Der Streckenfluglehrgang des Landesverbandes stand wieder an und viele ambitionierte Piloten sind dieses nach Franken auf die Burg Feuerstein gezogen.
Nach anfänglichen wetterbedingten aber sehr interessanten und lehrreichen Theorieblöcken (u.a. von einem der hier ansässigen Lokalmatadoren) konnten wir am 30. Juli das erste Mal starten. Die Wetterprognose hat allerdings nicht ganz gehalten, was sie versprochen hatte und so waren es eher Start- und Landeübungen bzw. kurze Um-den-Platz-Erkundungsflüge gewesen.
Nach einem weiteren Regentag ging es dann aber am 1. August aus Strecke. Ich durfte mit meiner 304 mit Trainer Peter und seinem Schützling Ralf (DG 1000T) und Susi (LS4) im Team fliegen.
Der Plan war die erste Wende nach Kitzingen zu legen. Von dort zur Wasserkuppe zu fliegen und dann über Thüringer und Oberpfälzer Wald bis nach Tschechien und von dort wieder zurück zum Feuerstein.
Nach langer Rollphase (mit Rückenwind, bergauf und einem wenig performanten Schleppfalken) verlief der Rest des Schlepps sehr ruhig und ich konnte direkt in einem Bart (1,5 m/s Durchschnittssteigen) 500 Meter über Platz ausklinken und bis auf über 1900 Meter AMSL steigen, wo ich meine beiden Teampartner dann auch gleich traf.
„Der Tiefste sagt, wann es weiter geht“, waren Peters Worte im morgendlichen Briefing. Das war ich, da ich als Letzter von unserer Gruppe geschleppt wurde. Also jetzt dann los Richtung Kitzingen.
Die Wolkenoptik war hervorragend und so haben wir erst nach fast 30 Kilometer den ersten Bart angenommen. Viel Geradeausflug hat uns dann in einem komfortablen Höhenband zwischen 2200 und 1200 Meter AMSL bereits nach etwas mehr als einer Stunde zur Wende nach Kitzingen gebracht und es ging Richtung Norden mit Ziel Wasserkuppe.
Nach der Wende kurbelten wir nochmal auf 2000 Meter und flogen bis querab Grafenrheinfeld, wo wir aufgrund der vor uns liegenden Wolkenoptik nochmal auf 1900 Meter hoch machten. Wir passierten westlich Schweinfurt mit ziemlich direktem Kurs auf Bad Kissingen, wo wir dann das erste Mal auf unter 1000 Meter unter AGL fielen, aber einen guten Bart fanden, der uns wieder hoch brachte.
Am Kreuzberg dann das gleiche Spiel wieder. Wir hatten die Leewirkung der Rhön unterschätzt und diesmal noch deutlicher unter die 1000 Meter-AGL-Marke gesunken. in 1700 AMSL flogen wir dann ab zur Wende und ich stolperte quasi in einen 3-Meter-Bart, den wir natürlich mitnahmen und der uns wieder auf komfortable Höhe über 2000 Meter brachte.
Von der Wasserkuppe aus haben wir dann den Thüringer Wald angepeilt und sind über Nordheim vor der Rhön, südlich Suhl unter Ausnutzung von fast ausschließlich 3-Meter-Bärten in den Thüringer Wald eingestiegen. Über Tischendorf ging es dann westlich an der CTR Hof und östlich Kulmbach an Bayreuth vor bei. Wir wollten ja in den Oberpfälzer Wald. Auf diesem Teilstück sind wir zu Gleitzahlen gekommen, die deutlich über 100 lagen und haben östlich Grafenwöhr die maximale Tagesflughöhe von 2500 Meter AMSL erreicht. Alles sehr komfortabel. 4 Stunden sind wir nun etwa unterwegs und haben die 300 Kilometermarke sehr deutlich überschritten.
Bei Waidhaus haben wir dann die Grenze nach Tschechien überfolgen und diesen Luftraum südlich bei Schönsee wieder Richtung Westen verlassen. Östlich der CTR Grafenwöhr und Weiden ging es quasi die gleiche Wolkenstraße, die wir für den hinweg genutzt hatten, wieder mit Nordwestkurs bis wir dann nordöstlich Grafenwöhr in 2300 AMSL Kurs auf Feuerstein genommen haben.
Querab Rosenthal haben die DG1000 und ich Endanflughöhe erreicht und sind die etwas mehr als 40 Kilometer heimgeglitten. Susi hat noch ein paar Sicherheitskreise gedreht, aber wir sind trotzdem als Team nach 6:37 und 527 Kilometer angekommen.
Ein wunderbares Teamerlebnis für das ich mich bei meinen tollen Mitfliegern bedanke und ein toller Flug gehen zu Ende; das zweite Mal über 500 Kilometer. Mal sehen, was noch kommt hier in Franken.
Gute Nacht Deutschland – schlaft gut
Euer Jürgen
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