Erster Tag mit dem Discus

Heute wird der erste Tag mit dem Discus. Die Wetterprognose ist eher bescheiden, aber ich will schauen, dass alles passt, sollte es die Tage mal richtig gutes Wetter werden.

Viele, die heute gestartet sind, waren sehr schnell wieder unten. Warum sollte ich selbst bald herausfinden.

Kurz vor 14:00 Uhr starte ich in Richtung 27 raus. Der Schlepper macht seine übliche Linkskurve in den Segelfluggegenanflug, dann zwischen Platz und Neresheim rechtsherum und weiter Kurs Nordwest. Da ich Zeit für meine Checks haben will, lasse ich mich auf 1800 MSL schleppen. Das ist heute etwas über der Wolkenbasis. Sieht irgendwie richtig cool aus.

Knapp 16 Minuten gleite ich entspannt Höhe ab und checke, ob alles auch für einen längeren Flug passen würde. Die Rückenlehne ist eine Raste zu weit hinten. Das ist mir während des Schlepps schon aufgefallen. Ok – das wird gleich unten korrigiert. Navi, Funk und LX – da passt soweit alles; mit Karten, Camelbag und kleiner Notfalltasche aus. Ich geniesse das feinfühlige Gleiten. Der Höhenverlust liegt bei etwa 700 Metern in 960 Sekunden, kein Steigen, also normales Gleiten bei optimaler Geschwindigkeit mit 0,72 m/s Fallen ist voll in Ordnung.

Jetzt bin ich wohl auch mit 500 Meter AGL in einer Region, in der heute Thermik zu finden ist. Der erste Bart ist sehr ruppig und eng, teilweise mit 5m/s auf dem Vario. Ich mache etwa 150 Meter. Ich fliege weiter nach Osten. Querbalken des Platzes ein paar Blasen. Über dem Wald, der etwas südöstlich des Platzes liegt, geht es dann etwas besser mit integriert etwas über 1 m/s. Bei nicht ganz 1200 MSL ist aber Schluss mit dem Bart. Danach ist es erstmal nur rumstochern im Trüben.

Ich bin weiterhin in Platznähe und entscheide bei 200 Meter über Platz zu landen, stolpere dann aber in einen Bart, der von der Industriehalle wohl ausgelöst wird und mich nochmal auf über 1000 Meter MSL bringt – gute Übung!

Ich schaue nochmal ein Stück weiter nach Süden, finde aber nur noch einen Nullschieber und lande nach etwas über einer Stunde.

Fazit: Mit dem Flieger alles ok – Position der Rückenlehne am Boden korrigiert. Jetzt können gerne bessere Tage kommen.

Reparatur Tag 3 „oder“ endlich wieder fliegen!!

Ich wache auf und es geht mir nicht schnell genug, an den Flugplatz zum Flieger zu kommen. Daher geht es auch direkt in die Werkstatt. Alles steht da noch so, wie wir es gestern Abend zurückgelassen haben. Die Haube zu öffnen traue ich mich nicht. Also gehe ich rüber zur Gaststätte, harre geduldig aus, bis Volker mit frühstücken fertig ist und freue mich, als wir Richtung Werkstatt ziehen.

Klebeband ab, Klötzchen runter, „Sieht doch ganz gut aus“, höre ich Volker sagen. Als Alles runter ist, öffne ich die Haube. Ja! Hält – und Volker macht auch ein recht zufriedenes Gesicht. Nacharbeiten am Haubenrahmen macht Volker – ich mach die Seite zum Flieger sauber und fertig. Noch mal einhängen – passt – hält – schließt – fast besser als vorher. Hurra! Heute geht es wieder raus.

Wir ziehen nach den Flieger vor die Werkstatt und ich rüste fertig. So – alles ist bereit und ich ziehe den Flieger zum Start, reihe mich ein und warte genüsslich auf den Start.

11:18 UTC geht es los. Schlepper kommt – Seil einklinken – Haube zu und los geht es. Fühlt sich gut an. Etwa 600 Meter über dem Platz klinke ich aus. Linksherum in den Bart, der mich mit fast 2 Metern auf 1500 Meter bringt. Ich verlagere nach Osten und geht rechts herum – mit über 2 Metern jetzt bis auf fast 2000 Meter.

Als Erstes geht es über Neresheim, Richtung Dischingen (wo unsere Ferienwohnung ist), dann Richtung Westen über Fleinheim. Dort nehme ich den nächsten Bart – treffe ihn aber nicht gut und fliege weiter Richtung Oggenhausen. Immer noch 1500 Meter MSL. Dort dann ein Klassebart mit integrierten 2,5 Metern bis auf 1800 Meter. Weiter Richtung Heidenheim – und wieder auf 2000 Meter hoch. Das macht richtig Spaß heute. Über Dettingen geht es weiter Südwest – nur geradeaus. Südlich taucht Ulm auf. Bei Hinterdenkental bin ich noch 600 Meter über Grund. Ich nehme einen schwachen Bart an – 0,5 m/s – und steige 200 Meter – fliege Richtung Sonne vor, muss etwas suchen, finde aber dann südöstlich Bollingen einen fast 2 Meterbart, der mich wieder auf 1800 Meter bringt. Also geht es weiter Richtung Westen. Im Nordwesten sehe ich schon eine breite Front aufziehen und dort regnet es auch schon – alles ist aber noch weit weg. Über Blaubeuren fliege ich bis kurz vor Heroldstatt und mache dort nochmal 400 Meter und eine weiter Kurve, um Kurs Richtung Platz zu nehmen. Die Front ist sehr breit und kommt näher. Ich möchte noch trocken heim kommen. Im gestreckten Galopp geht es also Richtung Aalen – es trägt recht gut. Eigentlich viel zu gut, um zu landen. Kurz vor Heidenheim erkurbele ich mir noch ein paar Meter. Ich überlege, ob ich noch ein Stück nach Osten fliegen will, aber die nahende Front hält mich davon ab – was sich später noch als gute Entscheidung entpuppen sollte. Also weiter nach Hause. Ich habe zu viel Höhe, ziehe deswegen die Klappen im Gegenanflug und lande.

Tom kommt sofort angerannt und wir schieben den Flieger Richtung Hänger. Auch Martin ist sofort da und hilft. So ist der Flieger schnell abgebaut und im Hänger, als die ersten Tropfen fallen.

Was dann geschieht, gleicht einem Weltuntergang – und es sind noch Flieger oben. Einige landen im Unwetter – ich fahre drei durchnässte Piloten zu ihren Autos. Das habe ich noch nicht erlebt. Gut, dass ich rechtzeitig zurückgeflogen bin und jetzt keinen Flieger im Unwetter stehen habe……..

Nach dem Wetter fährt Tom mit dem Ventus Richtung Auerbach und ich beschließe den schönen Flugtag und hoffe auf noch besseres Wetter.

Reparatur – Tag 2

Der Tag steht für mich weiter im Zeichen der Reparatur.

Vor Ort fragen wir nach einem Dremel und die Werkstatt hat tatsächlich einen. Puh! Ansonsten hätte ich eben im Baumarkt einen gekauft. Wir machen einen Plan, was ich vorbereiten kann und Volker geht danach fliegen.

Ich fräse in Ruhe den Haubenrahmen aus, bekomme auch noch zahnärztlichen Beistand, der Mithilfe des Dremels „frei Hand“ das Ersatzteil seitlich einkerbt, da es zu groß ist – beeindruckend welch handwerkliches Geschick.

Die Bohrung für den Bolzen ist auch zu klein – also vorsichtig aufbohren. Ja – alles händische Anpassarbeit, die viel Zeit kostet. Doch schließlich ist das Ersatzteil passend zurecht geschliffen und gebohrt, der Haubenrahmen ausreichen und passend ausgefräst – jetzt fehlt nur noch Volker….

Als dieser vom Fliegen zurück ist, machen wir uns ans „Einharzen“. Volker werkelt und ich assistiere, schaue aufmerksam und lerne. So – Teil eingeharzt – Schild an der Haube, dass das keiner öffnet – Feierabend.

Warten auf Morgen früh und hoffen, dass alles hält.

Letzter Lehrgangstag – endlich fliegbar

Der letzte Lehrgangstag wird fliegbar sein. Also ist bei Zeiten aufrüsten angesagt – noch vor dem Frühstück. Rumpf rausziehen, Fahrwerk ausfahren, Runterheben, erste Fläche rein, zweite Fläche rein – hmm – passt nur fast – kleiner Spalt noch – Bremsklappenhebel checken – Wasserhebel checken – uuuppps – falsche Hebel – Mist – die Haube ist aus der Verriegelung und runtergefallen – so eine ………

Gleich nachschauen – Glück gehabt – Haube hat keinen Riss, sieht in Ordnung aus. Wieder einhängen – aber!!! Nein – der hintere Bolzen hat etwas abbekommen und ist instabil – sehr instabil. Sonntag soll der Ventus nach Auerbach mit einem Vereinskameraden – wie soll das gehen.


Erstmal sammeln und Plan machen. Ich telefoniere mit Schempp-Hirth und sitze wenig später im Auto nach Kirchheim/Teck und besorge erstmal ein Ersatzteil. Volker könnte das reparieren. Also noch die Aalener fragen, ob wir die Werkstatt benutzen dürfen.

Aber jetzt soll das Feld erstmal fliegen – wenigstens am letzten Tag. Und alle haben darauf gebrannt – ich ja eigentlich auch – aber wer seinen Flieger kaputt macht, muss unten bleiben und das in Ordnung bringen.

Das Wetter war nicht schlecht zum Fliegen an dem Tag, aber auch nicht super. So musste der Eine oder Andere noch vom Acker oder Flugplatz geholt werden. Volker ist auf dem Hornberger gelandet und wir haben ihn abgeholt…. ich räume ein – ein gewisses Eigeninteresse an seiner Anwesenheit am Platz gehabt zu haben.

Nach dem späten Abendessen gehen Volker und ich noch in die Werkstatt – aber wir können maximal anfangen und feststellen, dass uns ein Dremel fehlt, um die Überreste aus dem Haubenrahmen zu fräsen. Also gehen wir erstmal schlafen……

4 Tage Regen – 4 Tage kein Flug

Wir sind noch nicht einmal seit Beginn des Lehrgangs geflogen. 4 Tage nicht fliegbares Wetter. Alfred hält erneut einen Vortrag über das Wetter. Wenn er das nicht so lustig machen würde, wäre es richtig traurig.
Na ja – zumindest Wetteronline prognostiziert ein schönes Wochenende. Da ist der Lehrgang allerdings schon vorbei. Matthias bietet schon seine ASW17 gegen ein U-Boot an. Keiner geht auf das Angebot ein.

Das Azorenhoch kommt weiterhin nicht voran. Wir liegen heute direkt im Tief. Es ist hier zwar tolle Kaltluft, aber was nutzt das, wenn es darin ständig feucht herunter rieselt.

Die Hoffnung ruht derzeit darauf, dass es wohl Freitag etwas werden könnte. Wir versuchen alle die Stimmung aufrechtzuerhalten und harren der Dinge.

Aalen 2017 – Anreise und Tag 1

Hallo liebe Blogleserinnen und Blogleser,

ich bin wieder in Aalen zum Streckenfluglehrgang des Landesverbandes und freue mich ganz besonders, dieses Jahr unseren Ventus C dabei haben zu dürfen.

Die gestrige Anreise war wie bei vielen Teilnehmern staugestört – mittlerweile habe ich mich aber ein Stück mehr daran gewöhnt, dass es mit Anhänger hinter dem Auto einfach bedächtiger zu geht und zudem der Weg gen Süden in den Ferien gerade Freitags – na ja – sagen wir mal so – nicht die beste Entscheidung ist.

Da ich Wetterprognosen für die kommende Woche nicht so sonderlich gut sind, war klar, dass ich heute fliegen möchte. Also aufgerüstet und diesmal ganz bequem mit Flächenrad und Schleppstange den Flieger zum Start fahren.

Leider waren heute nur zwei Schleppmaschinen im Einsatz. So dauerte es also, bis ich in die Luft kam. Turbulenter Start, aber dann war der Schlepp sehr entspannt. Aus den letztjährigen Erfahrungen von frühem Absaufen und unklarem Wolkenbild, bin ich erst bei 1600 MSL raus. Damit war für die Startzeit auch die Basishöhe erreicht.

Bei Oberkochen fliege ich den ersten Bart an und kurbele bis 1700 m MSL. Weiter geht es westlich von Heidenheim vorbei, wo ich in 1100 dann den nächsten Bart annehme, mich zunächst wieder auf 1400 und ein Stück weiter auf 1700 m MSL bringe.

Im Band zwischen 1300 und 1700 Meter geht es dann weiter Richtung Günzburg, dann weiter Richtung Ulm. Kurz vor Ulm geht es bis 1900 – die Basis ist angestiegen. Da es Richtung Ulm blau aussieht, fliege ich wieder Richtung Nordosten zurück. Bei Giengen an der Brenz mache ich über 800 Höhenmeter bis auf knapp 2000 Meter (größte Höhe des heutigen Tages) in nicht ganz 7 Minuten. Ordentlich!

Richtung Flugplatz steht ein riesiger CB. Darunter muss es wie aus Eimern regnen. Da ich noch nicht zurück kann, fliege ich zunächst Richtung Osten, später weiter in nördlicher Richtung auf das Unwetter zu, drehe dann ab Richtung Flugplatz Aalen. Entspannt lande ich Richtung 09 nach über zweieinhalb Stunden und merke, dass die D-0983 und ich uns weiter angefreundet haben. Für mich ein wunderbarer Flug – ganz alleine hier auf der Alb – und wieder nach EDPA zurückgekommen.

Schauen wir mal, was die nächsten Tage bringen. Morgen geht es ja offiziell los.

Gute Nacht Deutschland – schlaft gut – bis Morgen

Euer Jürgen

 

Dannstadt – letzter Wertungstag

Heute wurde die gemischte Klasse neutralisiert – wie die beiden Tage zuvor auch. Die Clubklasse ist gestartet und hat wohl auch eine Wertung. Ich schreibe hier nichts über die Ergebnisse. Das findet Ihr unter vergleichsfliegen.de, wenn ihr mal schauen wollt.

Freitag, Samstag und Sonntag hatte ich mit JJ einen meiner Fluglehrer mit an Bord. Wir haben wunderschöne Flüge gemacht. Am Freitag sind wir den Pfälzer Wald in bis zu 2000 Meter hoch bis Bad Sobernheim und nach Süden bis kurz nach Frankreich rein geflogen. Ich liebe es über dem Wald zu fliegen.

Der Samstag wurde wegen Gewitterwarnung neutralisiert. Wir haben trotzdem einen Start gemacht und es hat sich gelohnt. Zwischen einer sehr stationären Gewitterwand im Norden und einer ebenso stationären im Süden lag eine fliegbare Zone zwischen Edenkoben und Mannheim. Das sind wir abgeflogen. Nach dem Schlepp haben wir den einzigen Bart dieses Tages gekurbelt auf etwa 1300 Meter – alles weitere war Geradeausflug. Unter der Basis – mit viel Speed – und für mich fast unglaublichen Steigwerten. 400 Meter Höhengewinn in knapp 100 Sekunden im Geradeausflug – der reine Wahnsinn für mich. Kein Wunder also, dass wir hier (wenn wir den Startbart mal weglassen) eine Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 140 km/h über gut eine Stunde geflogen sind.

Der Sonntag war dann erstmal von langem Warten geprägt. Die Feuchte der Vornacht hat einfach keine brauchbare Basis und brauchbare Steigwerte entstehen lassen. Trotzdem sind wir gestartet. Und auch das war genial. Über der Weinstraße konnten wir vor einer Wolke sogar deren Basis übersteigen – für ganz drüber hat es leider nicht gereicht. Aber ich hab in den drei Flügen mit JJ viel gelernt, Dinge anders gesehen und wieder Anregungen mitgenommen, aus denen dann irgendwann „mein Flugstil“ entstanden sein wird.

Montag war Ondi dann wieder da. Aber auch an diesem Tag sollte es nicht sein. Wir haben entspannt abgebaut – kleine Rückschau gehalten und festgestellt: Wir haben große Lust, dass nochmal zusammen zu wiederholen.

Fazit Dannstadt:

  • vor dem Vergleichsfliegen dort, braucht man keine Angst zu haben; Alles nette Menschen, die dem gleichen abgefahrenen Hobby fröhnen wie ich
  • tolle, ja wirklich megastarke Organisation. Ich finde da gar keine gescheiten Worte für!
  • hier kann man, wenn man quasi noch am Einstieg ist (so wie ich) eine Menge in kurzer Zeit lernen – wie ich finde, am Besten, in dem man (wie Ondi immer gerne sagt) „Beratenden Ballast“ mit in den Flieger nimmt! (Danke Ondi und Danke JJ)
  • so wie es aussieht, komme ich nächstes Jahr wieder, wenn ich einen Flieger organisieren kann dafür

Liebe Leute in Dannstadt (egal ob SFG oder SSV) – Ihr habt da eine super tolle Veranstaltung gemanaged – bitte macht so weiter.

So – jetzt habe ich mein Schreibdefizit nachgeholt – aber eines, muss ich noch loswerden.

Ich habe mich sehr gefreut, über das Feedback und Angesprochenwerden zu diesem „meinem“ Blog. Mir ist glaube ich immer noch nicht ganz klar, wie viele das lesen. Darum, liked die Beiträge bitte. Auf der Webseite „segelflugblog.sottung.de“ könnt Ihr Euch auch für das E-Mail-Abo registrieren. Dann bekommt Ihr jeden Beitrag geschickt. Wenn Ihr Lob, Kritik oder sonstige Anregungen habt, schreibt mir das gerne – wenn Ihr Fragen habt, auch zu jeder Zeit.

Danke Euch Allen, die Ihr das lest.

Bis zum nächsten Abenteuer – gute Nacht Deutschland – Euer Jürgen

Tag 4 in Dannstadt – Entschädigung für den Vortag

Liebe Freunde, zu gestern gibt es keinen ausführlichen Bericht. Es war anstrengend – blau so blau. Und bei Sinsheim war dann Ende für uns – der Motor musste helfen. Ja… wir waren nicht die Einzigen, die „gestrandet“ sind – aber auch nur ein geringer Trost, nach dem wir uns zuvor so abgequält haben – aber Schwamm drüber. Heute hat entschädigt – und wie!

Der Tag ging erstmal mit viel Warten los. Die Startrichtung wurde auf 23 festgelegt und der Start mehrfach verschoben. Die Clubklasse wurde sogar neutralisiert. Gestartet wurde dann schließlich um 14:15. Richtung West sind schon die hohen Abdeckungen der nahenden Front zu sehen und im Pfälzer Wald stehen Cumuli – und was für Brummer.

Es sollte nach Abflug über Speyer heute nach Bad Bergzabern, dann zum Donnersberg, nach Lampertheim und zurück nach Haßloch gehen – als AAT.

Als wir um 14:46 rausgeschleppt werden ist das Feld schon am Kurbeln und es geht gar nicht mal schlecht. Östlich Iggelheim geht es im Pulkkreisen bis 1400 Meter, ein Stückchen südöstlicher dann sogar auf 1600! Wir entschließen uns abzufliegen und schlagen erstmal Kurs Neustadt ein. Wir wollen möglichst schnell zu den Cumuli im Pfälzer Wald. Bis Neustadt ist tatsächlich die Luft tot und wir fliegen mit nicht mal 1000 Meter AMSL in den Wald ein. Zwei Wolken vor uns sehen vielversprechend aus.

Die Erste bringt uns wieder auf 1600 – die Zweite bei Breitenstein bis auf fast 2100!. Wahnsinn – und starke Steigwerte. Genau die richtige Entscheidung! Wir fliegen dann nach Süden bis über Annweiler hinaus, um in den AAT-Wendekreis zu kommen, kurbeln nochmal auf 2000 und drehen dann auch direkt um und nehmen Kurs auf den Donnersberg.

Südlich Mölschbach kommt dann der Bart des Tages. Hier kommen auch mal über 3m/s integriertes Steigen zusammen und wir kommen beim Rausfliegen aus dem Bart auf Tageshöchsthöhe von 2140 Meter AMSL.

So kann es weitergehen. Kaiserslautern passieren wir östlich, nehmen querab Otterberg noch mal Steigen bis auf 2000 und stellen fest – wir sind schon im Wendekreis des Donnersbergs. Also geht es nun direkt Richtung Worms/Ludwigshafen und den Lampertheimer Wendekreis mitzunehmen.

Auf dem Weg dorthin geht es nur abwärts. Mit knapp 1000 Meter über Grund kommen wir im nördlichen Bereich der BASF an. Dort ging es schon vorgestern gut. So auch heute. Wir erkurbeln in 6 Minuten 800 Höhenmeter, fliegen kurz in den Zielkreis und fliegen mit einer Ankunftshöhe von über 1200 Meter Richtung Haßloch. Die Höhe setzen wir in Geschwindigkeit um. Zwischen 170 und 200 km/h geht es Richtung Haßloch und die Höhe geht nur langsam weg. Unglaublich wie es hier unterwegs jetzt rauf geht.

Ab dem Kontrollpunkt Haßloch nutzen wir die Klappen, um bis zur Landung runter zu kommen. Überglücklich gelandet und wirklich für den gestrigen harten Tag entschädigt.

Fazit: 4 Tage Spaß und auch Anstrengung, 720 Kilometer und über 15 Stunden geflogen. Trotz Nullwertung am ersten Tag und Motoreinsatz am dritten Tag Platz 19 bei unserer überhaupt ersten Teilnahme an einem Wettbewerb. Wir sind sehr zufrieden.

Ein großes Danke an meinen Copiloten Andreas Onderka. Es macht riesigen Spaß mit Dir zu fliegen und diese Tage zu verbringen.

Nächste Woche geht es weiter – mal sehen, was uns da erwartet.

Schlaf gut Deutschland – ich tue es heute Nacht ganz sicher!

Euer Jürgen

 

2. Tag des Vergleichsfliegens in Dannstadt

Heute wird es blau – am Himmel natürlich!

Für Nicht-Segelflieger:

  • es gibt keinen Schatten beim Fliegen
  • es gibt keine Wolken (da steht meist die Thermik drunter)
  • wenn dann auch noch Warmluft dazu kommt, sind die erreichbaren Höhen oft mäßig

Aber – es ist ein Wettbewerb. Also geht es raus. Die Aufgabe ist eine sogenannte AAT (Assigned Area Task). Es gibt keine Wendepunkte, sondern um einen Punkt einen Radius, in dem man drin gewesen sein muss und einen Zeitrahmen für die Aufgabe. Es soll also unter Berücksichtigung der Wendebereiche eine möglichst große Strecke in vorgegebener Zeit geflogen werden.

Wir fliegen über die Abfluglinie Richtung Löchgau. Gut 50 Kilometer sind es bis zum Wendekreis. Bis kurz vor Hockenheim läuft es ganz gut. Aber dann steht fest – der Bart vor ein paar Kilometern – den hätten wir mitnehmen sollen. Als Plan C und D haben wir den Motor und den Flugplatz Hockenheim. Plan A klappt nicht, so fliegen wir das Motodrom an. Und es geht dort. Wenn es auch eng und schwierig ist. Wir erkämpfen uns dort 800 Meter und fliegen weiter Richtung Löchgau. Auf dem Weg dorthin entsteht ein Pulk von 7 weiteren Flugzeugen. So wird oft zu acht in einem Bart gekreist. Wahnsinn……

Von Löchgau geht es dann den Odenwald hoch bis 25 Kilometer vor Walldürn. Bei den heutigen Arbeitshöhen auch ein Abenteuer. Hier zahlt es sich aber aus, dass wir so viele sind und beim Vorfliegen einen recht breiten Bereich abdecken können. So geht immer wieder etwas und wir kommen gut voran.

Von Walldürn geht es dann Richtung Grünstadt. Die weiteste Teilstrecke liegt vor uns – und das bei ansteigendem Gelände Richtung westliche Odenwaldkante. Auch das wird spannend. Bis kurz vor der Kante läuft alles prima. Dann sind wir aber bei Schönbrunn deutlich tiefer als die Anderen und der Bart läuft nicht gut für uns. Die Anderen steigen gut und fliegen ab. Wir sitzen fest. Wir suchen rum, finden aber kein gut verwertbares Steigen. Dann geht aber doch was und es bleibt uns erspart den Motor zu ziehen.

Bei 1100 Meter AMSL fliegen wir Richtung Neckartal/Heidelberg weiter, nehmen bei Michelbuch nochmal 200 Meter mit und kommen so sicher ins Rheintal. Bei Dossenheim kurbeln wir nochmal bis 1400 und dann geht es über Mannheim und den Rhein zur BASF. Dort geht es erneut auf 1400 mit sehr guten Steigwerten und wir beschließen den Endanflug zu beginnen. Den Sektor bei Grünstadt können wir südlich mitnehmen und der letzte Kreis bei Deidesheim liegt auf dem Weg.

Über Meckenheim legen wir dann den langen Endanflug, landen lang auf dem Platz bis nach hinten durch und sind geschafft, aber auch überglücklich, dass wir heute rum gekommen sind.

Am Ende wird es der 9. Platz in unserer Klasse. Viele heute mussten aussenlanden oder einen Zwischenstopp auf einem anderen Flugplatz machen – oder den Motor ziehen. Es war schwierig heute.

So – morgen soll es ja noch blauer werden (als wenn es zu blau eine Steigerung gäbe??!!??). Wir lassen uns mal überraschen.

Danke lieber Ondi für den tollen gemeinsamen Flug heute.

Schlaf gut Deutschland – gute Nacht

Euer Jürgen

1. Tag in Dannstadt beim Vergleichsfliegen

Tagesaufgabe nicht geschafft – Abflug verpatzt – bei Heilbronn abgesoffen und Motor gezogen.

Spaß hat es mit Ondi aber gemacht – und zwar großen Spaß……….

Was wir hinbekommen haben, kann im OLC eingesehen werden.

http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=1087332480

Gute Nacht – Jürgen