2. Tag des Vergleichsfliegens in Dannstadt

Heute wird es blau – am Himmel natürlich!

Für Nicht-Segelflieger:

  • es gibt keinen Schatten beim Fliegen
  • es gibt keine Wolken (da steht meist die Thermik drunter)
  • wenn dann auch noch Warmluft dazu kommt, sind die erreichbaren Höhen oft mäßig

Aber – es ist ein Wettbewerb. Also geht es raus. Die Aufgabe ist eine sogenannte AAT (Assigned Area Task). Es gibt keine Wendepunkte, sondern um einen Punkt einen Radius, in dem man drin gewesen sein muss und einen Zeitrahmen für die Aufgabe. Es soll also unter Berücksichtigung der Wendebereiche eine möglichst große Strecke in vorgegebener Zeit geflogen werden.

Wir fliegen über die Abfluglinie Richtung Löchgau. Gut 50 Kilometer sind es bis zum Wendekreis. Bis kurz vor Hockenheim läuft es ganz gut. Aber dann steht fest – der Bart vor ein paar Kilometern – den hätten wir mitnehmen sollen. Als Plan C und D haben wir den Motor und den Flugplatz Hockenheim. Plan A klappt nicht, so fliegen wir das Motodrom an. Und es geht dort. Wenn es auch eng und schwierig ist. Wir erkämpfen uns dort 800 Meter und fliegen weiter Richtung Löchgau. Auf dem Weg dorthin entsteht ein Pulk von 7 weiteren Flugzeugen. So wird oft zu acht in einem Bart gekreist. Wahnsinn……

Von Löchgau geht es dann den Odenwald hoch bis 25 Kilometer vor Walldürn. Bei den heutigen Arbeitshöhen auch ein Abenteuer. Hier zahlt es sich aber aus, dass wir so viele sind und beim Vorfliegen einen recht breiten Bereich abdecken können. So geht immer wieder etwas und wir kommen gut voran.

Von Walldürn geht es dann Richtung Grünstadt. Die weiteste Teilstrecke liegt vor uns – und das bei ansteigendem Gelände Richtung westliche Odenwaldkante. Auch das wird spannend. Bis kurz vor der Kante läuft alles prima. Dann sind wir aber bei Schönbrunn deutlich tiefer als die Anderen und der Bart läuft nicht gut für uns. Die Anderen steigen gut und fliegen ab. Wir sitzen fest. Wir suchen rum, finden aber kein gut verwertbares Steigen. Dann geht aber doch was und es bleibt uns erspart den Motor zu ziehen.

Bei 1100 Meter AMSL fliegen wir Richtung Neckartal/Heidelberg weiter, nehmen bei Michelbuch nochmal 200 Meter mit und kommen so sicher ins Rheintal. Bei Dossenheim kurbeln wir nochmal bis 1400 und dann geht es über Mannheim und den Rhein zur BASF. Dort geht es erneut auf 1400 mit sehr guten Steigwerten und wir beschließen den Endanflug zu beginnen. Den Sektor bei Grünstadt können wir südlich mitnehmen und der letzte Kreis bei Deidesheim liegt auf dem Weg.

Über Meckenheim legen wir dann den langen Endanflug, landen lang auf dem Platz bis nach hinten durch und sind geschafft, aber auch überglücklich, dass wir heute rum gekommen sind.

Am Ende wird es der 9. Platz in unserer Klasse. Viele heute mussten aussenlanden oder einen Zwischenstopp auf einem anderen Flugplatz machen – oder den Motor ziehen. Es war schwierig heute.

So – morgen soll es ja noch blauer werden (als wenn es zu blau eine Steigerung gäbe??!!??). Wir lassen uns mal überraschen.

Danke lieber Ondi für den tollen gemeinsamen Flug heute.

Schlaf gut Deutschland – gute Nacht

Euer Jürgen