Heute mal bissel raus

Heute sollte es mal wieder nach der Zwangspause richtig raus gehen. Schon auf dem Weg zum Flugplatz wird vor Allem topmeteo Lügen gestraft. Der Hunsrück und Taunus sind kurz nach 9 Uhr schon entwickelt. Aber Alles zwischen dort und Oppenheim ist blau. Also lasse ich mir Zeit. Ein Fehler, wie sich später herausstellt.

Schon während des Aufbauen der 304 entwickelt es um Oppenheim. Flugleiter und Schleppilot kommen – und ja – ich hab dann doch auch noch ein bissel getrödelt. Aber dann ging es kurz vor 13 Uhr los.

Schon in 400 Meter über Platz kann ich aus dem Schlepp und kurbele entspannt bis auf 850 Meter AMSL. Ich will Richtung Taunus/Hunsrück. Der Weg dahin sieht noch nicht wirklich Klasse aus, aber mal schauen. Über Eimsheim geht es an Gau-Odernheim vorbei bis Armsheim viel geradeaus. Der Luftraumdeckel nervt – ich könnte deutlich über 1000 Meter. Ich orientiere mich mehr nach Norden, weil ich eigentlich viel zu weit nach Süden geflogen bin. Über Wörrstadt geht es bis Gau-Weinheim vor ein großes blaues Loch. Irgendwie mag ich da nicht durch und fliege Richtung Oppenheim zurück, was an sich ganz gut funktioniert.

Keine Stunde nach dem Start bin ich zurück über den Eicher Seen. Der Odenwald sieht gut aus. Ondi ist schon bei Heppenheim und signalisiert, dass es gut geht. Also schnurstracks weiter bis Heidelberg und dann Richtung Nordost bis Michelstadt und hinter Mainbullau.

Es geht viel geradeaus. Die Kaltluft bringt gute Steigwerte und schöne Wolkenstraßen. Es macht irre Spaß heute – aber es ist auch kalt; richtig kalt. Bei Mainbullau merke ich, dass die tollen Winterschuhe (sollen angeblich in Ruhe bis -11 Grad die Füße warm halten; ich kann Euch sagen „glaubt sowas nicht!“) auch nicht wirklich warm halten. Und bei kalten Füßen vergeht mir immer alles. Die nächsten beiden Bärte sind ein einziger Krampf und ich entscheide, den Heimweg anzutreten.

Das schöne im Odenwald ist, dass es bis fast 2000 Meter hochgeht (kalt halt aber!). Beruhigt aber, wenn man sich wegen kalter Füße nicht mehr so gut konzentrieren kann. Die Kaltluft liefert dabei Steigwerte die bis zu Ausschlägen von über 7 m/s führt.

Die Höhe für den Endanflug erkurbele ich bei Unter-Ostern. Mit 1750 AMSL und 50 Kilometer auf Oppenheim geht es mit Speed heim. Ab Bensheim muss noch mehr Geschwindigkeit drauf, dass ich nicht zu hoch in die Oppenheimer Lufträume komme. Überall geht es hoch.

Mit 200 km/h mache ich die Höhe weg und bin nach etwas mehr als einer viertel Stunde sind die 50 Kilometer geflogen und ich bin am Platz. Noch eine schöne Landung und ich steige zufrieden, aber mit eiskalten Füßen aus. 🙂

Den Flieger habe ich heute mal draußen stehen lassen. Er hat nämlich jetzt einen Schlafanzug von Clouddancers bekommen. Gefällt mir ausgesprochen gut.

So – noch Wetter für Morgen gucken und dann – gute Nacht Deutschland – schlaft gut
Jürgen