1. Lehrgangstag

23.04.2018: So – es ist soweit. Der Lehrgang beginnt. Die Wetterprognose für die zumindest mal die nächsten 3 Tage hat sich deutlich zu unseren Gunsten verändert und wir sind alle im morgendlichen Briefing guter Dinge und sehr erwartungsvoll.

Der Plan für heute ist, im Team mit Mario, Frank und Jan im Doppelsitzer Richtung Zell am See und dann schauen, wie weit es nach Osten gut geht – eventuell noch den Pinzgau; quasi die mir bekannte Standardstrecke.

Also – Flieger klarmachen und warten auf den Start……

Kurz nach 12 Uhr geht es los. Der Schlepp verläuft entspannt. Bei 1700 m MSL klinke ich am Rechenberg aus und warte auf Jan. Der Falke hat mit der ASK 21 etwas mehr Mühe Höhe zu machen.

So richtig will es am Rechenberg nicht gehen und ich verlagere rüber zur Hörndlwand. Guter Plan – hier geht es dann schon über 2700 hinaus. Also kein Problem gleich direkt bis zur Steinplatte, wo ich in fast 2400 Meter ankomme zu gleiten. Ein paar Kreise um Höhe mitzunehmen und ich fliege südwärts über den Pillersee, Hochfilzen über das Tal und weiter Richtung Zell am See. Eine Stunde 15 Minuten….. so kann es weitergehen, denke ich.

An der Schmittenhöhe noch etwas steigen und schon quere ich das Tal über den See und fliege am Grat über den Hundstein gen Osten. Bis St. Johann im Pongau nur geradeaus…. Wahnsinn….. 31 Kilometer mit lediglich 300 Meter Höhenverbrauch….. und dann sofort ein Bart im integrierten 3,3 m/s….. da bleiben keine Wünsche offen.

In  fast 2800 Meter fliege ich ab; wieder zurück Richtung Zell am See – gegen den Wind. Nur der liebe Gott (und natürlich ich) weiß, warum ich eine völlig andere Linie zurückgeflogen sind und als ich mich am Hundstein wiederfinde fast 1000 Meter verbraucht habe. Ich finde nichts mehr zum Steigen, falle unter Grad 1700, 1600, 1500…… (Zell am See – ich komme)……

Am Hang südlich des Flugplatzes Zell am See versuche ich nochmal mein Glück, aber es wird nichts mehr. Also – Landung in Zell am See…… 🙁

Zell am See hat eigentlich geschlossen wegen einer Baustelle auf der einen Seite der Landebahn. Aber, was blieb mir übrig.

Freundlicherweise Weise besorgt mir der Mann in der Flugleitung trotzdem einen Schlepppiloten. So geht es knapp anderthalb Stunden nach der Landung im Schlepptau einer DR400 und Rückenwind wieder in die Luft. (Offen gesagt – ich bin ganz froh, dass die Thujas hinter dem Ende der Startbahn nicht viel höher als 2 Meter waren……. das war schon ganz schön eng……).

Florian schleppt mich an den Asitzkopf, wo ich in über 2000 Meter ausklinke und in einem entspannten Genussflug nach Hause fliege…….

Schöne Erfahrung – ganz liebe und nette Leute in Zell am See – und meine Lehre gezogen…….. (Die Linie, die Richtung Osten trägt, trägt sicher auch Richtung Westen….)

Soviel für heute – gute Nacht Deutschland – Euer Jürgen