Mit Heribert hatte ich 9 Uhr als Treffpunkt ausgemacht. Ich gehe den Tag gemütlich an. Frühstücke in meiner Ferienwohnung, kaufe noch ein paar Sachen ein und bin pünktlich am Flugplatz. Die anderen frühstücken noch, reden teilweise das Wetter schlecht (es deckt noch ab), aber dennoch hat schon
ein Aalener Pilot seinen Flieger am F-Schleppstart.
Heribert machen in Ruhe den Flieger trocken, ich sitze Probe, bekomme eine Menge zum Flieger erklärt und wir tanken ins Seitenruder noch Wasser – für die gute Fluglage.
Am Start sind wir somit dann quasi die letzten unserer Gruppe. Über 10 Flieger stehen vor uns und warten auf ihren Schlepp. Gegen halb zwei ist es dann soweit – das Schleppflugzeug zieht an. Es dauert eine Weile, bis der schwere Duo abhebt, aber dann geht es zügig nach oben. 600 Meter über
Platz klinke ich aus. Wir finden gleich einen Bart und steigen auf auf 1500 Meter (AMSL). Voflug mit knapp 150 km/h zur nächsten Wolke. Die bringt uns auf fast 2000 Meter. Weiter geht unser Flug Richtung Südwest. So viel bin ich noch nie gerade aus geflogen. Wahnsinn, wie wenig Höhe der Duo verbraucht. Ein echt toller Flieger. Geschmeidig, leise – eben richtig edel.
Immer wieder zeigen uns auch andere Segelflieger, wo die Thermik steht. Teilweise sind 4 bis 5 Flieger in einem Bart. Das ist alles so neu und ungewohnt. Aber es macht einen riesigen Spaß. Ausschläge bis 5 m/s auf dem Vario und schnelle Höhengewinne prägen den Flug.
Zweimal müssen wir uns ausgraben. Wir sind abgesoffen bis fast 400 Meter über Grund – was hier über der Alb aber immer noch mehr als 1000 Meter AMSL sind. Wieder total ungewohnt.
Anfangs geht es echt total zäh. Ich denke öfter daran, ob wir den Motor nicht anwerfen sollten, aber es wird nicht aufgegeben. Fast 4 Minuten für grad mal 60 Meter Höhengewinn sind echt mager. Aber dann – ein bisschen versetzt geht es auf einmal 800 Meter in 12 Minuten – das ist doch schon mal was. Die Höhe für den Endanflug haben wir jetzt – es sind noch gut 60 Kilometer bis zum Platz. Abgleiten, Steigen mitnehmen und bei Heidenheim finden wir nochmal einen Bart. Diesmal 600 Meter in nicht ganz 9 Minuten. Schon besser.
Richtung Platz werden die Bedingungen immer besser, so dass wir mit fast 600 Meter über Platz ankommen, noch ein Stück weiter nach Nordosten fliegen, wieder wenden und dann sogar mit den Bremsklappen Höhe abbauen müssen, weil Heribert das Briefing noch vorbereiten muss.
Ich fliege in den Gegenanflug, setze einen etwas wirren Funkspruch ab, wir fliegen weit raus, haben einen wunderschönen langen Endanflug auf die 27 – der Flieger macht einfach – einen Heidenspaß!!
Schöne lange Landung, aussschweben, Bodeneffekt – – – und dann setzen wir ganz weich auf.
Fast 250 km in nicht ganz 3,5 Stunden – – – ich bin überglücklich und weiß gar nicht was ich denken soll………
Wir bringen den Flieger an den Abstellplatz, ausräumen, putzen, Bezüge auf den Flieger…..
Erst jetzt merke ich so richtig, dass ich total müde und fertig bin. Heribert lacht……!
Es gibt noch das Begrüßungsmeeting und Abendessen. Bei beiden schlafe ich fast ein. Zurück in der Wohnung will ich aber noch meinen Bericht schreiben. Er ist etwas weniger ausführlich. Der Müdigkeit geschuldet….Aber jetzt geht er noch auf Facebook……
Gute Nacht Euch Allen da draußen – – – heute Nacht schlafe ich sicher wie ein Baby……
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