Als ich heute Morgen aus der Wohnung raus schaue, fällt mir sofort Herrys Spruch ein. „Das Wetter ist hier immer besser, als vorausgesagt“. Die angekündigte morgendliche Abdeckung fehlt und es sind schon Quellwolken da. Also nichts wie fertig machen und ab zum Platz.
Aufbau, an den Start, ….. das kennt Ihr ja schon Alles. Die ASW 19 steht vor mir in der Startreihe und später kommt auch noch der Duo dazu. Wir beschließen wieder gemeinsam zufliegen. Richtung Albstadt ist der Plan – dann mal weitersehen. Für mich kam es dazu aber heute nicht. 800 Meter über Platz raus ausklinken und auf 1600 Meter AMSL hochkurbeln.
Soweit war alles prima. Der Wind heute ist stärker als all die Tage zuvor und die Thermik zentrieren fällt schwerer. Als der Duo dann auch da ist, geht der Abflug Richtung Südwesten die Alb entlang. Diesmal bin ich in der Mitte und habe komfortabel Höhe. Bis Heidesheim läuft es auch gut. Wenig Höhenverlust im Geradeausflug. Den ein oder anderen Bart nehmen wir mit. Bei Gerstetten bin ich dann aber runter bis auf 400 Meter über Grund. Ich drehe den Flugplatz dort in meinen Rechner. Ok – den zu erreichen wäre kein Problem. Der Bart über Gerstetten ist zerrupft und schwach. So kämpfe ich mich mühsam auf 600 Meter hoch und brauche dafür geschlagene 12 Minuten. Ab zur nächsten Wolke – vielleicht geht es da besser. Auf dem kurzen Weg dahin sind 300 Meter wieder weg. Irgendwie nicht mein Tag. Der Duo ist Richtung Albstadt vorgeflogen. In der Richtung geht es nicht besser und die Beiden müssen den Motor ziehen, um wieder Höhe zu gewinnen. Das ist für mich irgendwie der Knackpunkt dieses Fluges. Ich erkurbele mir wieder sehr mühsam knapp 200 Meter und kann den Flugplatz in Aalen damit erreichen. Also entscheide ich zurückzufliegen. Eben irgendwie nicht mein Tag. Eine Stunde und zwanzig Minuten nach dem Start lande ich kurz in Aalen.
Außer mir noch keiner zurück. Na Klasse! Also entschließe ich mich noch mal für einen Schlepp. Ein bissel mehr Spaß muss heute noch sein. Oben angekommen das gleiche Spiel. Es geht erstmal nur runter. Ich finde einen ersten Bart 300 Meter über Platzhöhe. Da ich Nähe des Platzes bin also kein Risiko. 500 Meter Höhengewinn in 7 Minuten – schon mal ok bei den Bedingungen. Nochmal Richtung Heidesheim – aber da stehen wirklich nur schwache Bärte. Also zurück Richtung Platz. Am Platz vorbei Richtung Nordost steht ein Bart unter einer Richtung schwarzen Wolkenbasis. Diesmal 800 Meter in 10 Minuten. Das hat echt Spaß gemacht. Direkt unter der Basis ging es heute richtig gut. Das wäre das Rezept für den ersten Flug gewesen. Sobald zwischen Wolkenbasis und Flieger mehr als 300 Meter Höhenunterschied lagen, war es schwierig. Nach etwas über einer Stunde lande ich dann und oute mich bei der Landung als „Spätausfahrer“ (Insider wissen, was ich meine). Felix ist auch da. Aber weit weg war er auch nicht.
Resümee des Tages: Auch bei schwierigen Bedingungen ab in den Flieger, rauf und ausprobieren was geht. Dazulernen und wenn möglich schauen, was die Anderen machen. In so weit war auch dieser Tag heute ein lehrreicher und schöner Tag. Zweieinhalb Stunden geflogen – knapp 120 Kilometer zurückgelegt.
Die Überraschung des Tages sollte aber erst noch kommen. Als ich auf dem Parkplatz bei der Gaststätte parke, die Tür öffne und mein Flugbuch schreiben will, kommen hastige Schritte meinem Auto näher und —— meine große Tochter steht da und begrüßt und drückt mich. Was für eine tolle Überraschung. Katharina ist mit Chris auf dem Weg nach Augsburg einfach mal so am Flugplatz vorbeizukommen um Papa zu sehen…… Wir trinken was zusammen und die Beiden fahren wieder weiter ….. Der Abend beschließt sich in fröhlicher Runde auf der Terrasse der Gaststätte…..
Schlaf gut und friedlich Deutschland – gute Nacht – mal sehen, was der morgige Tag bringt
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