Feedback vom Trainer gleich am nächsten Tag umgesetzt

Heute wird der Tag wohl etwas schlechter werden als gestern. Aber wir haben uns vorgenommen, die Anregungen und Kritikpunkte unseres Trainers Peter heute so gut es geht in die Tat umzusetzen bzw. zu verbessern.
Die Idee heute ist zunächst nach Nordosten (Zell Haltberg), von dort über den Oberpfälzer Wald nach Waidhaus, Oberhub und über Bayreuth zurück. Mal schauen.
Es geht los. Susi wird als Erste von uns in Ihrer LS4 geschleppt, danach folge ich; dann Ralf und Peter in der DG 1000. Wir treffen uns direkt nordöstlich des Platzes in einem Bart und kurbeln bis über 1700 AMSL hoch und fliegen dann direkt nach Nordosten ab. Nehmen bald schon den nächsten Bart mit 2,5 bis 3 m/s Durchschnittsteigen auf über 1900 AMSL. Das wird heute ein Spaß werden, wenn das so weiter gehen sollte.


Querab Klumbach drehe ich ein und kurbele 1,8 m/s, während Susi als letzte in den Bart kommt und 3,1 m/s kurbelt. Wie macht sie das nur? Egal, weiter nach Klumbach in den Frankenwald mit Gleitzahlen um 100.
Hinter Kulmbach machen wir dann noch ein paar Meter und von dort geht es quasi auf konstanter Höhe (1800 AMSL) 30 Kilometer unter der Wolkenstraße bis Warmensteinach. Die Strecken hat mich lediglich 6 Höhenmeter gekostet!! Wahnsinn!! Der unnötige Verlegenheitskreis verhindert noch Besseres. Bis zum nächsten Bart gewinnen wir nochmal 100 Meter und kurbeln dann auf gut 2100 AMSL. Läuft!


Erst wieder querab Erbendorf nehmen wir einen Bart mit über zweieinhalb Meter an, bevor es weiter Richtung tschechische Grenz geht. Susi kurbelt wieder einen halben Meter besser als die DG1000 und ich in der 304. Wir fliegen in 2000 AMSL ab und gleiten nun eine halbe Stunde unter den Wolkenstraßen entlang; über 70 Kilometer mit etwas über 500 Meter Höhenverlust. Es sind so schöne tragende Linien zu finden und wir kommen auch mit fast 150 km/h voran. Was ein Spaß!
Kurz vor „Wendern“ wenden wir und nehmen Kurs nach Westen. Susi kann toll mithalten bei diesem langen Gleitflug und verliert nur 100 Meter mehr als Peter, Ralf und ich. Kurz vor Neustadt am Kulm kommt sie aber auf einer etwas anderen Linie tiefer. Peter und ich suchen einen Bart. Vor mir steht ein schöner Hügel, der „rauhe Kulm“. Wolke darüber, Westseite des Hügels Wald, der von der Sonne angestrahlt wird, Wind von West; da muss was gehen und zwar gescheit. Peter fliegt einen nördlicheren Kurs.

Als ich ankomme und im zweiten Kreis zentriert habe, springt mein Vario bis auf 5 m/s und pendelt sich um etwa 3 ,5 m/s integriertem Steigen ein. Susi hat sich direkt auf den Weg gemacht, als ich den Bart gefunden hatte und steigt etwa 500 Meter über Grund ein. Ich denke „wow, ist die LS4 tief“. Susi hatte schon den nächsten Flugplatz ins Funkgerät gedreht. Aber – 900 Meter unter mir kurbelt Sie sich geduldig hoch. Und ich warte oben geduldig – fast 10 Minuten. Als wir wieder auf gleicher Höhe sind, fliegen wir weiter gen Norden.


Wir lassen es etwas ruhiger angehen, da es hier sehr angedeckt und abgeschattet ist und wir Bayreuth erreichen möchten; das sind immerhin fast 40 Kilometer. Auf diesem Teilstück zeigt sich, dass die leistungsfähigeren Flugzeuge 304 und DG1000 der LS4 überlegen sind. Susi verliert auf den kommenden 40 Kilometern fast 200 Meter mehr als Peter und ich. Wir kommen trotzdem bis hinter Bayreuth auf die Westseite und entschließen und nochmal in den Oberpfälzer Wald einzufliegen.


Starke tolle Bärte und gute Linien bringen uns nun westlich Neustadt an der Kulm Richtung Südosten und dort auf die größte Tageshöhe von 2300 AMSL. Damit machen wir wieder eine sehr beachtliche Gleitstrecke von 54 Kilometern mit Gleitzahlen um 150 und auch 150 km/h Groundspeed bis zur tschechischen Grenze (wieder so ein unnötiger Verlegenheitsbart verhindert noch Größeres). In 2000 AMSL geht es dann zur Wende kurz vor Plará. Dort machen wir nochmal bis 1900 AMSL hoch und begeben uns auf Heimatkurs.
Der Gegenwind ist nicht mehr sehr stark und wir kommen gut voran. Über Neustadt an der Waldnaab, wo ich wieder bis fast 2300 AMSL kurbele, geht es östlich der ED-R Grafenwöhr mit Kurs Nordwest wieder Richtung Neustadt an der Kulm.


Der Blick nach Westen ist jetzt beeindruckend. Ein großer Regenschauer direkt in Westkurs, zwei weitere im Nordwesten. Hinter dem Schauer im Westen scheint die Sonne bis auf den Boden. Der Himmel ist voll wolkenbedeckt und dunkel. Etwa 50 Kilometer liegen noch vor uns. Da kommt der Dreimeterbart bei Münchsreuth sehr gelegen.
Da der direkte Weg zum Ziel durch den Regenschauer versperrt ist, fliegen wir einen Bogen im Süden über Auerbach in der Oberpfalz. In Auerbach kurbeln wir dann auch über die Endanflughöhe und dann geht es die letzten 35 Kilometer heim.


Susi landet als Erste, weil sie am Niedrigsten ankommt. Danach Peter und Ral. Ich habe noch Höhe und gleite deshalb weiter nach Westen bis zur Friesener Warte, bevor ich kehrt zum Platz mache.


Unglaubliche fast 5 Stunden Teamflug liegen hinter uns. Ich habe aufgrund meines ins Tal rausgleiten fast 400 Kilometer geschafft, die beiden Anderen nur unwesentlich weniger. Susi punktet aufgrund des besseren Index und hat den besten Flug des Tages. Wow! Was für ein Tag.
Danke an das tolle Team – mit Euch fliege ich jederzeit wieder
Gute Nacht Deutschland – bis dahin – Euer Jürgen