GAP (Südfrankreich) – das erste Mal auf 4000 Meter – über den Westalpen

Bereits am Samstag startete mein Urlaub mit einem Besuch auf der Aero in Friedrichshafen- Schon beeindruckend so viele Flugzeuge und vor allem Segelflieger verschiedenster Hersteller auf einem Fleck zu sehen. Abends bin ich dann noch bis Chur in der Schweiz weitergefahren, habe dort übernachtet und bin Sonntag über Mailand gemütlich nach Gap weitergefahren – kam also Sonntag gegen späten Nachmittag dort an, um Heribert und Burghard zu treffen, mit denen ich die nächsten tage hier verleben werde.
11.04.2017 – das erste Mail auf 4000 Meter AMSL – atemberaubend
Nach der gestrigen kurzen Platzrunde, wollten wir heute auf jeden Fall weiter in die Berge. Laut Phillipp Tarade’s morgendlichem Briefing sollten von Nordwest Cirren hereinziehen. Mal sehen, in wie weit diese Abdeckung heute ein Problem darstellen wird.
Wie gestern auch, bin ich heute mit Burghard geflogen. Der F-Schlepp verlief entspannter als gestern (da sind wir an einer Regenfront entlang und es war schon recht turbulent) wieder zum Maloup. Dort haben wir auf 1000 Meter über Platz ausgeklinkt und wie gestern auch erst ein wenig zu kämpfen gehabt, um Höhe zu machen.
Von dort sind wir zum „Parken“ zum „Parcour“ (Region zwischen der Durance und den Südausläufern der Alpen) geflogen und haben abgewartet, wie sich die Abschirmung entwickelt. Nach deren Auflösung sind wir weiter Richtung Osten geflogen (auf ca. 2700 Meter AMSL) bis zur Dormiuse, wo wir so guten Anschluss an die wunderbar aufgebaute Wolkenthermik gefunden haben, dass wir teilweise Steigwerte integriert von mehr als 4 m/s ausfliegen konnten. Somit waren wir schnell im Band zwischen 3000 und 3500 Meter.
 Von der Dormiuse ging es dann weiter Richtung Norden – hierbei überquerten wir das „Barcellonette“-Tal und erreichten den Grand Bernard – immer noch weit über 3000 Meter.
Von dort ging es wieder Richtung Osten, wo das „Barcellonette“-Tal an der italienischen Grenze endet. Hier hatten wir einen wunderbaren Blick nach Italien. Das Gelände fällt in diese Richtung schroff in die Po-Ebene ab. Hätte das gute Wetter auch diesen Bereich erwischt, wäre eine Aussicht bis Turin kein Problem gewesen.
Wir haben uns entschlossen weiter dem schönen Wetter Richtung Norden nachzufliegen. Die Wolkenbasis stieg hier bis auf 4000 Meter an, die wir auch problemlos mit dem Duo erreichten.
Hier bot sich bei kristallklarer Luft ein atemberaubender Blick bis zum Mont Blanc; schneebedeckte Berggipfel und -hänge soweit das Auge reichte.
Richtung Westen ging es von dort weiter zurück Richtung Gap. Am Horizont war deutlich die im Westen an den Bergen aufstauende und teils aufliegende Bewölkung zu erkennen. Wir passierten dann im Grunde im dauerhaften Geradeausflug unter Anderem den Guillaume, Piolit und weitere Südausläufer der Ecrins bis wir schließlich auf Gipfelhöhe den Pic de Bure (2709m) erreichten und quasi auf dessen Gipfelebene hinabschauen konnten.
Die verbleibende Höhe sind wir dann in der Umgebung des Flugplatzes abgeflogen und nach knapp dreieinhalb Stunden glücklich und beeindruckt von dieser überwältigenden Bergwelt gelandet.
Gute Nacht Deutschland – schlaft alle gut – ich für meinen Teil bin heute voll geflasht und wünsche Euch eine megatolle Woche – Euer Jürgen