Das erste Mal alleine in die Berge – Unterwössen ==> Zell am See und zurück

22.04.2018: Auch heute ist am F-Schlepp-Start die Hölle los. Da Frank und ich die vor Ort Gepflogenheiten nicht kannten, kommt Ärger durch zwei „WirSindHierDieChefs“-Menschen auf, den wir aber nicht an uns heranlassen, um uns den Tag nicht versauen zu lassen. Also machen wir weiter unser Ding.

Frank ist durch das Durcheinander einige Startplätze vor mir und wir machen dann wohl getrennt unser Ding.

09:15 UTC (11:15 MESZ) geht es los. Ich bin aufgeregt. Ich bin noch nicht so sehr mit dem Starten an der Schwerpunktkupplung vertraut, aber unser „Libellchen“ als Flügelmann ist sehr achtsam und alles geht total entspannt los. Dann gleich nach dem Abheben – wie das hier eben ist – in Grasnabenhöhe die erste Kurve und rechts und gleich darauf in einer Umkehrkurve in die Gegenrichtung. Im Flug muss ich sagen, finde ich die Schlepps an der Schwerpunktkupplung angenehmer als an der Bugkupplung. Der Flieger fühlt sich freier an und mir vermittelt das irgendwie mehr Kontrolle über das was passiert.

Natürlich geht der Schlepp an den Rechenberg, wo ich nach 14 Minuten Schlepp in 1900 MSL ausklinke und dann wenig später etwas nordöstlich in einem 3 Meterbart auf fast 2500 MSL steigen kann. So kann ich quasi direkt östlich am Dürrnbachhorn vorbei bis zur Steinplatte durchgleiten (22 km Strecke mit Gleitzahl 47). Das geht schon mal super los.

An der Steinplattenvorderkante bringt mich ein Bart (1,3 m/s) wieder auf fast 2500 MSL und die nächste Gleitstrecke geht südöstlich am Loferer vorbei. Am Pillersee tanke ich nochmal, um wieder auf meine 2500 Meter zu kommen. Und schon geht es weiter – Ziel „Zell am See“.

Östlich Saalbach kurbele ich dann erneut auf 2575 und fliege bis zur Schmittenhöhe und zu diesem Bart zurück in nicht mal 13 Minuten.
(30 Kilometer mit nicht mal 600 Meter Höhenverbrauch) Hammer dieser Flieger!

Der Rückweg führt über die Waller Berge nördlich an St. Johann i. Tirol vorbei und im Anschluss um den wilden und zahmen Kaiser herum. Wow – das hab ich so noch nie gemacht – und das gleich am ersten Tag. Am wilden Kaiser komme ich in 2600 MSL an und bin nach der Umrundung nur 200 Meter tiefer. was ein Tag.

Ich fliege sogar nochmal zur Steinplatte und danach bis an den Osteingang des Inntals, ehe ich mich Richtung Unterwössener Tal zurück mache und nach 3.17 Stunden und knapp 208 km (136 km FAI Dreieck) lande.

Was für ein Einstieg in die Zeit hier.

Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht. Die Wetterprognosen sind nicht so dolle für die nächsten Tage. Vielleicht war das schon der Höhepunkt hier.

Schauen wir mal.

Gute Nacht Deutschland –  schlaft alle gut – und fliegt ein bissel im Traum….. es macht Spaß   🙂