Dannstadt Vergleichsfliegen Wertungstag 1

Nachdem ich letztes Jahr im Doppelsitzer in Dannstadt teilgenommen hatte, sollte es dieses Jahr mit meinem eigenen Flieger einsitzig sein. Nach Aufbau am Vortag, Eröffnungsbriefing und heutigem Briefing bei der Aufgabenvorstellung mache ich in Ruhe meinen Flieger fertig und stelle ihn ins Grid. Warten ist angesagt. Das kenne ich ja schon vom Vorjahr. Eine AAT (Assigned Area Task) mit 3 Stunden Aufgabenzeit ist für heute angesagt und führt uns zunächst Richtung Grünstadt, dann bis nach Kandel in der Südpfalz, nach Osten bis Degmarn und über Haßloch-Autobahn zurück zum Flugplatz.

Schon einige Anhänger sind am Vortag da

12:29 beginnt mein Schlepp in den Ausklinkraum. Alles verläuft entspannt. Da ich in den vorderen Reihen stehe, muss ich doch recht lange oben warten, bis der Start dann für 13:30 freigegeben wird. Die Basis ist noch recht niedrig und ich finde es nicht einfach, entspannt oben zu bleiben. In einem Band zwischen 1000 und 1200 Meter AMSL halte ich mich auf und überfliege um 13:50 die Startlinie Richtung Forst in 1100 Meter. Bei Forst bin ich dann schon auf 800 Meter runter und suche nach einem Bart. Wind haben wir aus Südwest und querab Forst geht etwas am Haardtrand mit etwas mehr als 1 m/s. Bis 1200 Meter bleibe ich dort und fliege dann noch etwas weiter in den Wendekreis bis etwa Höningen (dort bin ich wieder runter auf 850 Meter).

Das Grid von oben betrachtet

Richtung Haardtrand suche wieder Thermik, aber es wäscht mich weiter runter bis auf 550 Meter. Oh Mann – was hast Du Idiot Dir hier nur eingebrockt. Den Flugplatz Bad Dürkheim als Landeoption suche ich weiter und finde bei Leistadt einen schwachen Bart, der mir 200 Meter bringt. Also weiter Richtung Süden.

Nach einigem Suchen, finde ich direkt über Bad Dürkheim einen 2 Meter-Bart, steige bis auf 1300 Meter und weiter geht es. Das hat alles viel Zeit gekostet und es liegt noch viel Strecke vor mir. Bis St. Martin geht es im Grunde fast nur geradeaus. Dort wieder ein 2 Meter-Bart bis fast 1400 Meter und es ist nicht mehr sehr weit bis in den nächsten Wendekreis, den ich nordwestlich von Landau ankratze und dann weiter Richtung Osten fliege.

Kurz vor Gemersheim einen Bart mitnehmen und weiter über Linkenheim bis Bruchsal. Dort kurbele ich dann auf meine Maximalhöhe dieses Tages: 1480 Meter. Ich nehme bis dahin sicher unnötig oft und unnötig schwache Bärte an, aber ich möchte einfach rumkommen. So geht es eben nicht wirklich schnell voran, dafür aber in einem Band zwischen 1100 und 1300 Meter, was hier in dem Gelände ja auch nicht gerade sonderlich hoch ist.

meine D-8556 im Hintergrund

Hinter Sinsheim fliege ich kurz in den Zielkreis, wende und sehe etwas nördlich zwei andere Flieger kurbeln, geselle mich dazu und steige in einem 2 Meter-Bart bis über 1400 Meter. Das motiviert mich irgendwie dann doch weiter in den Zielkreis einzufliegen. Keine gute Idee! Ich finde keine tragende Linie und wende. Aber auch auf dem Rückweg Richtung Westen gelingt mir keine gute Linie, so dass ich mich bei Hoffenheim keine 400 Meter über Grund wiederfinde. Backup ist aktuell Sinsheim.

es kann losgehen

Ich wurschtele lange dort rum und finde dann aber am östlichen Ortsrand von Hoffenheim einen Bart, der mit mäßigem Steigen über 800 Meter bringt, so dass ich damit eigentlich heimkommen müsste.

Über Walldorf geht es jetzt recht flott bis Hockenheim, wo ich nochmal im Hockenheimer Wald 450 Meter mitnehme und über den letzten Wendekreis nach Dannstadt rausche.

3 Stunden und 15 Minuten nach Überqueren der Ziellinie bin ich mit einem mäßigen 60er-Schnitt rumgekommen und belege an diesem Tag Platz 21. Aber ich habe die Aufgabe geschafft und das macht Mut für die nächsten Tage. Schließlich bin ich zum Lernen und Spaß haben hier. Klar! Schon auch mit Ehrgeiz; aber hier sind derart gute Piloten, dass ich zufrieden bin, mit dem, was ich an diesem Tag hinbekommen habe.

Schauen wir also weiter – bis Morgen Euer Jürgen