Letzter Tag…….

Heute werde ich die gleiche Aufgabe wie gestern noch mal fliegen; bei etwas anderem Wetter….. und dem Wössner See als Start- und Endpunkt; ach ja – und dem Grimming als Wendepunkt im Osten, statt des Flugplatzes Niederöblarn.

Im Grunde lief es ähnlich, aber trotzdem anders. Gleich mal am Dürnbachhorn unter Grad gefallen und schon bissel rumgekämpft. Beschreiben werde ich den Flug heute nicht. Ich will davon schreiben, was heute für mich anders war. Anders war nämlich mein ganzes Mindset; und das liegt vor Allem an dem, was Jan (Lykcywek) mir so alles vermittelt hat in den bisherigen Begegnungen mit ihm.

Heute habe ich deutlich bemerkt, dass ich mittlerweile großes Vertrauen in das habe, was ich hier in den Bergen tue. Das hat sicher zum Einen damit zu tun, dass ich in der vergangenen Woche 34 Stunden und fast 2000 Kilometer in den Bergen hier geflogen bin.

Teilweise in der Gruppe, aber auch während des Lehrgangs oft alleine, da ich mit der 304 auch immer mal vorausgeflogen bin. Alleine vor Allem in den letzten beiden Tagen.
Und heute; heute war es so, dass ich immer wieder ganz viele Sätze von Jan im Kopf gehört habe, mir diese manchmal auch laut vorgesprochen habe und es hat fast immer funktioniert, was ich vor hatte.

Egal, ob es der erwartete Bart war, der da stand, wo ich ihn vermutete; oder der Bergrücken, der, wie Jan immer sagt, auch eine Chance braucht, mir den Bart zu zeigen. „Gib dem armen Berg doch die Chance und flieg nicht gleich weg, wenn er am Anfang nicht gleich geht.“
„Und wenn Du nicht verstehst, was gerade passiert oder ist, dann ändere einen Parameter im System und schau, was dann passiert.“
„Schau, dass Deine Aktionen immer auch abgesichert sind durch eine Landeoption; Flugplatz oder Außenlandefeld“
So könnte ich noch ewig weiter machen.


Müde und unendlich dankbar für die letzten wunderbaren Tage schreibe ich diesen Blogeintrag. Vor knapp 4 Jahren war ich als Flugschüler das erste Mal hier und nun schon im dritten Frühjahr und das zweite Mal mit meiner 304 zum Strecke fliegen. Und jedes mal wurde es schöner und mir die Menschen hier am Platz noch vertrauter; auch wenn ich ihr sonstiges Leben nicht kenne. Die Herzlichkeit, die Freude und der Spaß, der hier am Platz wohnt, das ist schon etwas ganz Besonderes.


Danke Jan, für diesen außerordentlichen Zugang zu Deinem Wissen und Deinen Erfahrungen, die Du erlaubst. Und Danke an das gesamte Team der DASSU für diesen ganz besonderen Ort. Macht weiter so! Und Danke Frankie, für die coole Zeit mit Dir hier in Unterwössen. Und ein letztes Danke, all den anderen Menschen, denen ich hier diese Woche begegnen durfte.


Bis auf Bald! gute Nacht Deutschland – schlaft gut.

Jürgen

Aufgabe fliegen (DASSU-Niederöblarn-Gerlos-DASSU)

Für heute habe ich mir eine Aufgabe in den Rechner deklariert, die ich fliegen möchte. Mal sehen, ob es klappt. Der Start ist am Rehwaldskopf (Rechenberg), die erste Wende der Flugplatz Niederöblarn, die zweite Wende an der Kirche beim Gerlos. Mehr als 330 Kilometer und es wird blau sein; den ganzen Tag.


Mühsam geht es los. Ich brauche alle drei Berge (Hörndlwand, Dürnbachhorn, Steinplatte), um rauszukommen. Die Steinplatte verlasse ich bei 2500 AMSL und fliege den Standard über den Loferer zu den Leoganger Steinbergen. Die Strecke geht viel schlechter als sonst, daher entscheide ich mich, in die niedrigeren grünen Hügel zu gleiten und nehme den Bart, den ich beim Asitzkogel erwarte. Bombe – der geht schon mal über den ganzen Bart mit 1,9 m/s. Also direkt weiter nach Zell am See.


Nach der Talquerung zum Honigkogel brauche ich den dortigen Bart nicht und gleite direkt weiter Richtung Pongau; über den Graten mit einer 69er Gleitzahl. Hinter dem Hochkasern dann der erste wirklich starke Bart – 450 Meter in dreieinhalb Minuten.


Bis hinter St. Johann im Pongau nehme ich keinen Bart mehr an. Nach der Talquerung auf 2300 AMSL kurbele ich wieder 450 Meter drauf. Den nächsten Bart will ich erst am Rossbrand, ca. 22 Kilometer weiter mitnehmen. Dort steht irgendwie jeden Tag ein richtig Guter. So auch heute: 843 Meter Höhengewinn in 5 Minuten; über den ganzen Bart integriert (Barteinstieg bis Bartausstieg) durchschnittlicher 2,7 Meter Steigen. Wahnsinn!

Das erste Mal bin ich heute über 3000 AMSL. Mit der Höhe gehe ich schnurstracks an den Grat des Dachstein. Ich nehme das Steigen im Geradeausflug mit und kurbele erst wieder, als ich nach fast 40 Kilometern auf 2300 AMSL bin. Der Stoderzinken geht wie die Tage auch wieder hervorragend mit 2,8 m/s Durchschnittssteigen. Wieder über 3000 Meter geht es ab Richtung Grimming.


Ich drehe vor dem Grimming Richtung Flugplatz und da ich schon mal ins Tal muss (die Wende ist echt doof ausgescuht von mir!), etnschließe ich mich auf die Südseite in den Schnee zu fliegen und zu schauen, ob die Längsgräten dort gehen.


Auch hier gute Steigwerte, so dass ich über die Grate bis südlich Schladming durchgleiten kann, ehe ich dort wieder hochkurbele. Bei Radstadt wechsele ich wieder auf die grünen, niedrigeren Hügel, quere wieder St. Johann im Pongau; Kurs Zell am See. Zwischen dem Schneeberg und Honigkogel kann ich so schön Steigen mitnehmen, dass ich auf 18 Kilometer nur 72 Höhenmeter verliere. Grass!


Nun quere ich Zell am See Richtung Gerlos in 3300 AMSL und mache die nächste große Gleitstrecke an den Graten des Pinzgau. Auf halber Strecke zum Gerlos ein erfolgloser Kurbelversuch, also rüber zur Resterhöhe, wo es etwas besser geht. Irgendwie kurbele ich grade etwas ineffizient. Also weiter – kurz vor dem Gerlos am Gernkogel, geht es dann wieder besser. Nach dem Bart über den Gerlos zur Wende und anschließend Bartsuche am Kreuzjoch. Dort wieder rauf auf 3000 und Kurs Heimat setzen.


Am Steinkogel erkurbele ich mir den Endanflug und gleite 78 Kilometer, Steigend mitnehmend, über Kitzbühl, St. Johann in Tirol, die Waller Berge, das Fellhorn über den Zielsektor Rehwaldskopf nach Hause.


Wahnsinnstag und tolles Gefühl, heute mal eine konkrete Aufgabe geflogen zu sein und diese auch geschafft zu haben. Am Ende des Tages stehen 398 Kilometer auf dem Zähler und eine Schnittgeschwindigkeit von 84,9 km/h. Da bin ich ganz zufrieden mit diesem Tag.

Schlaft gut – gute Nacht Deutschland

Jürgen

Heute ging es nach Westen und um die Zugspitze rum

Gleiches Startprozedere wie die Tage zuvor. F-Schlepp an den Rechenberg; dort aber heute höher ausgeklinkt, da er nicht so gut ging. An der Hörndlwand dann auf 2500 AMSL und ab Richtung Steinplatte und Loferer. Erstes Etappenziel mit der Gruppe heute ist Zell am See.

südlich Asitzkogel

Am Asitzkogel entscheiden wir aber um und verwerfen den Plan erneut in den Osten zu fliegen, da es im Westen wesentlich besser aussieht, was brauchbare Bewölkung angeht. Wir fliegen also direkt an die nördliche Talseite des Pinzgaus mit Kurs Richtung Gerlos. Es geht mit hohen Gleitzahlen gut vorwärts zu kommen. In Höhen zwischen 2500 und 3000 AMSL ist sehr entspanntes Fliegen angesagt. Nach weniger als einer Stunden Flugzeit passiere ich den Gerlos, kurbele am Kreuzjoch auf über 3300 AMSL und quere das Inntal.

Olperer

Jetzt gilt es die Luftraumobergrenze von 3300 AMSL einzuhalten und die LOD Lizum südlich zu umfliegen. Über das Tuxerjoch geht es weiter zur Brennerautobahn.

Die anderen sind einige Minuten hinter mir, seit mir uns im Pinzgau getrennt haben. Bei Steinach am Brenner warte ich auf die Anderen.

Gemeinsam geht es dann weiter zum Tuxer Tal und Richtung Innsbruck. Mit entsprechenden Freigaben dürfen ein Midfieldcrossing auf der Westseite des Flughafens Innsbruck zu den Segelflugsektoren an der Nordseite von Innsbruck fliegen. Cool mal den Start einer Airliners von oben zu beobachten. Sehr beeindruckend. Weiter geht es gen Westen mit Ziel Zugspitze.

Wow – ich fliege um die Zugspitze knapp über Gipfelhöhe. Das ist so krass. Auf der Aussichtplattform oben stehen staunend Menschen. 4 Segelflugzeuge umkreisen den Gipfel! Zurück geht es dann wieder nördlich Innsbruck. Ich bin höher als die beiden ASK 21 und kann über dem Grat fliegen, was mir eine 66er Gleitzahl beschert. Das macht Laune.

Am Zunterkogel, den ich ab sofort Zunderkogel nenne, steht der Bart des Tages. Ausschläge mit über 8 m/s bringen und in dreieinhalb Minuten 717 Meter höher. Sorry – aber das ist geil! Jetzt gleite ich von dort aus 3250 AMSL über 62 Kilometer über den Achensee (sehr beeindruckend aus der Luft) bis Woergl, wo ich das Tal wieder Richtung Osten quere.

Ich kurbele dort am ersten Berg auf 2700 Meter auf und ziele auf die Wolkenstrasse, die in den Pinzgau führt. Dieser folge ich 45 Kilometer und benötige dafür gerade mal 370 Höhenmeter bei 134 km/h Groundspeed. Am Mauerkogel kurbele ich dann den eigentlich geplanten Endanflugbart und fliege Richtung Heimat.

65 Kilometer Endanflug 155 km/h Groundspeed bei wenig Wind. Wow! Letzter Lehrgangstag und wir sind 4 Tage hintereinander geflogen. Über 20 Stunden und fast 1200 Kilometer geflogen. Beste Ausbeute für diese Zeit. Mal sehen, was die nächsten Tage hier noch bringen.

Gute Nacht Deutschland! Schlaft gut!

Jürgen

Wieder fast 400 Kilometer

Was für ein Tag. Endlich mal über die niederen und teilweise auch hohen Tauern zu fliegen, war schon lange mal mein Wunsch; aber der Reihe nach.

Gemäß DWD soll es heute nicht so gut werden wie gestern. Aber weit gefehlt. Nach dem normalen Prozedere Rechenberg, Steinplatte (460 Meter in 3 Minuten), Loferer bin ich über den Grat der Leoganger ans steinerne Meer geflogen.

Dort ging es nördlich von Saalfelden bereits auf über 3000 AMSL und damit sogar etwas höher als die Wolkenbasis, die etwas vorversetzt Richtung Tal stand. Hammer – über die Wolkenbasis gekurbelt. Von dort schnurgerade bis zum Hochkönig, wo ich die Linie dann über die grünen Hügel im Tal gelegt habe. Talquerung dann wieder bei St. Johann im Pongau und hinter Reitdorf dann nicht an den Dachstein (Nordwind – Lee!!), sondern auf die Südseite des Tals. Dort ging der erste Bart gleich mit Ausschlägen von 4 und 5 m/s. Weiter Richtung Osten werden die Wolken weniger und sehen auch nicht mehr so schön aus.

Hinter Niederöblarn ein blaues Loch (hier sollte laut Prognose abgedeckt sein). Dank des vielen Blau am Himmel ist es trotz einer Höhe zwischen 2500 und 3000 AMSL deutlich wärmer im Cockpit als gestern. Querab Niederöblarn setze ich den Wendepunkt. Etappenziel 1 erreicht! Jetzt zum Gerlos. ich fliege eine Linie über die schneebedeckten Grate weiter südlich. Und dort geht es in den niederen Tauern bestens. Querab St. Johann geht es sogar auf über 3500 AMSL. Wie krass! In der Ferne lugt der Großglockner heraus. Dieses Meer aus Bergen, Unmengen an Schnee, riesigen unberührten Schneeflächen, bare Natur, die schroff aber doch irgendwie weichgespült durch den vielen Schnee wirkt, ist atemberaubend. Hier darf ich sein und mir diese beeindruckende Szenerie aus einer solch ungewöhnlichen Perspektive anschauen. Wow!

Hier kommt Demut auf – Respekt vor dieser gewltigen Landschaft und Sorge. Sorge um das, was auf diesem Planeten passiert. Wie wir mit dieser gewaltigen aber so zerbrechlichen Erde umgehen. Ich fühle mich klein, unbedeutend…… schaut einfach die Bilder an. Über den Ankogel an Bad Gastein vorbei, Kreuz Kogel geht es gen Westen und querab Zell am See wieder an die Südseite des Pinzgaus. Den Ferlos passiere ich dieses Mal deutlich südlich und fliege noch eine Rippe weiter Richtung Innsbruck, ehe ich mich auf den Weg nach Hause mache. Über Kitzbühl und St. Johann ud Kössen geht es östlich am wilden Kaiser ins Schlechinger Tal zur Landung.

Fazit heute: über fünfeinhalb Stunden unterwegs; fast 400 Kilometer; über 3500 AMSL und Bärte mit Ausschlägen von 8 m/s.

Fazit 2: nimm Dich selbst nicht so wichtig; geniesse alles, was ist; etwas Demut vor der Einzigartigkeit dieses Planeten hat noch keinem geschadet.

Soweit – schlaf gut Deutschland – bis Morgen

Jürgen

Es geht da weiter, wo es letztes Jahr endete (DASSU 2019)

So, meine lieben Leser, ich bin wieder zurück und will dieses Jahr deutlich kontinuierlicher berichten, als im letzten Jahr. Los geht’s.

Wie schon letztes Jahr, sind Frank und ich letztes Wochenende bei der DASSU (Deutsche Alpensegelflugschule Unterwössen) aufgeschlagen, um die Chiemgauer Alpen und das was südlich davon ist, unsicher zu machen. Nach den obligatorischen Checkflügen am Wochenende (Frank auch an der Winde) startete gestern (Montag) der Lehrgang bei durchwachsenem Wetter. Daher sind wir am ersten Tag eher ein bisschen um den Platz geeiert, statt großräumig zu fliegen. Das war heute dran! Eine Basis bis über 3000 Meter und Steigwerte fast bis 5 Meter sagt der DWD voraus. Der Tagesplan sieht vor, nach dem obligatorischen Abflug Richtung Loferer erst gen Osten und dann zurück, soweit es nach Westen eben geht.

Kurz vor 12 geht es los. Schlepp an den Rechenberg! Der erste Bart geht mit durchschnittlich 1,6 m/s Steigen auf 2250 AMSL an die Wolkenbasis. Das geht doch gut los. Mit etwas Selbstüberschätzung geht es also gleich weiter zum Dürrenbachhorn, wo ich den Bad nicht finde und soviel Höhe vernichte, dass ich Richtung Reit im Winkl nach Westen aus rausgleiten muss. Auf unter 1500 AMSL suche ich östlich von Reit an einem kleinen Hügel, der ab sofort „Hat-Jürgen-den-Tag-gerettet“-Hörnchen heißt. 950 Meter in 7 Minuten bringen mich wieder zurück an den Start und auf über 2400 AMSL, was ich in direkten Kurs Richtung Steinplatte und Loferer umsetze.

In der Südkuhle des Loferers dann rauf auf fast 2800 AMSL und weiter Richtung Osten. Bis Saalfelden nur geradeaus. Die Linien tragen gut. Leider alles unter Wolken, was schon jetzt nach knapp einer Stunde für klirrende Kälte im Cockpit sorgt. Ich schalte meine beheizbaren Kniestrümpfe ein und hoffe, dass das hilft.

Es geht am steinernen Meer und dem Hochkönig vorbei (alles schneebedeckt) und bei St. Johann im Pongau dann auf die kleinere Hügellinie der Talmitte, über denen eine wunderschöne Wolkenstraße nach Ost steht.

Hohe fliegbare Gleitzahlen und gute Steigwerte bringen mich nach 2 Stunden bis am Dachstein vorbei. Ich wechsle auf die Gratlinie und fliege zielstrebig zum Grimming. Kleine zarte Schauer prasseln gegen das Cockpit. Teilweise geht es im Schauer mit mehreren Meter pro Sekunde im Geradeausflug den Wolken empor.

Kurz vor dem Grimming noch ein Bart mit mehreren um mich rum schwirrenden Gleitschirmfliegern, die Gott sei Dank FLARMs dabei haben und wie ich glaube, weniger frieren als ich – so dick wie die eingepackt sind.

Den Grimming als Wendepunkte (schön mittig drüber – cooler Berg!) geht es gen Westen, durch die kleinen Schauer, über die Grate des Dachsteins und die kleinen grünen Hügel über St. Johann nach Zell am See. Am Honigkogel drehe ich wieder ein.

Als würde mich die Hand eines Riesen erfassen und hochheben, schlägt das Vario bis auf 8 m/s aus. Leider nicht kreisrund, aber trotzdem sehr beeindruckend.

Jetzt geht es den Pinzgau rauf. Ich hadere etwas mit meiner Linie. Meist geht es weiter Richtung Tal versetzt besser als direkt über den Graten. Trotzdem kommen wir Segelflieger über den Grat versetzt nach Norden entgegen. Grübel – warum fliegen die da, wenn es Richtung Tal besser geht. Die sind doch sicher von hier und kein Flachländer wie ich. Kurz vor dem Gerlos-Stausee kommt am Gernkogel der Bart des Tages mit 2,9 m/s Durchschnittsteigen über 550 Meter. Juhu…… es geht jetzt auch erstmals über 3000 AMSL. Am Gerlos wende ich und überlege kurz, ob ich heimfliege.

4 Stunden bin ich nun unterwegs in der Kälte und es werde gut über 300 Kilometer werden, aber ich will noch mehr. Also einmal den Pinzgau zurück bis Zell am See. Eine Weile nehme ich die Südseite des Tals, die schön in der Sonne liegt und trägt. Später wechsle ich wieder zur Nordseite. Keine Ahnung, ob das eine kluge Entscheidung war. Es geht Richtung 2000 AMSL und ich denke „das hast Du nun davon Jürgen!“. Aber was hat Jan gesagt? Die Schmittenhöhe geht am Nachmittag immer gut. Die ist nicht mehr weit. Dort angekommen, kann ich die Skifahrer erkennen. Die Lifte sind in Betrieb. Im Weiß des Schnees sind die Gebäude auf dem Gipfel viel besser erkennbar als sonst, wenn der Berg grün ist. Ein wirklicher guter Bart (komplett in der Sonne – was war das schön, so durchgefroren wie ich war) bringt mich über 850 Meter höhe und mit Ankunftshöhe 1000 Meter über Platz geht es in den Endanflug auf Unterwössen.

70 Kilometer Endanflug, 2000 Meter Höhenverbrauch und eine durchschnittliche Groundspeed von 161 km/h bringen mich nach 25 Minuten in den Gegenanflug von Unterwössen. Die Überhöhe habe ich noch Richtung Chiemsee soweit in Strecke umgesetzt, dass es mindestens 400 Streckenkilometer geworden sind. Schön war es – spannend war es – und kalt war es.

Zufrieden bin ich gelandet und lasse Abends den Tag bei einem guten Abendessen ausklingen. Fazit: Wenn hier so viel Schnee noch liegt, ist die Landschaft deutlich schöner. Aber das Fliegen eben auch entsprechend kalt.

So weit.
Gute Nacht Deutschland! Schlaft gut! Ich bin wieder da!

Liebe Grüße Euer Jürgen