Tag 5 in Dannstadt / viel Wind und verbastelt

Nach einer Woche Arbeiten gehen läuft heute der Wettbewerb weiter. Mein Flieger hat am Wölbklappenhebel das Originalersatzteil bekommen und ist wieder voll einsatzfähig. Viel Wind (größer 30 km/h) und ordentliche Wolkenstraßen sind angesagt.
AAT in der Clubklasse und eine Racingtask in der gemischten Klasse sind angesagt heute. Nachdem es etwas gedauert hat, bis alle startbereit waren, wurde die Aufgabenzeit in der Clubklasse reduziert und die gemischte Klasse fliegt „nur“ nach Bamberg (Rückenwind) und zurück (Gegenwind). Immerhin sind das über 380 km Zielrückkehr. Das wird sportlich.

Nachdem ich eigentlich eine tolle Abflugposition habe, verbastele ich mich schon vor dem Start und muss erst wieder hochkurbeln; was irgendwie nicht klappt. Die anderen sind schon seit fast einer halben Stunde weg und ich fliege dann in 1300 Meter AMSL ab. Diese Verbastelei wird symptomatisch für den ganzen Tag. Trotz über 30 km/h Rückenwind komme ich nur mäßig gut voran. Das erste Gleitstück über Mannheim läuft gut (fast 18 Kilometer, Höhengewinn 50 Meter). Dann ein Bart mit 2,4 m/s und ich bin auf 1750 AMSL. So kann es weitergehen……. tut es aber nicht. Ich finde die richtig guten Linien nicht und treffe auch die Bärte nicht gut. Bis querab Amorbach fliege ich um 1100 Meter und entsprechend defensiv. Dann 500 Meter über Grund endlich mal ein Bart, der 500 Meter Höhe bringt. Weiter geht es nördlich Walldürn vorbei. Alles in etwas entspannteren Höhen (bis einmal 1900 AMSL). Bei Dettelbach ist es auf direktem Weg etwas zu blau und ich weiche etwas nach Norden aus. Bis zur Wende ist es ebenfalls wolkenlos. Daher kurbele ich nochmal auf 1800 AMSL und fliege zur Wende. 2 Stunden bin ich jetzt schon unterwegs. Ein etwa 90er-Schnitt; aber eben mit ordentlich Rückenwind. 190 Kilometer gegen den Wind (fast 30 km/h) liegen jetzt noch vor mir.

Wieder im Steigerwald (die Wende liegt nun schon 25 Kilometer hinter mir) der erste Bart in 1200 AMSL. Wolken gibt es nicht mehr so viele und es wird deutlich, dass von Süden her immer stärker abtrocknet und blau wird. In 1400 AMSL gehe ich auf einen Nordwestkurs und strande südlich Haßfurt fast in 400 Meter AGL. Ich funke Haßfurt an und suche einen Bart. Ich komme wieder auf 1000 Meter AMSL und fliege weiter. Querab Altmansdorf finde ich dann enge und ruppige Thermik. Erkurbele 420 Meter mit durchschnittlich 1,7 m/s – und weiter. Kurz vor Herlheim stolpere sogar in 2,2 Meter und finde mich in 1900 Meter wieder, von denen ich aufgrund des Winderversatzes beim Kurbeln bis zum Barteinstieg wieder 150 Meter opfern muss. Aber ich bin zurück im Spiel. Dachte ich!
Bis Würzburg kosten mich die fast 30 Kilometer etwa 500 Meter, die ich mir dort direkt wieder erkurbeln kann. Querab Würzburg bin ich dann auch wieder schön hoch (1900 AMSL). Aber….. die Wolkenstraße endet auf Kurs. Der Rest ist blau. Also wechsle ich eine Straße nach Norden. Damit nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Ich verliere fast 600 Meter zwischen den Wolkenstraßen und kann mir nur 200 Meter wieder zurückholen. Und die jetzige Straße endet auch und ich wechsle nochmal eine Reihe nach Norden. Den Flugplatz Altfeld überfliege in 1100 AMSL, was dort etwa 800 Meter über Grund entspricht.

Ich fliege an das Maintal. In der Hoffnung, dass dort an den Hängen durch Sonne und Wind etwas geht. Die Wolkenunterkanten sind aber sehr zerrupft und ich finde einfach kein verwertbares Steigen dort. In 500 Meter über Grund entscheide ich mich, zurück Richtung Altfeld zu fliegen. Tolle Landefelder kann ich hier nämlich keine ausmachen. Ich komme nordwestlich des Platzes 300 Meter AGL an und finde einen Bart. Leider nur 0,8 m/s – und ich bekomme ihn nicht besser. Mit der Höhe suche ich weiter und finde 0,9 m/s. Na super. Wie soll das denn funktionieren. Bis ich oben bin, ist es spät und ich habe noch 96 Kilometer bis Dannstadt. Es ist 18:10 jetzt!


Ich fliege nochmal vor an die Hänge des Maintals. Aber es wird einfach nix mehr hier. Also rein nach Altfeld – was ich dann auch mache. Schade! fast 300 Kilometer der Aufgabe sind aber wenigstens geschafft.
Der Heimschlepp dauert lange, da ich mich wegen des starken Gegenwindes etwa die Hälfte der Strecke schleppen lasse. Wir steigen bis auf fast 3000 Meter und als ich ausklinke, sind die restlichen Kilometer nach Dannstadt einfach nur ein wunderbarer Genussflug mit traumhafter Aussicht über die in der ferne stehenden Wolke und die tiefstehende Sonne.

Die Landung in Dannstadt ist das entspannt und ich mache in Ruhe den Flieger für die Nacht fertig.

Gute Nacht Deutschland – schlaft gut

Euer Jürgen

Tag 4 in Dannstadt / blau in den Hunsrück und über den Pfälzer Wald

Nach gerade mal nur 4 Stunden Schlaf steht als erstes die Reparatur des Fliegers an. Karsten hat Gott sei Dank noch einen L-Winkel, der es für den heutigen Tag tun wird. Nach dem das Teil verbaut ist, noch den Flieger aufrüsten, putzen und startklar machen. Heute werde ich bei den letzten sein, die den Flieger ins Grid bringen.


Die heutige Aufgabe wird wieder eine AAT. Der erste Schenkel nach Nordwesten hat Meisenheim mit einem 20 Kilometer Zylinder als Ziel. Danach geht es mit dem zweiten Schenkel nach Süden ins Saarland (Neunkirchen mit 15 Kilometer Zylinder). Der dritte Schenkel führt dann über den Pfälzer Wald und das Rheintal nach Südost bis Sinsheim (20 Kilometer Zylinder) und von dort nach Dannstadt zurück. Maximal 360 Kilometer sind möglich. Bei 3 Stunden Aufgabenzeit wird das wohl kein Pilot ausfliegen können. Nach dem Start das übliche Pulkkreisen im Blauen. Ich suche mir immer mal wieder einen anderen Bart, aber es ist warm und anstrengend, mit so vielen Fliegern hinter der Startlinie zu warten.
Nach etwa einer Stunden des Wartens geht es los. Alfred fliegt in seiner DG 202 ab, ich und zwei weitere Flugzeuge folgen. In 1600 AMSL geht es Kurs Nordwest über Freinsheim und Neuleiningen am Platz des Luftsportverein Grünstadt vorbei bis Eisenberg. Alle vier suchen ja einem brauchbaren Bart. Aber keiner findet wirklich was. Bei Ripperterhof steht eine Wolke und ich fliege direkt dorthin. Das muss gehen, denke ich und habe recht. Nach zwei Kreisen kommen Alle anderen angeflogen und nach nicht mal 10 Minuten bin ich aus 350 Meter über Grund 1000 Meter höher. Alfred fliegt auf 1800 AMSL ab. Ich bin 100 Meter tiefer und direkt hinter ihm. Mit Gleitzahlen von 100 (DG 202) und 121 (meine 304) gleiten wir 41 Kilometer bis Hoppstädten, wo wir den zweiten Bart seit Statr der Aufgabe kurbeln. 60 Aufgabenkilometer haben wir hier schon auf der Uhr.

Wir fliegen den Wendezylinder bis Kirn aus, ehe wir Kurs Richtung Süden nehmen. Bei Baumholder trenne ich mich von Alfred und fliege deutlich tiefer weiter. Den zweiten Wendekreis fliege ich bis fast nach Neunkirchen aus, ehe ich Kurs auf Neustadt nehme. Mein Plan ist, vor dem Pfälzer Wald nochmal hochkurbeln und wenn es geht dann bis zur Haardt durchgleiten. Bei Bruchmühlbach-Miesau geht es dann auf meine Tagesmaximalhöhe von 2100 Meter. Ich fliege südlich der Kontrollzone Ramstein nach Osten, kurbele bei Schopp 300 Meter und bei Esthal und Lambrecht jeweils 200 Meter, womit ich bei Neustadt in 1600 Meter AMSL aus dem Pfälzer Wald komme. Etwa 200 Kilometer sind geflogen und eine halbe Stunde Aufgabenzeit verbleibt noch. Ich will so weit es geht noch Richtung Sinsheim kommen, mit der verbleibenden Zeit.


Ich quere die Rheinebene und nehme den nächsten Bart erst bei Speyer an. So richtig toll ist er nicht, weshalb ich nach wenigen Kreisen weiterfliege. Irgendwie säuft es hier und ich finde keine gute Linie. Bei Neulußheim dann ein etwas besserer Bart, der mich knapp auf Endanflughöhe bringt. Bei Sankt Leon-Rot fliege ich in den Wendesektor und zügig wieder raus. Die Höhe reicht bis nach Hause, also direkt nach Dannstadt.
Nach 3 Stunden und 15 Minuten land ich mit fast 255 Aufgabenkilometern in Dannstadt und bin sehr zufrieden mit mir. 4 Flugzeuge mussten heute schon recht früh nach dem Start und Querung der Rheinebene landen oder den Motor ziehen.

Der erste Schenkel mit Alfred hat mir großes Vertrauen in den Tag gegeben. Danke dafür Alfred! So habe ich mich heute mal getraut, etwas offensiver zu fliegen, obwohl es blau war. Was ja sonst nicht so meins ist. Beschert hat es mit den 14. Platz von 23 gestarteten Flugzeugen. Das entschädigt für die kurze Nacht und die gestrige kraftzehrende Rückholung aus Schwenningen.
Jetzt steht erstmal eine Arbeitswoche an und dann hoffe ich auf gutes Wetter über Pfingsten und greife nochmal an……

Gute Nacht Deutschland – Euer Jürgen

Dannstadt Wertungstag 3 – 530 Kilometer sind angesagt

Hammerwetter soll es heute werden. Deshalb gibt es von der Wettbewerbsleitung eine Racingtask mit Stuttgartumrundung über 530 Kilometer. So weit bin ich bisher noch nie geflogen.


Der erste Schenkel bringt uns 180 Kilometer nach Osten auf die Alb und endet bei Harburg. Der zweite Schenkel findet seine Ende kurz vor Freiburg nach 196 Kilometer im Schwarzwald bei Schonach. Von dort geht es dann 140 Kilometer nach Norden bis Schwetzingen und zurück nach Dannstadt.


13:22 überfliege ich in 1650 AMSL, nach einer Stunde des Wartens bis alle oben sind, die Startlinie. Erst bei Sinsheim (eine knappe halbe Stunde später) erreiche ich mal wieder die Abflughöhe. Nach Westen ist es blau und ich muss bis nach Neckarsulm gleiten, um über dem Audiwerk einen guten Bart zu kurbeln, der mich auf 1700 Meter bringt. Auf der Alb sind Wolken zu sehen. Dahin gilt es zu kommen. Kurz vor Schwäbisch Hall folge ich einem vor mir fliegenden Segler und verbastele mich. Ausbuddeln 600 Meter über Grund ist angesagt. Ein eher zufällig gefundener Bart bringt mich zurück ins Spiel. Das erste Mal heute bin ich auf 2000 Meter.

Bei Aalen auf der Alb angekommen, wird schnell klar; hier ist heute richtig viel los. Kaum ein Bart, den man in Ruhe für sich kurbeln kann. Immer mindestens 3 und mehr andere Flugzeuge im Bart. Am Neresheim vorbei steuere ich den Wendepunkt an, kurbele vorher noch mal noch, wende und ab geht es nach Westen.
Dummerweise bricht das Arretierungsblech des Wölbklappenhebels. Beim Vorfliegen nicht so tragisch, aber beim Kurbeln muss ich mit richtig Kraft den Hebel hinten halten und kann ihn nicht mehr arretieren. Das wird ein Spaß. Mal sehen, wie lange ich das durchhalte. Ich fühle mit den Hand hin, ob alles da ist und keine Teile unter die Sitzschale gerutscht sind. Das wäre auf alle Fälle ein Grund für eine Sicherheitslandung geworden, bevor sich was an einer blöden Stelle steckt. Aber alles ist da und trotzdem noch soweit fest, dass keine Gefahr besteht. Nur meine Hose ist durch die Kante aufgeschlitzt worden. Also – weiter!
Zwischenbilanz: zweieinhalb Stunden unterwegs, 200 Kilometer geschafft


Über Giengen an der Brenz, Ulm, Blaubeuren und Trochtelfingen geht es an den Rand der Alb. Hier ist das Gelänge schon mal 800 Meter hoch und 1500 AMSL sind dann eben nur mal noch 700 Meter AGL. Die zurückliegenden Bärte haben viel Kraft im linken Arm gekostet und ich habe teilweise wenig effektiv gekurbelt. So habe ich bei Balingen bereits 4 Stunden Flugzeit und gerade mal 323 Kilometer geschafft. Noch über 200 Kilometer liegen vor mir.
Ich verlasse die Alb und sehe, dass das Gebiet bis zum Schwarzwald auf direktem Kurs blau ist. Südlich steht eine halbrunde Wolkenstraße. Aber da muss ich erstmal hinkommen. Also nochmal hochgekurbelt auf 2150 Meter und los. Ich passiere mit Südwestkurs Rottweil und komme erst nach fast 45 Kilometer Gleitstrecke bei den Wolken in 500 Meter über Grund an. Ich hab einfach zu viel Höhe verloren. Die Wolke geht nicht – oder ich krieg es einfach nicht mehr hin. Der Arm schmerzt beim Kurbeln und irgendwie ist die Luft raus. So bleibt mir nur die Landung in Schwenningen nach viereinhalb Stunden und 352 Kilometern.

Gestrandet 150 Kilometer südlich von Dannstadt auf einem Flugplatz, der keine F-Schleppberechtigung hat. Also müssen meine Rückholer los und der Flieger muss abgebaut werden. Das wird heute richtig spät.
Frank und Andrea machen sich auf den Weg und sind zweieinhalb Stunden später da. Vorher kommt noch Martin (ganz lieber Fliegerkamerad) aus Albstadt und wir bauen im Dunkeln den Flieger auf der Landebahn ab und fahren wieder zweieinhalb Stunden zurück.


Um 2 Uhr bin ich dann auch zu Hause und im Bett. In 4 Stunden klingelt der Wecker. Nur 11 der 23 gestarteten Flugzeuge haben die Aufgabe geschafft. Einige haben nur wenige Kilometer mehr als ich geschafft.


Was ein Tag – gute Nacht Deutschland – Euer Jürgen

Tag 2 in Dannstadt / heute komme ich rum

Heute gibt es eine Racing-Task. Zunächst 45 Kilometer nach Südwest bis Bad Bergzabern, dann weiter nach Osten bis Ingelfingen (Schenkel mit 123 km), dann wieder nach Südwest bis fast Pforzheim nach Maulbronn und über Neckargemünd wieder zurück. 316.55 Kilometer beträgt die Aufgabenlänge.
Der Tag heute sollte gut für mich verlaufen. Ich bin wieder früh in der Luft und darf warten. Ich nutze die Zeit, um zu schauen, wie der Tag funktionieren könnte und fliege verschiedene Wolken ab. Es geht kaum über 1200 MSL. Dennoch fliege ich 50 Minuten nach meinem Start über die Startlinie Richtung Bad Bergzabern. Bei Iggelheim gleich der erste gute Bart (500 Meter in 4 Minuten). So macht das Freude. Kurz vor Landau dann drei Kreise in 2,5 Meter steigen und ich bin wieder an der Basis. Kurz vor Bad Bergzabern gehe ich an den Rand des Pfälzer Walds und mache hoch, fliege die Wende und weiter nach Osten. Bis hierher war es etwas mehr als eine halbe Stunde.


Bis zum Rhein nehme ich mehrere schwache Bärte, um oben zu bleiben. Dann folgen die ersten längeren und guten Gleitstrecken. Durch den Kraichgau geht es ganz gut heute, auch wenn die Basis niedrig bleibt. Über Sinsheim geht es an Bad Rappenau vorbei. Ich passiere nördlich Neckarsulm und habe einen tollen Blick auf Heilbronn. Die Basis ist hier höher und ich komme mal auf 1700 MSL hoch (2,3 Meter Durchschnittssteigen über den gesamten Bart). Über Künzelsau fliege ich in den Wendesektor. Das soll später zu einem Problem werden.
Der dritte Schenkel führt mich über Waldenburg jetzt südlich an Heilbronn vorbei. Die Wolkenoptik ist nicht mehr so prickelnd. Deshalb versuche ich es mal beim Kraftwerk Neckarwestheim. Da dunstet es aus einem Becken raus. Der Bart dort ist aber so ruppig und bockig, dass ich da nicht bleiben will. Deshalb gleite ich zu dem langen Waldrücken nach Spielberg. Hier stehen Wolken drüber.

Ich fliege gegen den Wind die sonnenbeschienene Seite an. Hier muss was sein. Und so ist es. Bähm! Integrierte 4 Meter Steigen; 800 Meter Höhengewinn in viereinhalb Minuten bringen mich auf fast 1800 Meter MSL.
Jetzt aber weiter. Ich gleite direkt in die Wende und wieder raus – ab zur letzten Wende. Dieser letzte Schenkel wird nochmal spannend. Aber zwei mittelmäßige Bärte bringen mich die 44 Kilometer zu letzten Wende. Nochmal drei Kreise bei Heidelberg bringen auf Endanflughöhe. Mit besten Gleiten geht es zurück. Die Luft ist tot und es muss jetzt reichen. Ich komme 2 Meter über dem Zielkreis 3 Kilometer vor dem Platz an. Passt – jetzt noch landen und freuen! 316 Kilometer mit einem fast 74er-Schnitt bei den Bedingungen ist für mich voll ok. Heute sollte es nicht der letzte Platz werden.


Doch falsch eingeschätzt. Durch einen Programmierfehler bei der Wende in Ingelfingen habe ich den korrekten Wendesektor um 37 Meter verpasst und somit die Wende nicht korrekt genommen. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis klar wurde, wo mein Fehler lag. Ich bin entsetzt. Toller Flug und trotzdem keine Punkte?
Ich rede mit Peter Mangold und er findet die Lösung. In der Wettbewerbsordnung steht, dass ein Verfehlen der Wende um bis zu 500 Meter mit 50 Strafpunkten belegt wird, der Flug aber trotzdem gewertet werden darf. Freu! Damit kann ich leben.
Es wird am Ende Platz 16 (von 23). Ohne die Strafpunkte wäre es der 12. Platz geworden. Sei es drum. 6 Flugzeuge sind gar nicht rum gekommen heute. Da kann ich mit mir zufrieden sein.

Morgen kommt dann der nächste Ritt……

Gute Nacht Deutschland – Euer Jürgen

Tag 1 auf dem Vergleichsfliegen Dannstadt 2019

Endlich geht es los! Nach einigen schwierigen Tagen zuvor, haben Physiotherapeut, Osteopath und Orthopäde ganze Arbeit geleistet und meinen Rücken termingerecht hinbekommen.
Im morgendlichen Briefing bekommen beide Klassen eine AAT (Assigned Area Task) mit recht großer Bandbreite. Für die gemischte Klasse geht es zunächst einen kleinen Schlenker nach Südwesten, weiter nach Schlierstadt in den Odenwald und dann über Bretten im Süden wieder zurück.

Ein beeindruckendes Feld an Flugzeugen und Piloten hat sich wieder eingefunden und ich freue mich riesig, als es dann endlich mit dem Schleppen in Startrichtung 23 losgeht. Ich stehe in der zweiten Startreihe und bin daher lange vor Öffnung der Startlinie in der Luft.

Kurz nach 14 Uhr überfliege ich die Startlinie in fast 1500 Meter MSL und kurbele gefühlt bis zur ersten Wende schon viel zu viel. Die angekündigte Abdeckung ist auch viel weiter nach Süden gezogen, als erwartet und macht es durchaus schwierig. Kurz vor Landau wende ich, nachdem ich auf 1700 Meter hochgekurbelt habe. Na – so kann es weitergehen.

Ich gleite fast bis Speyer, mache dort zwei unnötige Kreise, mache weiter gen Osten. Bei Sankt Leon-Rot dann der erste brauchbare Bart (1,5 Meter). Auf dem weiteren Weg läuft es dann nicht mehr ganz so gut für mich. Bei Sinsheim bin ich schon bereit alles zu nehmen, was kommt. Aber es kommt nichts wirklich Gutes. Oder ich finde es einfach nicht. Keine Ahnung! Also nehme ich die 200 Meter mit und fliege weiter in der Hoffnung, dass Besseres kommt. Wäre ich mal in dem Bart geblieben und hätte geduldig hochgemacht.

So kommt es dann, dass ich bei Mosbach nur noch auf 500 MSL bin. Ich funke schon mal den Platz „Schreckhof“ an und frage nach Thermik-Geheimtipps, aber deren ASK13, die in der Luft ist, findet auch nichts Verwertbares um den Platz herum. So kommt es, dass ich heute 80 Minuten nach überqueren der Startlinie einen neuen Platz kennen lerne. Danke nochmal an den netten Fliegerkameraden am Funk für die guten Tipps zu Anflug und Landung. Wer den Schreckhof kennt, weiß ich meine. Unbedingt vor dem höchsten Punkt sitzen und beachten, dass bei Landung nach Süden, dass Gelände ordentlich ansteigt.
Der Rest der Tagesgeschichte ist ein Rückschlepp mit einer Dynamic (cooles Ding) und ein hoffnungslos verkorkster Endanflug. Klar dann auch – letzter Platz am 1. Wertungstag! Klasse! Kann alles nur besser werden.

Also morgen mehr……..

Gute Nacht Deutschland – Euer Jürgen