Gleiches Startprozedere wie die Tage zuvor. F-Schlepp an den Rechenberg; dort aber heute höher ausgeklinkt, da er nicht so gut ging. An der Hörndlwand dann auf 2500 AMSL und ab Richtung Steinplatte und Loferer. Erstes Etappenziel mit der Gruppe heute ist Zell am See.
Am Asitzkogel entscheiden wir aber um und verwerfen den Plan erneut in den Osten zu fliegen, da es im Westen wesentlich besser aussieht, was brauchbare Bewölkung angeht. Wir fliegen also direkt an die nördliche Talseite des Pinzgaus mit Kurs Richtung Gerlos. Es geht mit hohen Gleitzahlen gut vorwärts zu kommen. In Höhen zwischen 2500 und 3000 AMSL ist sehr entspanntes Fliegen angesagt. Nach weniger als einer Stunden Flugzeit passiere ich den Gerlos, kurbele am Kreuzjoch auf über 3300 AMSL und quere das Inntal.
Jetzt gilt es die Luftraumobergrenze von 3300 AMSL einzuhalten und die LOD Lizum südlich zu umfliegen. Über das Tuxerjoch geht es weiter zur Brennerautobahn.
Die anderen sind einige Minuten hinter mir, seit mir uns im Pinzgau getrennt haben. Bei Steinach am Brenner warte ich auf die Anderen.
Gemeinsam geht es dann weiter zum Tuxer Tal und Richtung Innsbruck. Mit entsprechenden Freigaben dürfen ein Midfieldcrossing auf der Westseite des Flughafens Innsbruck zu den Segelflugsektoren an der Nordseite von Innsbruck fliegen. Cool mal den Start einer Airliners von oben zu beobachten. Sehr beeindruckend. Weiter geht es gen Westen mit Ziel Zugspitze.
Wow – ich fliege um die Zugspitze knapp über Gipfelhöhe. Das ist so krass. Auf der Aussichtplattform oben stehen staunend Menschen. 4 Segelflugzeuge umkreisen den Gipfel! Zurück geht es dann wieder nördlich Innsbruck. Ich bin höher als die beiden ASK 21 und kann über dem Grat fliegen, was mir eine 66er Gleitzahl beschert. Das macht Laune.
Am Zunterkogel, den ich ab sofort Zunderkogel nenne, steht der Bart des Tages. Ausschläge mit über 8 m/s bringen und in dreieinhalb Minuten 717 Meter höher. Sorry – aber das ist geil! Jetzt gleite ich von dort aus 3250 AMSL über 62 Kilometer über den Achensee (sehr beeindruckend aus der Luft) bis Woergl, wo ich das Tal wieder Richtung Osten quere.
Ich kurbele dort am ersten Berg auf 2700 Meter auf und ziele auf die Wolkenstrasse, die in den Pinzgau führt. Dieser folge ich 45 Kilometer und benötige dafür gerade mal 370 Höhenmeter bei 134 km/h Groundspeed. Am Mauerkogel kurbele ich dann den eigentlich geplanten Endanflugbart und fliege Richtung Heimat.
65 Kilometer Endanflug 155 km/h Groundspeed bei wenig Wind. Wow! Letzter Lehrgangstag und wir sind 4 Tage hintereinander geflogen. Über 20 Stunden und fast 1200 Kilometer geflogen. Beste Ausbeute für diese Zeit. Mal sehen, was die nächsten Tage hier noch bringen.
Gute Nacht Deutschland! Schlaft gut!
Jürgen
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