Erneuter Besuch in Zell am See

Ich habe Glück und kann gleich früh meine Auscheckstarts im F-Schlepp machen. So bleibt in Ruhe Zeit, meinen Flieger aufzubauen. Irgendwie dauert aber alles heute länger, weil durch den „Werkstatt“-Besuch nicht alle Dinge, wie gewohnt an Ihrem Platz sind. Beim nächsten Mal wird das sicher alles wieder flotter von der Hand gehen.
Ich ziehe nach dem Aufbau den Flieger zum F-Schleppstart und freue mich auf den ersten Flug heute in den Bergen. Um 12:43 geht es los; F-Schlepp Richtung Rechenberg, dem ja quasi Standardausklinkpunkt. 800 Meter über dem Platz klinke ich und kurbele bis auf 2000 AMSL.

Über Hörndlwand und Dürrenbachhorn geht es auf dem Standardabflug bis zur Steinplatte. Ich tu mich noch etwas schwer, die Bärte zu finden. Aber irgendwie bollert es auch nicht. Der Flieger fühlt sich sehr gut an und es macht riesig Spaß, entspannt damit vorzugleiten.

Die Steinplatte erreiche ich deutlich unter 2000 AMSL und kann dann nur talwärts, aber nicht über dem Gipfel nach einem Bart suchen. Bis fast 2400 AMSL kann ich dort steigen und quere dann das Tal mit Kurs auf die südlich gelegenen Waller Berge. Ich fliege dort den Grat ab, aber ein gescheiter Bart steht dort nicht. Der Rechner zeigt vor den Waller Bergen deutlichen Nordwind, südlicher dann starken Südwind….. keine Ahnung, was mir das sagen will. An der ED-R Hochfilzen vorbei teste ich das Spielberghorn. Dort geht es aber auch nicht, also setze ich auf die Leoganger…. was mich aber auch nicht aus dem Schlamassel herausbringt. In 1700 AMSL teste ich noch die Wand des steinernen Meeres, aber es scheint wie verhext. Östlich Saalfelden finde ich mich deshalb in knapp über 1300 AMSL und damit nur noch 600 Meter über dem Flugplatz Zell am See, der aber fast 20 Kilometer weiter südlich liegt. Also – grüne Wiesen begutachten, mögliche Landeoptionen checken und auf Thermik hoffen.

Südlich Saalfelden finde ich dann noch Steigen und komme auf 1600 AMSL. Somit lautet der Plan, nach Süden Richtung Zell am See zu fliegen. Gegebenenfalls bekomme ich noch Anschluss am Honigkogel. Daher nehme ich die Ostseite des Tales, die auch gut in der Sonne liegt. Am Honigkogel finde ich aber in 1100 AMSL auch nichts mehr. Daher bleibt mir nur, den Platz in Zell am See als Landeoption zu nutzen. Dort habe ich aber sehr nette Hilfe und bin keine Stunde später wieder in der Luft.

Der Schlepp führt über zwei Wenden (im Westen und im Osten) den Grat zur Schmittenhöhe hinauf, wo das Vario bis auf fast 9 m/s ausschlägt. Daher kein Wunder, dass ich problemlos bis auf 3000 AMSL hochkurbeln kann. So entschließe ich mich, nicht direkt heim zu fliegen, sondern den Pinzgau Richtung Westen abzufliegen.

Bis zum Steinkogel bleibe ich auf der nördlichen Pinzgaulinie und schwenke dann nach rechts Richtung Pölven zum Inntal.

Zwischen Lodron und Glanterer Kogel kurbele ich nochmal 350 Meter und habe so entspannt 2700 AMSL im Grunde Endanflug auf Unterwössen.
Auf den verbleibenden 54 Kilometern passiere ich westlich den wilden Kaiser…

… passiere den zahmen Kaiser auf seiner Nordseite und nehme dort das Steigen der in der Sonne stehenden Nordwesthänge mit,

um dann über Kössen in das Achtal bei Schleching einzuschwenken

und mit einem zweiten schönen Flug entspannt in Unterwössen anzukommen.

Ein sehr schöner Rückflug war das. Zufrieden mache ich nach der Landung den Flieger sauber und gehe mit Frank zu einem wunderbaren Abendessen.

Gute Nacht
Jürgen