GAP Tag 6 – Rotor verpasst – dafür Hangflug mit 180

Der Tag kündigt sich wie die Tage zuvor blau an. Lediglich ein paar Cirren stehen im Westen. Im Briefing wird von Cumulus und möglichen leichten Wellen gesprochen. Klar ist aber auch, dass es im Laufe des Nachmittags abdecken wird. Also schauen wir mal, was es heute wird.

Da Burghard und ich nicht früh starten wollen, fahren wir erst noch zum Decathlon nach Gap und machen den Flieger danach fertig.

Einige Flieger sind heute überhaupt nicht am Start. Hmm…. – am Himmel sind vor dem kleinen Ceüse und dem Pic de Bure bereits Rotorwolken zu erkennen – mit etwas Fantasie und Einbildung auch seichte Lenticularis. Allerdings sind auch viele Cumuli zu sehen und es ist auch sehr thermisch.

Der Plan ist, dass wir uns zum Ceüse schleppen lassen und dort im Rotor steigen, um dann in die Welle zu kommen. Der Schlepp ist bis zum kleinen Ceüse unspektakulär. Dort treffen wir auf 8m-Steigen und Burghard klinkt aus. Wir suchen und finden den Rotor. Irgendwie scheint das ganze System aber durch die Thermik stark gestört zu sein. So gelingt es uns nicht, einen Welleneinstieg hinzubekommen.

Wir fliegen am kleinen Ceüse ab und versuchen es mit Thermik unter den im Tal stehen Wolken und erreichen dann doch auch Höhen bis 2400 Meter.

Am Hang östlich des Platzes ist die Thermik sehr zerrissen und eng, aber es geht dort auch teilweise mit über 5 Meter nach oben.

Die Abdeckung hat nun fast das gesamte Gebiet eingenommen, aber am Hang sorgt der starke Nordwestwind weiterhin für Aufwind. So konnten wir am Hang entlang von 1300 Meter bequem und ohne Anstrengung über 1800 Meter steigen. Nach und nach kommen nun auch alle anderen Segelflugzeuge zurück und es wird voller am Hang. Da ich noch nie Hangflug gemacht habe, ist das eine sehr gute Übung.

Nachdem alle anderen mittlerweile gelandet sind, wird es auch uns zu kalt, aber selbst bei 180km/h ist ein Sinken am Hang nicht möglich; im Gegenteil, das durchschnittliche Steigen am Hang ist so stark, dass wir weiter steigen. So was möchte man gerne auf Strecke haben……

Wir fliegen ein Stück ins Tal hinaus und kreisen im Fallen, später ziehen wir sogar die Klappen, um auf Gegenanflughöhe zu kommen. Auch das eine ganz neue Erfahrung…….

Abends kommen noch Andrea und Frank nach GAP und werden die kommende Woche hier mit Herry und Burghard verbringen.

Mal sehen, was die zwei verbleibenden Tage noch bringen werden…..

Bis dahin – Euer Jürgen