Tag 4 in Dannstadt – Entschädigung für den Vortag

Liebe Freunde, zu gestern gibt es keinen ausführlichen Bericht. Es war anstrengend – blau so blau. Und bei Sinsheim war dann Ende für uns – der Motor musste helfen. Ja… wir waren nicht die Einzigen, die „gestrandet“ sind – aber auch nur ein geringer Trost, nach dem wir uns zuvor so abgequält haben – aber Schwamm drüber. Heute hat entschädigt – und wie!

Der Tag ging erstmal mit viel Warten los. Die Startrichtung wurde auf 23 festgelegt und der Start mehrfach verschoben. Die Clubklasse wurde sogar neutralisiert. Gestartet wurde dann schließlich um 14:15. Richtung West sind schon die hohen Abdeckungen der nahenden Front zu sehen und im Pfälzer Wald stehen Cumuli – und was für Brummer.

Es sollte nach Abflug über Speyer heute nach Bad Bergzabern, dann zum Donnersberg, nach Lampertheim und zurück nach Haßloch gehen – als AAT.

Als wir um 14:46 rausgeschleppt werden ist das Feld schon am Kurbeln und es geht gar nicht mal schlecht. Östlich Iggelheim geht es im Pulkkreisen bis 1400 Meter, ein Stückchen südöstlicher dann sogar auf 1600! Wir entschließen uns abzufliegen und schlagen erstmal Kurs Neustadt ein. Wir wollen möglichst schnell zu den Cumuli im Pfälzer Wald. Bis Neustadt ist tatsächlich die Luft tot und wir fliegen mit nicht mal 1000 Meter AMSL in den Wald ein. Zwei Wolken vor uns sehen vielversprechend aus.

Die Erste bringt uns wieder auf 1600 – die Zweite bei Breitenstein bis auf fast 2100!. Wahnsinn – und starke Steigwerte. Genau die richtige Entscheidung! Wir fliegen dann nach Süden bis über Annweiler hinaus, um in den AAT-Wendekreis zu kommen, kurbeln nochmal auf 2000 und drehen dann auch direkt um und nehmen Kurs auf den Donnersberg.

Südlich Mölschbach kommt dann der Bart des Tages. Hier kommen auch mal über 3m/s integriertes Steigen zusammen und wir kommen beim Rausfliegen aus dem Bart auf Tageshöchsthöhe von 2140 Meter AMSL.

So kann es weitergehen. Kaiserslautern passieren wir östlich, nehmen querab Otterberg noch mal Steigen bis auf 2000 und stellen fest – wir sind schon im Wendekreis des Donnersbergs. Also geht es nun direkt Richtung Worms/Ludwigshafen und den Lampertheimer Wendekreis mitzunehmen.

Auf dem Weg dorthin geht es nur abwärts. Mit knapp 1000 Meter über Grund kommen wir im nördlichen Bereich der BASF an. Dort ging es schon vorgestern gut. So auch heute. Wir erkurbeln in 6 Minuten 800 Höhenmeter, fliegen kurz in den Zielkreis und fliegen mit einer Ankunftshöhe von über 1200 Meter Richtung Haßloch. Die Höhe setzen wir in Geschwindigkeit um. Zwischen 170 und 200 km/h geht es Richtung Haßloch und die Höhe geht nur langsam weg. Unglaublich wie es hier unterwegs jetzt rauf geht.

Ab dem Kontrollpunkt Haßloch nutzen wir die Klappen, um bis zur Landung runter zu kommen. Überglücklich gelandet und wirklich für den gestrigen harten Tag entschädigt.

Fazit: 4 Tage Spaß und auch Anstrengung, 720 Kilometer und über 15 Stunden geflogen. Trotz Nullwertung am ersten Tag und Motoreinsatz am dritten Tag Platz 19 bei unserer überhaupt ersten Teilnahme an einem Wettbewerb. Wir sind sehr zufrieden.

Ein großes Danke an meinen Copiloten Andreas Onderka. Es macht riesigen Spaß mit Dir zu fliegen und diese Tage zu verbringen.

Nächste Woche geht es weiter – mal sehen, was uns da erwartet.

Schlaf gut Deutschland – ich tue es heute Nacht ganz sicher!

Euer Jürgen