Eigentlich bin ich gerade hundemüde – aber auch irgendwie doch ein bisschen zu aufgekratzt, um jetzt gleich zu schlafen – also erstmal runterkommen.
Der letzte Lehrgangstag ist heute angebrochen. Etwa nur zwei Drittel der Piloten wollen heute fliegen. Übermäßig tolles Wetter ist nicht angesagt heute. Heribert pausiert heute und so steht an, den Discus heute in die Luft zu bringen.
Ich bin ein einem Team mit einer LS3, einer ASW20 und der schon bekannten DG 800S. Aufregung macht sich beim morgendlichen Briefing bei mir breit. Heute ist keiner mit im Flugzeug, der Tipps gibt, übernimmt, wenn ich es nicht gut hinbekomme oder mal eine Pause brauche. Als wir im Team besprechen, was wir uns heute vornehmen legt sich die Aufregung etwas. Es ist eine übersichtliche Aufgabe – nicht zu weit vom Platz weg. Und den Anderen ist klar, dass ich fliegerisch zumindest der Schwächste im Team bin. Also los – Flieger aufrüsten und an den Start.
Ich gehe als erster unserer Gruppe raus. Der Schlepp verläuft entspannt. Etwa 650 Meter über Platz klinke aus. Da war doch grad Steigen. Hmm – ich finde den Bart nicht gleich, weil er etwas südlicher steht. Bis ich ihn gefunden habe, sind 100 Meter weg. Aber dann geht er ganz gut. Nach 200 Metern kommt aber irgendwie nichts mehr. Zwischen mir und dem Platz kreisen etwas höher drei Flugzeuge. Also beschließe ich dahin zu fliegen. Gute Entscheidung – der Aufwind bringt mich bis auf 1450 Meter AMSL, dann bin ich am Deckel angekommen. Die Sicht wird dunstig. Ich parke da oben und warte auf die anderen Drei, die recht zügig zu mir kommen. Wir fliegen ab Richtung A7. Ich fliege hinter den Dreien. Wahnsinn! Zwei Flieger links vor mir – einer rechts. Ich sehe deutlich, wo und wann die Teamkollegen steigen und bin vorbereitet, Fahrt wegzunehmen. So kann es weiter gehen, denke ich. Kurz hinter der Autobahn kreist unser Trainer links herum ein. Ich brauche einen Moment, um nachzukommen. Verliere dabei zusätzlich Höhe und bekomme den Bart zwar, aber irgendwie wird es nur ein Nullschieber. Die Anderen suchen besseres Steigen. Als ich dann dorthin fliege sind weitere 100 Meter weg. Ich bin nur hoch 950 AMSL. Der DG 800S wird das zu knapp und sie fliegt Richtung Platz zurück – ich schließe mich an. Der Endanflug – wenn man es so nennen will – wird mit der Höhe knapp. Ich versuche möglichst optimal zu fliegen, lege meinen Flugweg schön unter die Wolken. Eine hat einen schönen kleinen Dom mit kleinen Flusen drunter. Ich ziehe die Fahrt weg und bekomme 50 Meter geschenkt. Das wird reichen. Vor lauter Stress vergesse ich, den Funk auf die Flugplatzfrequenz zurückzuschalten. Ich beobachte aufmerksam den Platzverkehr und komme Richtung Osten herein. Die Landung gelingt gut. Ich stehe! Uff!
Danach mache ich noch zwei Windenstarts und hab beim zweiten Start nochmal richtig Spaß beim Kurbeln. 400 Meter Ausklinkhöhe – hoch geht es nochmal weitere 400 Meter in der Thermik. Ich hab auch hier mega Spaß und lande nach etwas mehr als einer halben Stunde.
Abbauen und dann duschen gehen für den Abschlussabend.
Das Debriefing und den ganzen Abend zu beschreiben, würde den Rahmen hier sprengen.
Nur soviel: Das Feedback der gesamten Gruppe war lobend und begeistert. Die Organisatoren haben eine ganz tolle Arbeit geleistet, die Trainer waren 1A und die Stimmung in der Gruppe hervorragend. Alle haben sich immer wieder gegenseitig geholfen, unterstützt, Wissen weitergegeben und sich auch menschlich hervorragend verstanden. Alle wollen nächstes Jahr wieder kommen. Das sagt denke ich Alles. Der Abend klingt mit Live-Musik und wunderbar Gegrilltem auf der Terrasse der Flugplatz-Gaststätte aus. Es wird getanzt, gesungen, erzählt und auch getrunken. Ich halte mich zurück, da ich ja mein Auto noch nach Neresheim bringen muss – aber ich merke, dass ich sehr ungern die Gruppe verlasse. Aber man soll ja gehen, wenn es am Schönsten ist. Und das habe ich gemacht……
Schlaf gut und friedlich Deutschland – gute Nacht – bis Morgen – ich gehe überglücklich und sehr zufrieden schlafen…..
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