So – heute soll es mal wieder in die Luft gehen. Die Tage war das Wetter nicht wirklich segelflugfreundlich.
Mit Hilfe anderer Segelflugpiloten aus Heidelberg und Walldorf rüste ich den Discus bei Zeiten auf. Herry und Burkhard packen später den Duo aus seinem Schlafanzug. Der Plan wäre heute es mal Richtung Osten bis Regensburg zu versuchen.
Am Start stehe ich vor dem Duo – es geht los. Der Schlepp verläuft entspannt und etwa 600 Meter über Platz klinke ich aus, finde aber das Steigen nicht. Also fliege ich ein Stück die Wolkenstraße vor. Es geht dort in einem schwachen Bart weiter bis auf knapp 1300 Meter – nicht wirklich üppig. Ich suche weiter – aber es kommt auf der Sonnenseite und auf der Windseite der Wolkenstraße kein Steigen. Daher versuche ich es mehr zur Mitte – aber auch da geht es nur runter.
Der nächstgelegene Platz ist Neresheim. Den drehe ich auch ins Navi. Minus 30 Meter Ankunftshöhe bei ordentlichem Gegenwind – da muss noch was zum Steigen kommen, sonst wird das nichts bei nicht mal mehr 250 Meter über Grund.
Außenlandemöglichkeiten sind genügend da, also versuche ich es nochmal Richtung Sonne und Wind. Da rupft es auch ein wenig, aber nichts, was zum Einkreisen lohnen würde. Also ab auf den Acker.
Ich schaue mir das Feld nochmal genau an und gehe dann in den Gegenanflug. Mit etwas über 100 Meter bin ich an der „Position“; ruhige, flache Kurve in den Quer- und den Endanflug, Klappen raus – das Feld steig etwas an, also fange ich rechtzeitig ab, schwebe noch kurz aus und schon sitzt der Flieger. Das abgemähte Kornfeld bremst sehr ordentlich – ich stehe früh. Uff – alles gut gegangen!
Ich bleibe erstmal einen Moment sitzen und versuche Herry und Burkhard in der QD per Funk zu erreichen. Da ich aber kaum 20 Minuten geflogen bin, sind sie sicher noch im Schlepp. Also steige ich aus – trinke was und inspiziere den Flieger. Auch da ist alles in Ordnung. Auf zwei Feldern sind Bauern mit schwerem Gerät am Arbeiten (Mähdrescher und pflügender Traktor). Die Beiden haben sicher meine Landung gesehen, machen aber keine Anstalten mal rüber zu kommen. Wahrscheinlich sind sie das gewohnt, dass hier öfter mal Segelflugzeuge außerplanmäßig landen.
Ich erreiche die QD. Herry und Burkhard kommen rüber geflogen und schauen mal von oben. Nach kurzem Austausch steht für die beiden Rückholbierhungrigen fest, dass sie Ihren Flug abbrechen und mich abholen kommen – so wie das richtige Fliegerkameraden machen; zumal die Basis auch wirklich nicht sehr üppig ist heute.
Etwa anderthalb Stunden später sind die Beiden mit Hänger und meiner kleinen Tochter da. Das Feld ist gut befahrbar und wir können den Discus, den ich vorher schon mal mit Trinkwasser und Lappen sauber gemacht habe, gut abbauen und verstauen. Auf dem Rückweg trinken wir bereits das erste Rückholbier – das Zweite wird am Abend beim Essen folgen……
Du musst angemeldet sein, um kommentieren zu können.