Tag 4 in Dannstadt / blau in den Hunsrück und über den Pfälzer Wald

Nach gerade mal nur 4 Stunden Schlaf steht als erstes die Reparatur des Fliegers an. Karsten hat Gott sei Dank noch einen L-Winkel, der es für den heutigen Tag tun wird. Nach dem das Teil verbaut ist, noch den Flieger aufrüsten, putzen und startklar machen. Heute werde ich bei den letzten sein, die den Flieger ins Grid bringen.


Die heutige Aufgabe wird wieder eine AAT. Der erste Schenkel nach Nordwesten hat Meisenheim mit einem 20 Kilometer Zylinder als Ziel. Danach geht es mit dem zweiten Schenkel nach Süden ins Saarland (Neunkirchen mit 15 Kilometer Zylinder). Der dritte Schenkel führt dann über den Pfälzer Wald und das Rheintal nach Südost bis Sinsheim (20 Kilometer Zylinder) und von dort nach Dannstadt zurück. Maximal 360 Kilometer sind möglich. Bei 3 Stunden Aufgabenzeit wird das wohl kein Pilot ausfliegen können. Nach dem Start das übliche Pulkkreisen im Blauen. Ich suche mir immer mal wieder einen anderen Bart, aber es ist warm und anstrengend, mit so vielen Fliegern hinter der Startlinie zu warten.
Nach etwa einer Stunden des Wartens geht es los. Alfred fliegt in seiner DG 202 ab, ich und zwei weitere Flugzeuge folgen. In 1600 AMSL geht es Kurs Nordwest über Freinsheim und Neuleiningen am Platz des Luftsportverein Grünstadt vorbei bis Eisenberg. Alle vier suchen ja einem brauchbaren Bart. Aber keiner findet wirklich was. Bei Ripperterhof steht eine Wolke und ich fliege direkt dorthin. Das muss gehen, denke ich und habe recht. Nach zwei Kreisen kommen Alle anderen angeflogen und nach nicht mal 10 Minuten bin ich aus 350 Meter über Grund 1000 Meter höher. Alfred fliegt auf 1800 AMSL ab. Ich bin 100 Meter tiefer und direkt hinter ihm. Mit Gleitzahlen von 100 (DG 202) und 121 (meine 304) gleiten wir 41 Kilometer bis Hoppstädten, wo wir den zweiten Bart seit Statr der Aufgabe kurbeln. 60 Aufgabenkilometer haben wir hier schon auf der Uhr.

Wir fliegen den Wendezylinder bis Kirn aus, ehe wir Kurs Richtung Süden nehmen. Bei Baumholder trenne ich mich von Alfred und fliege deutlich tiefer weiter. Den zweiten Wendekreis fliege ich bis fast nach Neunkirchen aus, ehe ich Kurs auf Neustadt nehme. Mein Plan ist, vor dem Pfälzer Wald nochmal hochkurbeln und wenn es geht dann bis zur Haardt durchgleiten. Bei Bruchmühlbach-Miesau geht es dann auf meine Tagesmaximalhöhe von 2100 Meter. Ich fliege südlich der Kontrollzone Ramstein nach Osten, kurbele bei Schopp 300 Meter und bei Esthal und Lambrecht jeweils 200 Meter, womit ich bei Neustadt in 1600 Meter AMSL aus dem Pfälzer Wald komme. Etwa 200 Kilometer sind geflogen und eine halbe Stunde Aufgabenzeit verbleibt noch. Ich will so weit es geht noch Richtung Sinsheim kommen, mit der verbleibenden Zeit.


Ich quere die Rheinebene und nehme den nächsten Bart erst bei Speyer an. So richtig toll ist er nicht, weshalb ich nach wenigen Kreisen weiterfliege. Irgendwie säuft es hier und ich finde keine gute Linie. Bei Neulußheim dann ein etwas besserer Bart, der mich knapp auf Endanflughöhe bringt. Bei Sankt Leon-Rot fliege ich in den Wendesektor und zügig wieder raus. Die Höhe reicht bis nach Hause, also direkt nach Dannstadt.
Nach 3 Stunden und 15 Minuten land ich mit fast 255 Aufgabenkilometern in Dannstadt und bin sehr zufrieden mit mir. 4 Flugzeuge mussten heute schon recht früh nach dem Start und Querung der Rheinebene landen oder den Motor ziehen.

Der erste Schenkel mit Alfred hat mir großes Vertrauen in den Tag gegeben. Danke dafür Alfred! So habe ich mich heute mal getraut, etwas offensiver zu fliegen, obwohl es blau war. Was ja sonst nicht so meins ist. Beschert hat es mit den 14. Platz von 23 gestarteten Flugzeugen. Das entschädigt für die kurze Nacht und die gestrige kraftzehrende Rückholung aus Schwenningen.
Jetzt steht erstmal eine Arbeitswoche an und dann hoffe ich auf gutes Wetter über Pfingsten und greife nochmal an……

Gute Nacht Deutschland – Euer Jürgen