gut
Euer Jürgen

Von Dannstadt zur Saarschleife

Heute habe ich mich in Dannstadt zum Fliegen angemeldet und bei Zeiten losgefahren. Als ich kurz nach 9 Uhr ankomme, stehen schon die ersten Flugzeuge am Start zur 23.
Also keine große Zeit verlieren. Rumpf raus, die neue Batterie im Schacht platziert und angeschlossen (heute wird mir der Strom nicht ausgehen) und Hilfe gesucht zum Flügel stecken. Flott sind diese drin und auf der Oberseite stellenweise blutig. Häh? ich sehe schon – Fingerkuppe an der Flügelinnenkante aufgeschnitten. Alex hat Tempo und Abklebeband parat. Später werde ich ein Pflaster suchen gehen.
So – Flieger ist fertig. Jetzt erstmal hoch an den Start. Dort räume ich gemütlich den Flieger ein. Ich bin doch zeitig genug, um als Sechster rausgeschleppt zu werden.

Startaufbau

Am Clubheim gibt es ein gemeinschaftliches Briefing für Alle; Scheininhaber, Streckenflieger, Flugschüler und alle Weiteren am Flugbetrieb Beteiligten. Sehr schöne Sache. Ich nutze die Chance und spreche meine Streckenidee für heute mit den „Profis“ hier ab. Es soll erst gegen den Wind nach Westen gehen und später dann wieder zurück in die Rheinebene und ggf. noch weiter nach Osten.
Die ersten Beiden starten kurz nach 11:30. Für mich geht es um 12 Uhr raus. Entspannter Schlepp – 500 Meter über Platz schon gutes Steigen. Ich klinke und denke „Du Depp“, weil ich den Bart nicht gleich wieder finde oder da irgendwie auch gar nichts Gescheites steht. Etwas weiter im Osten kreist ein Segelflieger deutlich höher als ich. Also ab dahin und rauf auf 1250 AMSL mit Gesamtbartsteigen von deutlich über 2 m/s. Jetzt kann es losgehen.
Über Schifferstadt geht es zunächst bis Meckenheim. 650 Meter über Grund nehme ich dort auch den einen Meter Steigen an und schleppe mich in mäßigen Bärten knapp 400 Meter höher, um weiter nach Westen zu fliegen. Dort treffe ich einen deutlich bessern Bart und kann dann in 1600 AMSL über Wachenheim in den Pfälzer Wald einfliegen.
Südlich Höningen vorbei geht es Richtung Nordwest mit Kurs Sippersfeld. Bei 500 Meter über Grund drehe ich Grünstadt im Navi als Ziel ein. Wenn die nächste Wolke nicht geht, fliege ich dorthin. Ich erkurbele mir im mäßigen Bart fast 300 Meter und kann damit die Suche weiter nach Westen verlagern. Immer noch ist Grünstadt mein Backup.

hinter einer DG100 Richtung Westen

Bei Imsbach, südlich des Donnersberg, mache ich dann 400 Meter. Damit geht es 1000 Meter über Grund weiter die Wolkenstraße lang.
Die Aufreihungen gehen ganz gut, dennoch finde ich mich bald wieder nur 600 Meter über Grund, aber dafür in einem Bart mit Ausschlägen bis 4 Meter. Da stört es auch nicht, dass der Wind mich recht stark nach Osten versetzt. Es folgt die erste wirklich gute Gleitstrecke. Kurz vor Wolfstein kommt mir Alex im Nimbus entgegen. Er war schon in Saarlouis….. Teufelskerl……. Von ihm erfahre ich, dass die Reihungen nach Westen gut gehen und gebe meinen Plan auf, nach Koblenz fliegen zu wollen. Hier müsste ich ständig die Reihungen wechseln. Also bleibe ich auf Westkurs.

herrliche Reihungen


Vor der ED-R116 Baumholder nochmal 400 Meter in einem schönen und angenehmen Bart. Ich starte bei Welchweiler in 1500 AMSL. Nördlich Kusel vorbei, über den Bostalsee fliege ich einfach nur geradeaus.

Bostalsee
Bostalsee

Hier bin ich schon auf 1550 AMSL. An Wadern vorbei geflogen sehe ich schon den See bei Losheim. Unglaublich! Bei Losheim bin ich auf 1750 AMSL. Und das nur geradeaus unter der Reihung. Wow!

Losheim am See auf dem Weg nach Westen
Losheimer See auf dem Weg nach Westen


Bis an die Luxemburger TMA will ich noch. Als ich nördlich Mettlach die Mosel quere, ist im Westen das Atomkraftwerk von Catenom bereits zu sehen. Der Werkhof in St. Margueruite bei Monneren liegt auf halber Strecke. Einen Moment finde ich den Gedanken sehr charmant, mir den Hof von oben anzuschauen.

Westlicher Wendepunkt
westliche Wende – in der Ferne Catenom

Aber ich habe mich nicht informiert, wie es bzgl. Frankreich mit den Lufträumen aussieht. Daher verwerfe ich den Gedanken und wende nördlich Mettlach kurz vor der Ortschaft Weiten. Hier bin ich nur noch auf 1300 AMSL. Die letzte Teilstrecke hat etwas Höhe gekostet und hier endet auch die Wolkenstraße und es steht hier eine Lücke.

Saarschleife


Bei Greimerath drehe ich zwei unnötige Suchkreise. Den gleichen Quatsch mache ich bei Rappweiler wieder. Irgendwie treffe ich die Bärte nicht so gut mit Rückenwind. Bei Wadern, nach über 90 Kilometern, die ich mit gerademal 350 Meter Höhenverlust absolviert habe, kurbele ich den ersten Aufwind, den man guten Gewissens als Bart bezeichnen könnte auf wieder 1500 AMSL.

Losheim auf dem Rückweg


Mit Rückenwind geht es flott voran. Die Reihungen tragen gut. Bärte liegen deutlich über 2 m/s und ich treffe sie wieder gut. Durch den Rückenwind geht es auch im Kreisen weiter auf Kurs. Eine etwas blöde Idee, doch noch Koblenz mitzunehmen bringt mich bis Bärenbach, ehe ich diese Idee, die Reihungen ständig zu wechseln wieder verwerfe und Kurs Richtung Grünstadt nehme.
Dreieinhalb Stunden nach meinem Start fliege ich über Grünstadt in die Rheinebene ein. Bei Bobenheim-Roxheim nehme ich Steigen mit und kurbele einige Kreise. Am Lampertheimer Wald verschwende ich Zeit mit Kurbeln. Ich bin noch unschlüssig, ob und wenn ja, wie weit ich in den Odenwald reinfliegen möchte. Der Bart bei Hemsbach bringt mich aber auf 1750 AMSL und so fliege ich über Abtsteinach bis Langenthal und folge dort der Wolkenstraße Richtung Heidelberg.
Ich komme in 1000 AMSL über Heidelberg, da hebt es mir den linken Flügel so sehr, dass ich kaum mit Querruder gegenhalten und einkurven kann. 700 Höhenmeter kann ich nicht knapp 5 Minuten erkurbeln. Damit fliege ich auf jeden Fall nochmal zum Pfälzer Wald.
Ich passiere den Hockenheimring und quere den Rhein Richtung Neustadt. Über dem Wald südlich Schifferstadt dann der wohl ruhigste Bart des Tages, der mich nochmal mit Ausschlägen bis 4 m/s auf 1850 AMSL bringt. Von da an nun Endanflug (60 km), zunächst vom Platz an Lambrecht vorbei bis Erfenstein und wieder zurück zum Platz.

Lambrecht

Noch eine schöne lange Landung auf der 23 und nach etwas mehr als 5 Stunden und über 400 Kilometer bin ich glücklich und auch rechtzeitig zurück, um noch in Ruhe abzurüsten und alles für das Streckenfluglager auf Burg Feuerstein ab dem nächsten Wochenende zu verstauen.

Bis dahin – gute Nacht Deutschland
Euer Jürgen

Tag 5 in Dannstadt / viel Wind und verbastelt

Nach einer Woche Arbeiten gehen läuft heute der Wettbewerb weiter. Mein Flieger hat am Wölbklappenhebel das Originalersatzteil bekommen und ist wieder voll einsatzfähig. Viel Wind (größer 30 km/h) und ordentliche Wolkenstraßen sind angesagt.
AAT in der Clubklasse und eine Racingtask in der gemischten Klasse sind angesagt heute. Nachdem es etwas gedauert hat, bis alle startbereit waren, wurde die Aufgabenzeit in der Clubklasse reduziert und die gemischte Klasse fliegt „nur“ nach Bamberg (Rückenwind) und zurück (Gegenwind). Immerhin sind das über 380 km Zielrückkehr. Das wird sportlich.

Nachdem ich eigentlich eine tolle Abflugposition habe, verbastele ich mich schon vor dem Start und muss erst wieder hochkurbeln; was irgendwie nicht klappt. Die anderen sind schon seit fast einer halben Stunde weg und ich fliege dann in 1300 Meter AMSL ab. Diese Verbastelei wird symptomatisch für den ganzen Tag. Trotz über 30 km/h Rückenwind komme ich nur mäßig gut voran. Das erste Gleitstück über Mannheim läuft gut (fast 18 Kilometer, Höhengewinn 50 Meter). Dann ein Bart mit 2,4 m/s und ich bin auf 1750 AMSL. So kann es weitergehen……. tut es aber nicht. Ich finde die richtig guten Linien nicht und treffe auch die Bärte nicht gut. Bis querab Amorbach fliege ich um 1100 Meter und entsprechend defensiv. Dann 500 Meter über Grund endlich mal ein Bart, der 500 Meter Höhe bringt. Weiter geht es nördlich Walldürn vorbei. Alles in etwas entspannteren Höhen (bis einmal 1900 AMSL). Bei Dettelbach ist es auf direktem Weg etwas zu blau und ich weiche etwas nach Norden aus. Bis zur Wende ist es ebenfalls wolkenlos. Daher kurbele ich nochmal auf 1800 AMSL und fliege zur Wende. 2 Stunden bin ich jetzt schon unterwegs. Ein etwa 90er-Schnitt; aber eben mit ordentlich Rückenwind. 190 Kilometer gegen den Wind (fast 30 km/h) liegen jetzt noch vor mir.

Wieder im Steigerwald (die Wende liegt nun schon 25 Kilometer hinter mir) der erste Bart in 1200 AMSL. Wolken gibt es nicht mehr so viele und es wird deutlich, dass von Süden her immer stärker abtrocknet und blau wird. In 1400 AMSL gehe ich auf einen Nordwestkurs und strande südlich Haßfurt fast in 400 Meter AGL. Ich funke Haßfurt an und suche einen Bart. Ich komme wieder auf 1000 Meter AMSL und fliege weiter. Querab Altmansdorf finde ich dann enge und ruppige Thermik. Erkurbele 420 Meter mit durchschnittlich 1,7 m/s – und weiter. Kurz vor Herlheim stolpere sogar in 2,2 Meter und finde mich in 1900 Meter wieder, von denen ich aufgrund des Winderversatzes beim Kurbeln bis zum Barteinstieg wieder 150 Meter opfern muss. Aber ich bin zurück im Spiel. Dachte ich!
Bis Würzburg kosten mich die fast 30 Kilometer etwa 500 Meter, die ich mir dort direkt wieder erkurbeln kann. Querab Würzburg bin ich dann auch wieder schön hoch (1900 AMSL). Aber….. die Wolkenstraße endet auf Kurs. Der Rest ist blau. Also wechsle ich eine Straße nach Norden. Damit nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Ich verliere fast 600 Meter zwischen den Wolkenstraßen und kann mir nur 200 Meter wieder zurückholen. Und die jetzige Straße endet auch und ich wechsle nochmal eine Reihe nach Norden. Den Flugplatz Altfeld überfliege in 1100 AMSL, was dort etwa 800 Meter über Grund entspricht.

Ich fliege an das Maintal. In der Hoffnung, dass dort an den Hängen durch Sonne und Wind etwas geht. Die Wolkenunterkanten sind aber sehr zerrupft und ich finde einfach kein verwertbares Steigen dort. In 500 Meter über Grund entscheide ich mich, zurück Richtung Altfeld zu fliegen. Tolle Landefelder kann ich hier nämlich keine ausmachen. Ich komme nordwestlich des Platzes 300 Meter AGL an und finde einen Bart. Leider nur 0,8 m/s – und ich bekomme ihn nicht besser. Mit der Höhe suche ich weiter und finde 0,9 m/s. Na super. Wie soll das denn funktionieren. Bis ich oben bin, ist es spät und ich habe noch 96 Kilometer bis Dannstadt. Es ist 18:10 jetzt!


Ich fliege nochmal vor an die Hänge des Maintals. Aber es wird einfach nix mehr hier. Also rein nach Altfeld – was ich dann auch mache. Schade! fast 300 Kilometer der Aufgabe sind aber wenigstens geschafft.
Der Heimschlepp dauert lange, da ich mich wegen des starken Gegenwindes etwa die Hälfte der Strecke schleppen lasse. Wir steigen bis auf fast 3000 Meter und als ich ausklinke, sind die restlichen Kilometer nach Dannstadt einfach nur ein wunderbarer Genussflug mit traumhafter Aussicht über die in der ferne stehenden Wolke und die tiefstehende Sonne.

Die Landung in Dannstadt ist das entspannt und ich mache in Ruhe den Flieger für die Nacht fertig.

Gute Nacht Deutschland – schlaft gut

Euer Jürgen

Tag 4 in Dannstadt / blau in den Hunsrück und über den Pfälzer Wald

Nach gerade mal nur 4 Stunden Schlaf steht als erstes die Reparatur des Fliegers an. Karsten hat Gott sei Dank noch einen L-Winkel, der es für den heutigen Tag tun wird. Nach dem das Teil verbaut ist, noch den Flieger aufrüsten, putzen und startklar machen. Heute werde ich bei den letzten sein, die den Flieger ins Grid bringen.


Die heutige Aufgabe wird wieder eine AAT. Der erste Schenkel nach Nordwesten hat Meisenheim mit einem 20 Kilometer Zylinder als Ziel. Danach geht es mit dem zweiten Schenkel nach Süden ins Saarland (Neunkirchen mit 15 Kilometer Zylinder). Der dritte Schenkel führt dann über den Pfälzer Wald und das Rheintal nach Südost bis Sinsheim (20 Kilometer Zylinder) und von dort nach Dannstadt zurück. Maximal 360 Kilometer sind möglich. Bei 3 Stunden Aufgabenzeit wird das wohl kein Pilot ausfliegen können. Nach dem Start das übliche Pulkkreisen im Blauen. Ich suche mir immer mal wieder einen anderen Bart, aber es ist warm und anstrengend, mit so vielen Fliegern hinter der Startlinie zu warten.
Nach etwa einer Stunden des Wartens geht es los. Alfred fliegt in seiner DG 202 ab, ich und zwei weitere Flugzeuge folgen. In 1600 AMSL geht es Kurs Nordwest über Freinsheim und Neuleiningen am Platz des Luftsportverein Grünstadt vorbei bis Eisenberg. Alle vier suchen ja einem brauchbaren Bart. Aber keiner findet wirklich was. Bei Ripperterhof steht eine Wolke und ich fliege direkt dorthin. Das muss gehen, denke ich und habe recht. Nach zwei Kreisen kommen Alle anderen angeflogen und nach nicht mal 10 Minuten bin ich aus 350 Meter über Grund 1000 Meter höher. Alfred fliegt auf 1800 AMSL ab. Ich bin 100 Meter tiefer und direkt hinter ihm. Mit Gleitzahlen von 100 (DG 202) und 121 (meine 304) gleiten wir 41 Kilometer bis Hoppstädten, wo wir den zweiten Bart seit Statr der Aufgabe kurbeln. 60 Aufgabenkilometer haben wir hier schon auf der Uhr.

Wir fliegen den Wendezylinder bis Kirn aus, ehe wir Kurs Richtung Süden nehmen. Bei Baumholder trenne ich mich von Alfred und fliege deutlich tiefer weiter. Den zweiten Wendekreis fliege ich bis fast nach Neunkirchen aus, ehe ich Kurs auf Neustadt nehme. Mein Plan ist, vor dem Pfälzer Wald nochmal hochkurbeln und wenn es geht dann bis zur Haardt durchgleiten. Bei Bruchmühlbach-Miesau geht es dann auf meine Tagesmaximalhöhe von 2100 Meter. Ich fliege südlich der Kontrollzone Ramstein nach Osten, kurbele bei Schopp 300 Meter und bei Esthal und Lambrecht jeweils 200 Meter, womit ich bei Neustadt in 1600 Meter AMSL aus dem Pfälzer Wald komme. Etwa 200 Kilometer sind geflogen und eine halbe Stunde Aufgabenzeit verbleibt noch. Ich will so weit es geht noch Richtung Sinsheim kommen, mit der verbleibenden Zeit.


Ich quere die Rheinebene und nehme den nächsten Bart erst bei Speyer an. So richtig toll ist er nicht, weshalb ich nach wenigen Kreisen weiterfliege. Irgendwie säuft es hier und ich finde keine gute Linie. Bei Neulußheim dann ein etwas besserer Bart, der mich knapp auf Endanflughöhe bringt. Bei Sankt Leon-Rot fliege ich in den Wendesektor und zügig wieder raus. Die Höhe reicht bis nach Hause, also direkt nach Dannstadt.
Nach 3 Stunden und 15 Minuten land ich mit fast 255 Aufgabenkilometern in Dannstadt und bin sehr zufrieden mit mir. 4 Flugzeuge mussten heute schon recht früh nach dem Start und Querung der Rheinebene landen oder den Motor ziehen.

Der erste Schenkel mit Alfred hat mir großes Vertrauen in den Tag gegeben. Danke dafür Alfred! So habe ich mich heute mal getraut, etwas offensiver zu fliegen, obwohl es blau war. Was ja sonst nicht so meins ist. Beschert hat es mit den 14. Platz von 23 gestarteten Flugzeugen. Das entschädigt für die kurze Nacht und die gestrige kraftzehrende Rückholung aus Schwenningen.
Jetzt steht erstmal eine Arbeitswoche an und dann hoffe ich auf gutes Wetter über Pfingsten und greife nochmal an……

Gute Nacht Deutschland – Euer Jürgen

Dannstadt Wertungstag 3 – 530 Kilometer sind angesagt

Hammerwetter soll es heute werden. Deshalb gibt es von der Wettbewerbsleitung eine Racingtask mit Stuttgartumrundung über 530 Kilometer. So weit bin ich bisher noch nie geflogen.


Der erste Schenkel bringt uns 180 Kilometer nach Osten auf die Alb und endet bei Harburg. Der zweite Schenkel findet seine Ende kurz vor Freiburg nach 196 Kilometer im Schwarzwald bei Schonach. Von dort geht es dann 140 Kilometer nach Norden bis Schwetzingen und zurück nach Dannstadt.


13:22 überfliege ich in 1650 AMSL, nach einer Stunde des Wartens bis alle oben sind, die Startlinie. Erst bei Sinsheim (eine knappe halbe Stunde später) erreiche ich mal wieder die Abflughöhe. Nach Westen ist es blau und ich muss bis nach Neckarsulm gleiten, um über dem Audiwerk einen guten Bart zu kurbeln, der mich auf 1700 Meter bringt. Auf der Alb sind Wolken zu sehen. Dahin gilt es zu kommen. Kurz vor Schwäbisch Hall folge ich einem vor mir fliegenden Segler und verbastele mich. Ausbuddeln 600 Meter über Grund ist angesagt. Ein eher zufällig gefundener Bart bringt mich zurück ins Spiel. Das erste Mal heute bin ich auf 2000 Meter.

Bei Aalen auf der Alb angekommen, wird schnell klar; hier ist heute richtig viel los. Kaum ein Bart, den man in Ruhe für sich kurbeln kann. Immer mindestens 3 und mehr andere Flugzeuge im Bart. Am Neresheim vorbei steuere ich den Wendepunkt an, kurbele vorher noch mal noch, wende und ab geht es nach Westen.
Dummerweise bricht das Arretierungsblech des Wölbklappenhebels. Beim Vorfliegen nicht so tragisch, aber beim Kurbeln muss ich mit richtig Kraft den Hebel hinten halten und kann ihn nicht mehr arretieren. Das wird ein Spaß. Mal sehen, wie lange ich das durchhalte. Ich fühle mit den Hand hin, ob alles da ist und keine Teile unter die Sitzschale gerutscht sind. Das wäre auf alle Fälle ein Grund für eine Sicherheitslandung geworden, bevor sich was an einer blöden Stelle steckt. Aber alles ist da und trotzdem noch soweit fest, dass keine Gefahr besteht. Nur meine Hose ist durch die Kante aufgeschlitzt worden. Also – weiter!
Zwischenbilanz: zweieinhalb Stunden unterwegs, 200 Kilometer geschafft


Über Giengen an der Brenz, Ulm, Blaubeuren und Trochtelfingen geht es an den Rand der Alb. Hier ist das Gelänge schon mal 800 Meter hoch und 1500 AMSL sind dann eben nur mal noch 700 Meter AGL. Die zurückliegenden Bärte haben viel Kraft im linken Arm gekostet und ich habe teilweise wenig effektiv gekurbelt. So habe ich bei Balingen bereits 4 Stunden Flugzeit und gerade mal 323 Kilometer geschafft. Noch über 200 Kilometer liegen vor mir.
Ich verlasse die Alb und sehe, dass das Gebiet bis zum Schwarzwald auf direktem Kurs blau ist. Südlich steht eine halbrunde Wolkenstraße. Aber da muss ich erstmal hinkommen. Also nochmal hochgekurbelt auf 2150 Meter und los. Ich passiere mit Südwestkurs Rottweil und komme erst nach fast 45 Kilometer Gleitstrecke bei den Wolken in 500 Meter über Grund an. Ich hab einfach zu viel Höhe verloren. Die Wolke geht nicht – oder ich krieg es einfach nicht mehr hin. Der Arm schmerzt beim Kurbeln und irgendwie ist die Luft raus. So bleibt mir nur die Landung in Schwenningen nach viereinhalb Stunden und 352 Kilometern.

Gestrandet 150 Kilometer südlich von Dannstadt auf einem Flugplatz, der keine F-Schleppberechtigung hat. Also müssen meine Rückholer los und der Flieger muss abgebaut werden. Das wird heute richtig spät.
Frank und Andrea machen sich auf den Weg und sind zweieinhalb Stunden später da. Vorher kommt noch Martin (ganz lieber Fliegerkamerad) aus Albstadt und wir bauen im Dunkeln den Flieger auf der Landebahn ab und fahren wieder zweieinhalb Stunden zurück.


Um 2 Uhr bin ich dann auch zu Hause und im Bett. In 4 Stunden klingelt der Wecker. Nur 11 der 23 gestarteten Flugzeuge haben die Aufgabe geschafft. Einige haben nur wenige Kilometer mehr als ich geschafft.


Was ein Tag – gute Nacht Deutschland – Euer Jürgen

Tag 2 in Dannstadt / heute komme ich rum

Heute gibt es eine Racing-Task. Zunächst 45 Kilometer nach Südwest bis Bad Bergzabern, dann weiter nach Osten bis Ingelfingen (Schenkel mit 123 km), dann wieder nach Südwest bis fast Pforzheim nach Maulbronn und über Neckargemünd wieder zurück. 316.55 Kilometer beträgt die Aufgabenlänge.
Der Tag heute sollte gut für mich verlaufen. Ich bin wieder früh in der Luft und darf warten. Ich nutze die Zeit, um zu schauen, wie der Tag funktionieren könnte und fliege verschiedene Wolken ab. Es geht kaum über 1200 MSL. Dennoch fliege ich 50 Minuten nach meinem Start über die Startlinie Richtung Bad Bergzabern. Bei Iggelheim gleich der erste gute Bart (500 Meter in 4 Minuten). So macht das Freude. Kurz vor Landau dann drei Kreise in 2,5 Meter steigen und ich bin wieder an der Basis. Kurz vor Bad Bergzabern gehe ich an den Rand des Pfälzer Walds und mache hoch, fliege die Wende und weiter nach Osten. Bis hierher war es etwas mehr als eine halbe Stunde.


Bis zum Rhein nehme ich mehrere schwache Bärte, um oben zu bleiben. Dann folgen die ersten längeren und guten Gleitstrecken. Durch den Kraichgau geht es ganz gut heute, auch wenn die Basis niedrig bleibt. Über Sinsheim geht es an Bad Rappenau vorbei. Ich passiere nördlich Neckarsulm und habe einen tollen Blick auf Heilbronn. Die Basis ist hier höher und ich komme mal auf 1700 MSL hoch (2,3 Meter Durchschnittssteigen über den gesamten Bart). Über Künzelsau fliege ich in den Wendesektor. Das soll später zu einem Problem werden.
Der dritte Schenkel führt mich über Waldenburg jetzt südlich an Heilbronn vorbei. Die Wolkenoptik ist nicht mehr so prickelnd. Deshalb versuche ich es mal beim Kraftwerk Neckarwestheim. Da dunstet es aus einem Becken raus. Der Bart dort ist aber so ruppig und bockig, dass ich da nicht bleiben will. Deshalb gleite ich zu dem langen Waldrücken nach Spielberg. Hier stehen Wolken drüber.

Ich fliege gegen den Wind die sonnenbeschienene Seite an. Hier muss was sein. Und so ist es. Bähm! Integrierte 4 Meter Steigen; 800 Meter Höhengewinn in viereinhalb Minuten bringen mich auf fast 1800 Meter MSL.
Jetzt aber weiter. Ich gleite direkt in die Wende und wieder raus – ab zur letzten Wende. Dieser letzte Schenkel wird nochmal spannend. Aber zwei mittelmäßige Bärte bringen mich die 44 Kilometer zu letzten Wende. Nochmal drei Kreise bei Heidelberg bringen auf Endanflughöhe. Mit besten Gleiten geht es zurück. Die Luft ist tot und es muss jetzt reichen. Ich komme 2 Meter über dem Zielkreis 3 Kilometer vor dem Platz an. Passt – jetzt noch landen und freuen! 316 Kilometer mit einem fast 74er-Schnitt bei den Bedingungen ist für mich voll ok. Heute sollte es nicht der letzte Platz werden.


Doch falsch eingeschätzt. Durch einen Programmierfehler bei der Wende in Ingelfingen habe ich den korrekten Wendesektor um 37 Meter verpasst und somit die Wende nicht korrekt genommen. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis klar wurde, wo mein Fehler lag. Ich bin entsetzt. Toller Flug und trotzdem keine Punkte?
Ich rede mit Peter Mangold und er findet die Lösung. In der Wettbewerbsordnung steht, dass ein Verfehlen der Wende um bis zu 500 Meter mit 50 Strafpunkten belegt wird, der Flug aber trotzdem gewertet werden darf. Freu! Damit kann ich leben.
Es wird am Ende Platz 16 (von 23). Ohne die Strafpunkte wäre es der 12. Platz geworden. Sei es drum. 6 Flugzeuge sind gar nicht rum gekommen heute. Da kann ich mit mir zufrieden sein.

Morgen kommt dann der nächste Ritt……

Gute Nacht Deutschland – Euer Jürgen

Tag 1 auf dem Vergleichsfliegen Dannstadt 2019

Endlich geht es los! Nach einigen schwierigen Tagen zuvor, haben Physiotherapeut, Osteopath und Orthopäde ganze Arbeit geleistet und meinen Rücken termingerecht hinbekommen.
Im morgendlichen Briefing bekommen beide Klassen eine AAT (Assigned Area Task) mit recht großer Bandbreite. Für die gemischte Klasse geht es zunächst einen kleinen Schlenker nach Südwesten, weiter nach Schlierstadt in den Odenwald und dann über Bretten im Süden wieder zurück.

Ein beeindruckendes Feld an Flugzeugen und Piloten hat sich wieder eingefunden und ich freue mich riesig, als es dann endlich mit dem Schleppen in Startrichtung 23 losgeht. Ich stehe in der zweiten Startreihe und bin daher lange vor Öffnung der Startlinie in der Luft.

Kurz nach 14 Uhr überfliege ich die Startlinie in fast 1500 Meter MSL und kurbele gefühlt bis zur ersten Wende schon viel zu viel. Die angekündigte Abdeckung ist auch viel weiter nach Süden gezogen, als erwartet und macht es durchaus schwierig. Kurz vor Landau wende ich, nachdem ich auf 1700 Meter hochgekurbelt habe. Na – so kann es weitergehen.

Ich gleite fast bis Speyer, mache dort zwei unnötige Kreise, mache weiter gen Osten. Bei Sankt Leon-Rot dann der erste brauchbare Bart (1,5 Meter). Auf dem weiteren Weg läuft es dann nicht mehr ganz so gut für mich. Bei Sinsheim bin ich schon bereit alles zu nehmen, was kommt. Aber es kommt nichts wirklich Gutes. Oder ich finde es einfach nicht. Keine Ahnung! Also nehme ich die 200 Meter mit und fliege weiter in der Hoffnung, dass Besseres kommt. Wäre ich mal in dem Bart geblieben und hätte geduldig hochgemacht.

So kommt es dann, dass ich bei Mosbach nur noch auf 500 MSL bin. Ich funke schon mal den Platz „Schreckhof“ an und frage nach Thermik-Geheimtipps, aber deren ASK13, die in der Luft ist, findet auch nichts Verwertbares um den Platz herum. So kommt es, dass ich heute 80 Minuten nach überqueren der Startlinie einen neuen Platz kennen lerne. Danke nochmal an den netten Fliegerkameraden am Funk für die guten Tipps zu Anflug und Landung. Wer den Schreckhof kennt, weiß ich meine. Unbedingt vor dem höchsten Punkt sitzen und beachten, dass bei Landung nach Süden, dass Gelände ordentlich ansteigt.
Der Rest der Tagesgeschichte ist ein Rückschlepp mit einer Dynamic (cooles Ding) und ein hoffnungslos verkorkster Endanflug. Klar dann auch – letzter Platz am 1. Wertungstag! Klasse! Kann alles nur besser werden.

Also morgen mehr……..

Gute Nacht Deutschland – Euer Jürgen

Der Tag nach dem Lehrgang

Im Grunde kann der Tag schnell erzählt sein – und dann doch wieder nicht. Tina und ich beschließen die Aufgabe vom Montag heute nochmal zu fliegen. Startrichtung ist heute 08. Noch bevor wir die Flieger zum Start ziehen wird klar, dass die Warmluft früher als gedacht um Finsterwalde die Wolken zum verschwinden bringt. Es trocknet ab. Nicht gut.
Tina startet zuerst – etwas später ich. Oben haben alle zu kämpfen. Nur die ersten Vier, die gestartet sind, sind noch gut weggekommen in Richtung des guten Wetters. Ich bin nach dem Schlepp auch erstmal tief, kurbele dann aber geduldig hoch. Tina war ich schon mal über 1000, wollte das Warten auf mich aber Nutzen, um zu schauen, wie die Umgebung um Finsterwalde geht. Das wird dann leider auch erstmal Ihr Verhängnis. Während ich unter einer Wolke westlich vom Platz warte, kommt sie immer wieder sehr tief und muss irgendwann schließlich landen. So ziehe ich 45 Minuten nach meinem Start alleine los.


Den geplanten ersten Wendepunkt Lübbenau streiche ich gedanklich schon aus dem Kopf und fliege gen Nordwesten Richtung Bad Belzig. Mein Höhenband lege ich mit zwischen 1200 und 1000 AMSL. Die Bärte sind eng und teilweise doch gut. Die Straßen tragen sehr gut. Wunderbare Reihungen liegen auf Kurs. So gelingt es mit dem Wind problemlos dreistellige Gleitzahlen zu fliegen. An Lüsse vorbei geht mit 300 Meter Höhenverlust 30 Kilometer nur geradeaus und auch mal auf über 1300 AMSL.


Bei Ziesar lege ich die Wende, nachdem ich kurz zuvor den ersten fast 2-Meter-Bart des Tages kurbeln konnte. Gegen den Wind steigen die Straßen ebenfalls bombastisch. 30 Kilometer gegen den Wind – 300 Meter Höhe verbraucht. Krass!


Der nächste Wendepunkt wäre Torgau. Nur dieses Vorhaben muss ich westlich der Kontrollzone Holzdorf aufgeben. Die Wolken auf Kurs trocknen ab; es wird in Richtung Torgau deutlich blau. Daher ist der neue Plan über Holzdorf Richtung Finsterwalde zurückzufliegen. Über der Kontrollzone geht es mal auf 1500 Meter (höchste Tageshöhe).
40 Kilometer vor Finsterwalde beginne ich nordöstlich den Endanflug auf Finsterwalde. Ich komme wieder über Hohenbucko durch (sehr mein gestriges Außenlandefeld von oben und die von mir hinterlassenen Spuren). Ich stolpere ungeplant in einen Bart und muss ihn als Genugtuung für gestern einfach kurbeln; 500 Meter mit 1,4 m/s im Mittel. Tschacka!!


Dann nochmal Planänderung – ich will nach Südosten verlängern Daher nehme ich auch die nächsten Bärte mit 1,5 und 1,9 m/s mit und bin wieder fast auf 1500 Meter. Die Verlängerung gelingt gut bis zum Luftraum Dresden. Dort wende ich und fliege zügig mit Rückenwind zum Platz und lande.


Fast 300 Kilometer sind es heute nochmal geworden und ein 80er Schnitt, wenn ich die Wartezeit zu Beginn rausrechne. Ein schöner letzter Tag beendet eine wunderbare und lehrreiche Zeit in Finsterwalde. Ein großes Danke an Alle, die zu dem tollen Gelingen beigetragen haben und Ihre Zeit und Kraft in den Dienst dieses tollen Lehrgangs stellen. Der außergewöhnliche Geist, die Stimmung, die Themen rund um das Fliegen, die ebenfalls alle wichtiger Teil des großen Ganzen sind, war hier ein ganz besonderer und ich nehme viel mit und fühle mich reich beschenkt durch neues Wissen, neue Erfahrungen, Blickwinkel und veränderte Einstellungen meinerseits zu vielen Dingen.


Danke an die Finsterwalderaner für diesen tollen Ort, Danke Ulf für die Idee, tolle Organisation und Umsetzung des Lehrgangs und ein ebenso großes Danke an die nicht fliegenden Helfer in Küche, Start und der Organisation um den Lehrgang.
Wenn es zeitlich passt, werde ich wiederkommen.
Soweit – gute Nacht Deutschland
Euer Jürgen